Woiwodschaft Niederschlesien
Verwaltungseinheit (Woiwodschaft) in Polen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Woiwodschaft Niederschlesien (polnisch województwo dolnośląskie) ist eine der 16 Woiwodschaften der Republik Polen. Sie umfasst den südwestlichen Teil Polens und grenzt innerhalb des Landes im Norden an die Woiwodschaft Lebus, im Nordosten an Großpolen und im Osten an Oppeln. Im Westen grenzt Niederschlesien an Deutschland (Landkreis Görlitz in Sachsen) und im Süden an Tschechien. Hauptstadt ist Wrocław (Breslau).
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Karte | |||
Wappen und Logo | |||
Basisdaten | |||
Hauptstadt: | Wrocław (Breslau) | ||
Größte Stadt: | Wrocław (Breslau) | ||
Woiwode: | Maciej Awiżeń | ||
Woiwodschaftsmarschall: | Paweł Gancarz | ||
ISO 3166-2: | PL-02 | ||
Einwohner: | 2.891.321 (31. Dezember 2020)[1] | ||
Bevölkerungsdichte: | 145 Einwohner je km² | ||
Arbeitslosenquote | 5,7 % (Juli 2020)[2] | ||
Kfz-Kennzeichen: | D | ||
Geographie[3] | |||
Fläche: | 19.947 km² | ||
– davon Land: | 19.763 km² | ||
– davon Wasser: | 184 km² | ||
Ausdehnung: | Nord-Süd: 196 km West-Ost: 211 km | ||
Höchster Punkt: | Schneekoppe, 1603 m | ||
Tiefster Punkt: | bei Skidniów, 69 m | ||
Landschaftl. Struktur[4] | |||
Wälder: | 31,1 % | ||
Landwirtschaft: | 59,5 % | ||
Gewässer: | % | 0,9||
Sonstige: | % | 8,5||
Verwaltungsgliederung | |||
Kreisfreie Städte: | 4 | ||
Landkreise: | 26 | ||
Gemeinden: | 169 | ||
Städte: | 92 |
Im Süden der Woiwodschaft liegt mit dem zu den Sudeten gehörenden Riesengebirge eine der wichtigsten Fremdenverkehrsregionen Polens, im Westen – zwischen Queis und Lausitzer Neiße – der polnische Teil der Oberlausitz.
Die Woiwodschaft wurde nach der historischen Region Niederschlesien benannt.
Die Woiwodschaft Niederschlesien entstand 1999 im Zuge der polnischen Verwaltungsreform aus der Vereinigung der alten Woiwodschaften Wrocław (Breslau), Jelenia Góra (Hirschberg), Legnica (Liegnitz) und Wałbrzych (Waldenburg) sowie aus Teilen der Woiwodschaften Kalisz (Kalisch) und Leszno (Lissa).
Beschreibung: In Gold ein schwarzer Adler mit in einem Kreuz auslaufenden silbernem Brustmond.
Die Woiwodschaft Niederschlesien ist in 26 Landkreise und vier kreisfreie Städte unterteilt. Sie bilden zwar unter ihrem Namen ebenfalls einen Landkreis, gehören ihm aber selbst nicht an.
(Einwohner und Fläche am 31. Dezember 2020)[5]
Landkreise | Größte | Kleinste |
---|---|---|
flächenmäßig | Powiat Kłodzki | Powiat Kamiennogórski |
bevölkerungsmäßig | Powiat Wrocławski | Powiat Górowski |
Niederschlesien ist außerdem in fünf statistische Planungsregionen unterteilt:
Planungsregion | Landkreise in der Region | |
---|---|---|
1 | Miasto Wrocław | Stadt Wrocław |
2 | Wrocławski | Milicz, Oleśnica, Oława, Strzelin, Środa Śląska, Trzebnica, Wołów, Wrocław |
3 | Wałbrzyski | Stadt Wałbrzych, Dzierżoniów, Kłodzko, Świdnica, Wałbrzych, Ząbkowice Śląskie |
4 | Legnicko-Głogowski | Stadt Legnica, Głogów, Góra, Legnica, Lubin, Polkowice, Złotoryja |
5 | Jeleniogórski | Stadt Jelenia Góra, Bolesławiec, Jawor, Jelenia Góra, Kamienna Góra, Lubań, Lwówek Śląski, Zgorzelec |
Die Woiwodschaft Niederschlesien weist ein sehr abwechslungsreiches Landschaftsbild auf. Über ein Drittel der Fläche nehmen die Mittelgebirge der Sudeten sowie deren Ausläufer ein. Die Sudeten erstrecken sich entlang der Grenze zu Tschechien.[6] Zu den Sudeten gehören in Niederschlesien unter anderem folgende Gebirgszüge:
Im Riesengebirge befindet sich mit der 1.603 Meter hohen Schneekoppe (Śnieżka) der höchste Berg Niederschlesiens, der Sudeten insgesamt und zugleich auch der angrenzenden Tschechischen Republik. Richtung Norden und Nordosten grenzt das Sudetenvorland an. Hier befindet sich mit der 718 Meter hohen Ślęża ein exponierter Gipfel, der den mit Abstand höchsten Punkt außerhalb der Sudeten darstellt.
Nördlich von Breslau befindet sich außerdem der Höhenzug des Katzengebirges (Wzgórza Trzebnickie) mit Höhen bis rund 260 Meter inmitten der ansonsten eher flachen Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene), die weite Teile Niederschlesiens abdeckt. Die Nizina Śląska wird im Westen durch die Nizina Śląsko-Łużycka begrenzt.
Beide Regionen gelten mit ihren Lössböden und teilweise Schwarzerden als ausgesprochen fruchtbar und werden somit in weiten Teilen intensiv landwirtschaftlich genutzt. Die einzige Ausnahme bildet hierbei der stark bewaldete Nordwesten Niederschlesiens, in dem Sandböden vorherrschen.
Rund 30 Prozent Niederschlesiens sind bewaldet, wobei die Bory Dolnośląskie (Niederschlesische Heide) im Grenzgebiet zur Woiwodschaft Lebus und zu Deutschland das größte zusammenhängende Waldgebiet darstellen. Dort befindet sich mit den Truppenübungsplätzen Żagań und Świętoszów eines der größten militärischen Übungsgebiete in Polen und Europa.
Niederschlesien gilt innerhalb Polens als rohstoffreiche Region. Von wirtschaftlich großer Bedeutung sind die Kupferbergbauregion bei Lubin und der Braunkohletagebau Turów bei Bogatynia im Dreiländereck zu Deutschland und Tschechien. Durch langjährige Luftverschmutzung insbesondere aus dem Braunkohlerevier Turów sowie aus angrenzenden Gebieten in den Nachbarländern sind allerdings die Wälder des Iser- und Riesengebirges stark beschädigt, wodurch die Region im Südwesten Niederschlesiens zum sogenannten Schwarzen Dreieck gehört.[6] In der Vergangenheit wurde in der Region Wałbrzych außerdem Steinkohle abgebaut, wie beispielsweise in den Bergwerken Julia oder Victoria.
Daneben existieren zahlreiche regionale Lagerstätten von Steinsalz, Erdgas, Silber, Gold, Baryt oder Basalten.[6][7]
Der wichtigste Fluss Niederschlesiens ist die Odra (Oder), an der sich unter anderem die Städte Wrocław und Głogów befinden. Weitere bedeutende Flüsse sind:
Größere natürliche Seen gibt es in Niederschlesien kaum. In der Region um Milicz sowie bei Przemków existieren jedoch mehrere Fischteiche. Weiterhin existieren zahlreiche Stauseen, von denen folgende am bedeutendsten sind:[3]
Ähnlich vielseitig wie die natürliche Beschaffenheit ist auch das Klima Niederschlesiens. Während im nördlichen Teil ein kontinental-gemäßigtes Übergangsklima mit vergleichsweise hohen Durchschnittstemperaturen von über 8,5 °C, eher milden Wintern und einer langen Vegetationsperiode bis maximal 230 Tagen im Jahr vorherrscht, sind die hügeligen und bergigen Regionen der Sudeten deutlich kühler und niederschlagsreicher.[7][6]
Im Tiefland beträgt die Niederschlagsmenge im Jahr rund 550–700 mm, in den Sudeten steigt dieser Wert auf bis zu 1.200 mm.[8]
Woiwodschaft Lebus | Woiwodschaft Großpolen | |
Sachsen Deutschland |
Woiwodschaft Oppeln | |
Liberecký kraj und Královéhradecký kraj Tschechien |
Pardubický kraj Tschechien |
Olomoucký kraj Tschechien |
Am 31. Dezember 2019 waren 2.900.163 Einwohner in der Woiwodschaft Niederschlesien gemeldet, davon sind 1.394.635 Männer (48,09 %) und 1.505.528 Frauen (51,91 %). Fast 70 Prozent der Bevölkerung lebt in Städten.[9]
Die Bevölkerungsdichte liegt mit 145 Einwohnern pro Quadratkilometer über dem polnischen Landesdurchschnitt. Abgesehen von den urbanen Ballungszentren sind die Landkreise Świdnica sowie Dzierżoniów und Głogów mit jeweils über 200 Einwohnern pro Quadratkilometer besonders dicht besiedelt. Am dünnsten besiedelt sind die ländlich geprägten Landkreise Góra und Milicz.
Bis 1945 sprach die auf dem Gebiet der heutigen Woiwodschaft ortsansässige Bevölkerung mehrheitlich Deutsch im schlesischen Dialekt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in der Region Polen angesiedelt, die größtenteils aus dem ehemals östlichen Teil Polens stammten, der durch die Westverschiebung Polens an die Sowjetunion geraten war. Der Dialekt, der sich seitdem in Niederschlesien entwickelt hat, wird zu den (Neuen) Mischdialekten (dialekty mieszane) gezählt.
Zwischen 1995 und 2010 erfolgte in Niederschlesien ein Bevölkerungsrückgang von rund 100.000 Einwohnern. Seitdem hat sich die Einwohnerzahl bei rund 2,9 Millionen stabilisiert.[10]
Jahr | Einwohnerzahl |
---|---|
1995 | 2.988.278 |
2000 | 2.912.195 |
2005 | 2.888.232 |
2010 | 2.877.840 |
2015 | 2.904.207 |
2019 | 2.900.163 |
Die Hauptstadt Wrocław (Breslau) ist mit über 640.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt des Landes und die mit Abstand größte in Niederschlesien. Insgesamt gibt es in der Woiwodschaft Niederschlesien 92 Städte, wovon 19 die Einwohnerzahl von 20.000 überschreiten.
Stadt | Deutscher Name | Einwohner 31. Dezember 2020 |
---|---|---|
Wrocław | Breslau | 641.928 |
Wałbrzych | Waldenburg | 109.971 |
Legnica | Liegnitz | 98.436 |
Jelenia Góra | Hirschberg im Riesengebirge | 78.335 |
Lubin | Lüben | 71.710 |
Głogów | Glogau | 66.120 |
Świdnica | Schweidnitz | 56.222 |
Bolesławiec | Bunzlau | 38.486 |
Oleśnica | Oels | 36.979 |
Oława | Ohlau | 33.087 |
Dzierżoniów | Reichenbach im Eulengebirge | 32.869 |
Zgorzelec | Görlitz | 29.810 |
Bielawa | Langenbielau | 29.523 |
Kłodzko | Glatz | 26.421 |
Świebodzice | Freiburg in Schlesien | 22.642 |
Jawor | Jauer | 22.462 |
Polkowice | Polkwitz | 22.435 |
Nowa Ruda | Neurode | 21.643 |
Lubań | Lauban | 20.723 |
In der Woiwodschaft Niederschlesien gibt es einen gewählten Woiwodschaftssejmik und Woiwodschaftsmarschall sowie einen von der Regierung ernannten Woiwoden.
Der Woiwodschaftssejmik wurde 2018 in folgender Zusammensetzung gewählt:
Wahlkomitee | Mandate |
---|---|
Recht und Gerechtigkeit (PiS) | 14/36 |
Platforma Obywatelska (PO) | 13/36 |
Bezpartyjni Samorządowcy (BS) | 6/36 |
Polnische Volkspartei (PSL) | 1/36 |
Bund der Demokratischen Linken (SLD) | 0/36 |
Mittlerweile haben sich folgende Fraktionen gebildet:
Fraktion | Mandate |
---|---|
Bezpartyjni Samorządowcy (BS)
|
14/36 7/36 7/36 |
Dolnośląski Klub Porozumienie
|
11/36 6/36 4/36 1/36 |
Recht und Gerechtigkeit (PiS) | 9/36 |
Fraktionslose | 2/36 |
Woiwodschaftsmarschall ist seit 2024 Paweł Gancarz (PSL). Er löste nach den Wahlen den seit 2014 amtierenden Cezary Przybylski (Bezpartyjni Samorządowcy) ab.
Die Wirtschaft der Woiwodschaft Niederschlesien gehört zu den am schnellsten wachsenden[8] und besser entwickelten innerhalb Polens. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte die Woiwodschaft 2018 einen Index von 78 (EU-27 = 100), bezogen auf den Wert pro Erwerbstätigem erreichte Niederschlesien hingegen einen Index von 85 (EU-27 = 100).[11]
Hinsichtlich der wirtschaftlichen Leistung sind die Gebiete in Niederschlesien jedoch regional unterschiedlich aufgestellt. Besonders stark ist die Region um die Hauptstadt Wrocław sowie die Bergbauregion um Lubin und Legnica entwickelt. Beide Regionen profitieren von ihrer gut ausgebauten Verkehrsinfrastruktur, von den Technologieparks in Wrocław und Legnica sowie von den Sonderwirtschaftszonen Legnica und Wałbrzych mit ihren zahlreichen Außenstandorten innerhalb der Woiwodschaft.
Im Gegensatz dazu gibt es aber auch eher strukturschwache Regionen, die sich insbesondere in den peripheren Regionen innerhalb der Sudeten befinden, wie beispielsweise die Landkreise Lwówek, Kłodzko oder Złotoryja.[7]
Mit einem Wert von 0,894 erreicht Niederschlesien Platz 2 unter den 16 Woiwodschaften Polens im Index der menschlichen Entwicklung.[12]
Nachfolgend werden einige bedeutende Unternehmen aufgeführt, die ihren Hauptsitz in der Woiwodschaft Niederschlesien haben:
Des Weiteren haben folgende Unternehmen Produktionsstandorte in Niederschlesien:
Außerdem haben Hewlett-Packard und Nokia Networks Standorte im IT-Bereich in Wrocław.
In den letzten Jahren sind zahlreiche große Einkaufszentren entstanden bzw. bereits bestehende erweitert worden. Die größten Einkaufszentren in Niederschlesien befinden sich im Ballungsraum Wrocław:
Name | Ort | Mietfläche in m²[13] |
---|---|---|
Aleja Bielany | Bielany Wrocławskie | 145.000 |
Magnolia Park | Wrocław | 98.700 |
Wroclavia | Wrocław | 64.000 |
Auchan Wrocław | Bielany Wrocławskie | 61.600 |
Pasaż Grunwaldzki | Wrocław | 52.000 |
Galeria Victoria | Wałbrzych | 43.000 |
Cuprum Arena | Lubin | 34.000 |
Besonders das Riesengebirge und der Glatzer Kessel (Kotlina Kłodzka) sind touristisch gut erschlossen. Die Orte Karpacz und Szklarska Poręba sind auf Wintersport und als Ausgangsziel für Wanderungen (Sudeten-Hauptwanderweg) spezialisiert. Entlang des Hauptkamms des Riesengebirges verläuft der Wanderweg der polnisch-tschechischen Freundschaft. Andererseits gibt es in diesen beiden Regionen auch zahlreiche Kurorte wie beispielsweise Świeradów-Zdrój, Kudowa-Zdrój oder Polanica-Zdrój. Auch die anderen Mittelgebirge der Sudeten sind aufgrund der reizvollen Landschaft touristische Ziele und stehen gleichzeitig zu großen Teilen unter Naturschutz. Bekannt ist auch die sogenannte Bärenhöhle (Jaskinia Niedzwiedzia) bei Stronie Śląskie und das Stollensystem Projekt Riese in Walim.
In den Städten, allen voran in der Hauptstadt Wrocław, aber auch in kleineren Städten mit historischen Stadtkernen und Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise in Świdnica (UNESCO-Welterbe Friedenskirche), Jelenia Góra (Altstadt und Ausgangspunkt ins Riesengebirge), Bolesławiec (historischer Stadtkern, außerdem bekannt für Bunzlauer Keramik) oder Trzebnica (Kloster) befindet sich der Städtetourismus im Aufschwung.
Weitere Ausflugsziele sind u. a. die vielen Burgen und Schlösser, wie das Schloss Fürstenstein (Zamek Książ) bei Wałbrzych oder die Burg Chojnik (Zamek Chojnik) bei Jelenia Góra, aber auch zahlreiche andere Bauwerke, wie beispielsweise das Kloster Leubus (Opactwo Cystersów w Lubiążu) bei Wołów, die Stabkirche Wang in Karpacz oder die Schädelkapelle in Czermna bei Kudowa-Zdrój.
Zwischen 2016 und 2019 ist zudem das Radwegenetz von 694 auf 1.012 Kilometer erweitert worden.[14]
Im Juli 2020 lag die Arbeitslosenquote in der Region bei 5,7 %.[15]
Ähnlich wie bei der wirtschaftlichen Entwicklung zeigen sich auch die regionalen Unterschiede bei den Arbeitslosenquoten. Während im Stadt- und Landkreis Wrocław die Arbeitslosenquote jeweils 2,4 % beträgt, übersteigt sie auch in der Stadt Jelenia Góra sowie in den Landkreisen Polkowice und Bolesławiec 5 % nicht. Am höchsten war die Arbeitslosenquote im Juli 2020 hingegen im Landkreis Góra (15,7 %) sowie in den Landkreisen Złotoryja (15,1 %), Wałbrzych (13,9 %), Kłodzko (12,7 %) und Lwówek (12,2 %).[16]
2005 waren noch 22,8 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung ohne Arbeit.[17] Bis zum Dezember 2009 sank diese Quote auf 12,5 Prozent.[18]
Mehrere Gemeinden im Süden Niederschlesiens sind Mitglied im länderübergreifenden Bund der polnisch-tschechischen Euroregion Glacensis. Im Südwesten von Niederschlesien besteht eine Zusammenarbeit im Rahmen der Euroregion Neiße mit benachbarten Gemeinden und Landkreisen in Tschechien und Deutschland.
Die Woiwodschaft Niederschlesien unterhält Partnerschaften mit verschiedenen europäischen Gebietskörperschaften. Hierzu zählen die deutschen Bundesländer Sachsen und Niedersachsen, die tschechischen Nachbarregionen Liberecký kraj, Pardubický kraj, Královéhradecký kraj und Olomoucký kraj, das Elsass in Frankreich, Västmanland in Schweden, Ringkøbing in Dänemark, die Regionen Oblast Dnipropetrowsk und Oblast Kirowohrad in der Ukraine, der Oblast Leningrad in Russland, die Emilia-Romagna in Italien, die West Midlands im Vereinigten Königreich, die österreichische Steiermark, der US-Staat Connecticut und die spanischen Regionen Kastilien und León und Autonome Gemeinschaft Baskenland.
Die wichtigste Ost-West-Straßenverbindung Niederschlesiens ist die Europastraße 40 (polnische Autobahn A4), die durch den gesamten Süden Polens verläuft und dabei Wrocław mit Katowice, Kraków und Rzeszów sowie in westlicher Richtung mit Görlitz sowie Dresden verbindet.
Für den Straßenverkehr von Norden nach Süden und umgekehrt sind die Europastraße 65 (polnische Schnellstraße S3), die Niederschlesien mit Zielona Góra, Szczecin und der polnischen Ostseeküste verbindet sowie die Europastraße 261 (polnische Schnellstraße S5) in Richtung Poznań von großer Bedeutung.
Eine weitere wichtige Querverbindung ist die Europastraße 67 (polnische Schnellstraße S8 und Autobahn A8), die von Wrocław in Richtung Łódź und Warschau verläuft. Ein weiterer Ausbau der bisherigen Landesstraße 8 zur Schnellstraße in Richtung Süden ist geplant.
Weitere bedeutende Straßenverbindungen in Niederschlesien sind:
Das befestigte Straßennetz der Region hatte im Jahr 2019 eine Gesamtlänge von rund 20.551 Kilometern, davon entfielen 203 Kilometer auf Schnellstraßen und 222 Kilometer auf Autobahnen.[14]
Der größte Eisenbahnknotenpunkt ist Wrocław mit dem vor einigen Jahren vollständig modernisierten Hauptbahnhof. Im Jahr 2018 war er mit knapp 60.000 Reisenden am Tag der am stärksten frequentierte Bahnhof in ganz Polen.[19] Es kreuzen sich hier folgende Eisenbahnstrecken:
Weitere Eisenbahnlinien der Region sind:
Der Regionalverkehr wird in der Woiwodschaft Niederschlesien zu großen Teilen durch die regionale Eisenbahngesellschaft Koleje Dolnośląskie betrieben, deren Streckennetz auch in benachbarte Woiwodschaften sowie nach Tschechien und Deutschland reicht. Den Fernverkehr organisiert PKP Intercity.
Das Eisenbahnnetz der Region hatte im Jahr 2019 eine Gesamtlänge von 1.718 Kilometern, wovon 1.086 Kilometer elektrifiziert sind.[14]
Am westlichen Stadtrand der Woiwodschaftshauptstadt befindet sich der internationale Flughafen Wrocław, welcher mit über 3,5 Millionen Passagieren im Jahr 2019 der fünftgrößte Flughafen Polens ist.
Überregional bekannt sind die Fußballvereine Śląsk Wrocław und Zagłębie Lubin, welche beide in der höchsten polnischen Liga, der Ekstraklasa, spielen. Erfolgreich ist auch der Speedwayverein WTS Sparta Wrocław. Im Basketball sind die Vereine Śląsk Wrocław und Turów Zgorzelec erwähnenswert.
Auch der alljährlich stattfindende Breslau-Marathon ist von großer Bedeutung.
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