Von 1989 bis 1993 war Thomas Söding Dozent für Exegese am Priesterseminar Hildesheim und von 1991 bis 1993 Privatdozent an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster. 1993 wurde er Professor für Biblische Theologie an der Bergischen Universität Wuppertal.
Von 1995 bis 1999 war er Dekan des Fachbereichs Geschichte – Philosophie – Theologie an der Universität Wuppertal und von 1996 bis 2004 gemeinsam mit John Reumann Leiter des Seminars „Biblische Theologie“ in der Studiorum Novi Testamenti Societas, einer Vereinigung von Neutestamentlern.
2008 erhielt er Rufe auf die Lehrstühle für Neutestamentliche Exegese an den Universitäten Freiburg und Bochum. Zum Wintersemester 2008/2009 wechselte er an die Ruhr-Universität Bochum und trat dort die Nachfolge von Peter Dschulnigg (1943–2011) an. Seine Antrittsvorlesung hielt er am 15. Januar 2009 mit dem Thema: „Neues Denken. Das Urchristentum als Bildungsreligion“.
Zusammen mit dem Sozialethiker Joachim Wiemeyer entwickelte er aus einer Zusammenarbeit mit der KU Leuven das Konzept einer interdisziplinären und internationalen Summer School „Bibel – Wirtschaft – Ethik“.
2013 bis 2015 konzipierte und erarbeitete er mit Georg Fischer SJ, Dominik Markl SJ und Michael Langer die „Jugendbibel der katholischen Kirche“, die 2015 mit einem Vorwort von Papst Franziskus erschien und in zahlreiche Sprachen übersetzt wird.
Von 2017 bis 2019 war er Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum. In dieser Zeit konnte er mitwirken, die Rechtsstellung der Fakultät trotz der Schließung des diözesanen Priesterseminars durch einen Notenaustausch zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Land Nordrhein-Westfalen zu sichern.
Forschung
Thomas Söding befasst sich mit Themen neutestamentlicher Exegese und Theologie. Er widmet sich gezielt den Fragen einer ökumenisch sensiblen Rezeptionsgeschichte. Seine zentralen Forschungsgebiete liegen bei Markus, Paulus und Johannes. Er entwickelt die Methoden historisch-kritischer und literaturwissenschaftlicher Exegese weiter, indem er unter rezeptionsästhetischen und hermeneutischen Gesichtspunkten den Kanon einbezieht. Sein Hauptaugenmerk gilt Fragen der Christologie und Ekklesiologie. Ein integratives Projekt bezieht sich auf die Bildungsforschung.
Zusammen mit Reinhard von Bendemann, Peter Wick und Markus Tiwald gründete Söding den Forschungsverbund „Neues Testament an der Ruhr“, der regelmäßige Tagung zu Publikationen über Themen wie die „Stadt“ und „Arbeit“ führt.
Aus Anlass seines 60. und seines 65. Geburtstages erschienen jeweils Festschriften mit zahlreichen Beiträgen.[1]
Familie
Thomas Söding ist seit 1982 verheiratet und Vater von drei Kindern.
2016 (Hrsg.) Würde und Last der Arbeit. Beiträge zur neutestamentlichen Sozialethik. (BWANT 209), Stuttgart (mit Peter Wick)
2017: Die Bibel für alle. Kurze Einführung in die neue Einheitsübersetzung.
2018: Gemeinsam zu Gott beten. Eine jüdisch-christliche Auslegung des Vaterunsers (mit Moshe Navon).
2018: (Hrsg.) Führe uns nicht in Versuchung. Das Vaterunser in der Diskussion.
2018: Der eine Gott. Perspektiven biblischer Theologie. Würzburg (mit Christoph Dohmen).
2019: (Hrsg.) Wachsende Zustimmung und offene Fragen. Die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre im Licht ihrer Wirkung. (QD 302), Freiburg i. Br. (mit Bernd Oberndorfer).
2019: (Hrsg.) Kirche und Welt – ein notwendiger Dialog. Stimmen katholischer Theologie. (QD 300), Freiburg i.Br. (mit Johanna Rahner).
2019: (Hrsg.) Eucharistie – Kirche – Ökumene. Aspekte und Hintergründe des Kommunionstreits. (QD 298), Freiburg i. Br. 2019 (mit Wolfgang Thönissen).
2020: Ein Gott für alle. Der Aufbruch zur Weltmission in der Apostelgeschichte. Freiburg i. Br.
2020: (Hrsg.) Liturgie und Bibel. Theologie und Praxis der Verkündigung des Wortes Gottes. Trier (mit Marius Linnenborn).
2021: (Hrsg.) Diaspora und Sendung. Erfahrungen und Auftrag christlicher Kirchen im pluralen Deutschland. Eine Studie des Deutschen Ökumenischen Studienausschusses (DÖSTA). (Beihefte zur Ökumenischen Rundschau) 134, Leipzig (mit Katharina Bracht).
2021: (Hrsg.) Die Gottesfrage in der Universität. Debatten über Religion und Wissenschaft. Freiburg 2021 (mit Marcus Optendrenk und Stefan Nacke).
2021: (Hrsg.) Hoffnung schöpfen: Die Bibel in Zeiten von Corona. Ostfildern (mit Aleksandra Brand)
2022: Gemeinsam unterwegs. Synodalität in der katholischen Kirche. Ostfildern.
2022: Das Evangelium nach Markus. (Theologischer Handkommentar zum Neuen Testament 2), Leipzig.
2023: Das Evangelium nach Lukas - Teilband 1: Lk.1,1-13,21; Teilband 2: Lk 13,22-24,53 (Die Botschaft des Neuen Testaments). Göttingen.
Julian Backes, Esther Brünenberg-Bußwolder, Philippe Van den Heede (Hrsg.): Orientierung an der Schrift. Kirche, Ethik und Bildung im Diskurs (= BThSt 170). Neukirchen-Vluyn 2017. Esther Brünenberg-Bußwolder, Christian Münch, Marcus Sigismund, Robert Vorhilt, Alexander Weihs (Hrsg.): Neues Testament im Dialog. Freiburg i. Br. 2021.