Unter Weberknoten werden Verbindungsknoten verstanden, welche mit einer bestimmten Art des Knüpfens von Webern benutzt werden, um zwei dünne Materialien wie Fäden, Zwirne oder Garne miteinander zu verknoten. Es sind Ansteckknoten, die dazu bestimmt sind, für die Dauer in schwaches Bindegut gebunden zu sein.
Auf der ganzen Welt bekannt, solange es Aufzeichnungen gibt, wurden sie auch verwendet, um auf dem Webstuhl gerissene
Zwirne zusammenzubinden.[1]
Die hier gezeigten Anleitungen sind gängige Methoden, wie die WeberWeberknoten knüpfen, um dünne Materialien, wie bspw. 2 Garne miteinander zu verbinden[2]. Aus Anschauungsgründen werden hier aber Reepschnüre verwendet.
Charakteristisch beim Anfang des Knüpfens von denselben ist, dass fast immer die gekreuzten Enden bspw. zweier Garne zwischen Daumen und Zeigefinger einer Hand liegen.[3]
Da viele unterschiedliche Weberknoten häufig nur Weberknoten heißen, werden hier in dieser Aufzählung die im „Das Ashley-Buch der Knoten“ benutzten Nummern als numerische Referenz benutzt, mit Angabe in der Form „ABoK #1234“ oder nur #1234.
Ashley nennt ihn nur Weberknoten. In der deutschen Fachliteratur wird er auch „Einfacher Weberknoten“ genannt.[4]
Dieser Weberknoten wird gewöhnlich in Wollgewebe geknotet.
Von der Knotenform ist dieser Weberknoten derselbe wie der Schotstek (siehe auch dort), nur die Knüpfweise und die normalerweise verwendeten dünneren Materialien sind unterschiedlich.[5]
Die hier gezeigte Anleitung ist eine gängige Methode, wie die Weber den Weberknoten knüpfen, um dünne Materialien, wie bspw. 2 Garne miteinander zu verbinden[6][7]. Aus Anschauungsgründen werden hier aber Reepschnüre verwendet.
Man kreuzt die zwei Enden in der gezeigten Weise und hält sie in der linken Hand zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger fest.
Dann nimmt man mit der rechten Hand die hintere Schnur (hier grün) und schlingt sie einmal um das eigene Ende. Nicht aber um das gelbe Ende. Damit hat man einen Halben Schlag um das gelbe Ende gemacht.
Nun nimmt man das gelbe Ende und fährt es von oben nach unten durch den Halben Schlag.
Die ersten zwei Knüpfschritte sind exakt gleich wie schon oben beim Gewöhnlichen Weberknoten gezeigt.
Man kreuzt die zwei Enden in der gezeigten Weise und hält sie in der linken Hand zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger fest.
Dann nimmt man mit der rechten Hand die hintere Schnur (hier grün) und schlingt sie einmal um das eigene Ende. Nicht aber um das gelbe Ende. Damit hat man einen Halben Schlag um das gelbe Ende gemacht.
Nun macht man wie gezeigt einen Törn um das gelbe Ende.
Und steckt das gelbe Ende durch den ersten halben Schlag.
Es ist derselbe Knoten, wie der Kreuz- oder Reffknoten, aber er wird ganz anders gebunden. Er ist kein so guter Weberknoten, weil die Enden dazu neigen, den Knoten brechen zu lassen, wenn er durch die Blätter läuft.[9]
Zwei Enden werden in der gezeigten Form gekreuzt.
Dann wird mit der stehenden Part des vorderen Ende (grün) ein Kreis im Uhrzeigersinn gemacht und sie unter das gelbe Ende und wieder über das gelbe Ende geführt.
Nun noch das gelbe Ende von oben durch die Bucht des grünen und gelben Endes wie gezeigt fahren.
Fertig ist dieser Weberknoten oder auch Kreuz-oder Reffknoten
Er ist derselbe Knoten wie der Doppelter Schotstek (Ashley #1435).[10] Beim Binden dieses Knotens werden die Enden ein bisschen länger gelassen, weil ein gewisser Slip auftritt, wenn man sie festzieht.
Man kreuzt die zwei Enden in der gezeigten Weise und hält sie in der linken Hand zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger fest.
Dann nimmt man das hintere Ende (hier grün) und törnt es einmal um das eigene und das andere Ende
Man macht einen weiteren Törn, diesmal fährt man aber am Schluss vor dem gelben Ende vorbei.
Dann das gelbe Ende durch die beiden Törns stecken.
Ein weiterer Doppelter Weberknoten. Bei diesem Knoten zeigen die beiden Enden in dieselbe Richtung. Dies ist eine gute Eigenschaft, weil wenn sich die Knoten beim Passieren der Blätter einklemmen, reißen sie.[11]
Man kreuzt die zwei Enden in der gezeigten Weise und hält sie in der linken Hand zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger fest.
Dann fährt man mit dem gelben Ende hinter das grüne Ende
Nochmal einen Törn mit dem gelben Ende
Und nun einen Halben Schlag mit dem grünen Ende um die beiden gelben Parts.
Zuziehen, dabei das grüne Ende festhalten und fertig.
Doppelter Weberknoten (#489), Rückseite
Bastard-Weberknoten (#490)
Mit dem Falschen Schotstek ist er in der Form identisch. Dieser hat ihm wahrscheinlich auch diesen Namen gegeben. Wie schon an anderer Stelle erwähnt, bedeutet eine andere Art des Knotens zwar bei gleicher Form aber einen anderen Knoten. Er ist dem Gewöhnlichen Weberknoten unterlegen, aber er hat den Vorteil, dass er sehr schnell geknüpft werden kann.[12]
Man kreuzt die zwei Enden in der gezeigten Weise und hält sie in der linken Hand zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger fest.
Dann mit der grünen stehenden Part einen Törn um das gelbe Ende.
Und ein weiterer Törn.
Dann fährt man mit dem gelben Ende durch das zuerst entstandene Auge.
Verwendet wurde dieser Knoten in der Spitzenfertigung. Schnell gebunden ist er zwar nicht so sicher wie der Einfache Schotstek (siehe oben), aber wenn Garn oder Faden nicht sehr glatt sind, völlig gleichwertig. Zwei wichtige Forderungen an einen Weberknoten sind: Leicht durch die Blätter gehen und nicht im Gewebe auffallen.[14]
Zwei Enden kreuzen wie gezeigt.
Dann mit der grünen stehenden Part einen Törn um das das grüne und das gelbe Ende machen
Dieser Weberknoten wurde bei der Herstellung von Bandware verwendet. Das sind geflochtene Schnüre, die in den Baumwollwebereien gebraucht wurden. Die Enden haben eine ausgezeichnete Führung.[15]
Dieser ist eng mit dem Kreuzknoten verwandt, siehe hier oder auch dort!
Beide Arbeitsenden liegen meist in der gleichen Richtung, so dass der Knoten leicht die Blätter des Webstuhles passiert.[16]
Ein Bucht legen
Mit dem anderen Ende (gelb) oben durch die Bucht durchfahren
Weiter das Arbeitsende über die Bucht legen
Hinten herum fahren und
von oben über die grüne und die gelbe Leine legen und durch die Bucht hindurch
Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 269 (#1418).
Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, Seite 88 bis 91.
Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005. Knoten verschiedener Berufe und Tätigkeiten. Abschnitt: Der Weber, S. 88.
Geoffrey Budworth: Knoten. Das Praxishandbuch. Delius Klasing Verlag, 1. Auflage 2009, S. 64. Titel der englischen Originalausgabe: Handbook of Knots and Knot Tying, 1999
Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 88 (#485)
Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 88 (#486)
Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 88 (#487)
Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 88 (#488)
Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 88 (#489)
Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 89 (#490)
Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 89 (#491)
Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 89 (#492)
Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 89 (#493)
Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 259 (#1419)
Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 262 (#1438)
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