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deutscher Kirchenhistoriker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wilhelm „Wim“ Damberg (* 3. Mai 1954 in Münster) ist ein deutscher römisch-katholischer Kirchenhistoriker und Hochschullehrer.
1972 begann Damberg mit dem Studium der Katholischen Theologie und der Geschichte an der Universität Münster, er schloss 1978 mit der Diplomprüfung im Fach Katholische Theologie ab. 1979 machte er das Erste Staatsexamen für das Lehramt am Gymnasium für die Fächer Katholische Religionslehre und Geschichte. Von 1979 bis 1981 war er in der Redaktion der Zeitschrift der Katholisch-Theologischen Fakultät Theologische Revue tätig. Danach war er bis 1990 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. 1985 wurde er mit der Dissertation Der Kampf um die Schulen in Westfalen 1933–1945 zum Dr. theol. promoviert. 1988 arbeitete er an Planung und Durchführung eines von der VolkswagenStiftung geförderten, interdisziplinären Forschungsprojektes Verfolgung, Verweigerung und Widerstand in Westfalen 1933–1945 mit. Von 1990 bis 1998 war er Forschungsleiter im Archiv der Diözese Münster. Es folgte 1996 die Habilitation im Fachbereich Mittlere und Neuere Kirchengeschichte mit der Habilitationsschrift Abschied vom Milieu? Katholizismus im Bistum Münster und in den Niederlanden 1945–1980. Seine Antrittsvorlesung als Privatdozent hielt er am 23. Januar 1997, veröffentlicht wurde sie am Ende des Jahres in der Jesuitenzeitschrift Orientierung.[1]
Seit 1997 ist Damberg ein ordentliches Mitglied der Historischen Kommission für Westfalen. Nach einem Lehrauftrag an der Universität Mainz (1998/1999) und einer Lehrstuhlvertretung an der Universität/Gesamthochschule Essen erhielt Damberg im Jahr 2000 die Professur für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum. Von 2013 bis 2016 fungierte er als Prodekan und Dekan der Fakultät. Nach seiner Emeritierung zum 1. Oktober 2019 war er anschließend für zwei weitere Jahre als Seniorprofessor tätig (2019–2021).
Er ist Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission der Kommission für Zeitgeschichte (Bonn) und war von 2009 bis 2017 deren Vorsitzender. Von 2004 bis 2021 war er (Mit)Herausgeber der Reihe Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte. Seit 2004 ist er Mitherausgeber der Reihe Konfession und Gesellschaft und seit 2008 des Historischen Jahrbuchs.
Damberg ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Wilhelm Damberg forscht hauptsächlich im Bereich der kirchlichen Zeitgeschichte. Der von ihm moderierte Arbeitskreis für kirchliche Zeitgeschichte in Münster leistete einen vor allem theoretisch wegweisenden Beitrag zur Erforschung der katholischen Subkultur im 19. und 20. Jahrhundert. Seine daran anknüpfende Habilitationsschrift beschäftigte sich als eine der ersten Forschungsarbeiten mit Transformationsprozessen im deutschen Katholizismus zwischen 1945 und 1980 im Zeichen der Erosion des katholischen Milieus und den Aufbruchprozessen des Zweiten Vatikanums. Die Arbeit zeichnet sich ferner mit dem Bezug auf die Niederlande durch eine transnationale Perspektive aus. Sowohl das Interesse an den genannten Themenfeldern als auch an der transnationalen Perspektive ist bei Damberg bis heute geblieben und schlägt sich in seiner Beteiligung am Forschungsprojekt Transformation der Religion in der Moderne (Sprecher der DFG-Forschergruppe 621, 2005–2012) sowie der Leitung des Projektes CrossingOver (2003–2018), das der Erforschung von Geschichte und Gegenwart des Katholizismus in den USA gewidmet war, nieder. Anschließend beteiligte er sich zusammen mit seinem späteren Nachfolger auf dem Bochumer Lehrstuhl, Florian Bock, an der DFG-Forschungsgruppe 2973 „Katholischsein in der Bundesrepublik Deutschland. Semantiken, Praktiken, Emotionen in der westdeutschen Gesellschaft 1965-1989/90“ mit einem Projekt „Katholischsein mit – oder gegen die Grünen?“ (seit 2020).
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