Waldangelbach
Nebenfluss des Leimbachs Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Waldangelbach, oft auch nur Angelbach genannt, ist ein 17 km langer Bach durch den westlichen Kraichgau, der in der Stadt Wiesloch im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg von links und Südosten in den Leimbach mündet.
Waldangelbach oft nur: Angelbach | ||
Waldangelbach in Mühlhausen |
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Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 237944 | |
Lage | Kraichgau
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Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Leimbach → Rhein → Nordsee | |
Quelle | am bewaldeten Nordabhang des Kapellenbergs beim Östringer Dorf Eichelberg 49° 11′ 35″ N, 8° 48′ 34″ O | |
Mündung | in Wiesloch von links und Südosten in den Leimbach 49° 17′ 29″ N, 8° 41′ 6″ O | |
Mündungshöhe | ca. 116 m ü. NN[2]
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Länge | 17,1 km[LUBW 1] | |
Einzugsgebiet | 54,958 km²[LUBW 2] |
Er ist zu unterscheiden vom wenig talaufwärts in Dielheim von der anderen Seite dem Leimbach zulaufenden Gauangelbach, der ebenfalls als Angelbach bezeichnet wird.
Der Waldangelbach entspringt auf der Gemarkung des Östringer Dorfes Eichelberg und durchfließt dann in sehr beständig nordwestlichem Lauf den Sinsheimer Ortsteil Waldangelloch, die Gemeinde Angelbachtal, Mühlhausen, den Rauenberger Ortsteil Rotenberg und Rauenberg selbst, welche alle dem Kraichgau angehören, und mündet schließlich kurz vor dessen Eintritt in die Oberrheinische Tiefebene nach einem Lauf von 17 km in Wiesloch von links und Südosten in den Leimbach.
Das Einzugsgebiet des Waldangelbachs liegt zwischen den beiden größeren Flusssystemen der Elsenz im Osten und Südosten und des Kraichbachs im Südwesten und Westen. Der höchste Punkt darin liegt auf dem Eichelberg nahe der gleichnamigen Ortschaft auf 326,8 m ü. NN unweit der Quelle und dicht am Südosteck der Wasserscheide, von dem aus sich dieses etwa in Form einer Spindel etwa 15 km weit nach Nordosten bis zur Mündung in Wiesloch auf etwa 116 m ü. NN erstreckt. Quer dazu erreicht es eine maximale Breite von knapp 5,5 km.
Hierarchische Liste der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Gewässerlängen in der Regel nach LUBW-FG10 (Datensatzeinträge), Einzugsgebiete entsprechend nach LUBW-GEZG, Seeflächen nach LUBW-SG10, Höhenangaben nach dem Höhenlinienbild auf dem Geodatenviewer. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.
Ursprung des Waldangelbach etwa 200 m nordöstlich und rund 50 Höhenmeter unterhalb der Eichelberger St.-Michaels-Kapelle auf etwa 250 m ü. NN im unteren Hangwald der Geländestufe, die zwischen Eichelberg (326,8 m ü. NN) im Nordosten und dem Greifenberg (271,1 m ü. NN) im Westen über den länglichen Kapellenberg zusammenhängt.
Mündung des Waldangelbachs im westlichen Wiesloch beim Abzweig der Dr.-Martin-Luther- von der Schwetzinger Straße auf etwa 116 m ü. NN von links und Südosten in den Leimbach. Der Waldangelbach ist 17,1 km[LUBW 1] lang und hat ein 55,0 km²[LUBW 2] großes Einzugsgebiet.
am Gewässer von der Quelle zur Mündung. Nur Orte tiefster Schachtelungsstufe sind selbst Gewässeranrainer.
Das aus mehreren Teilflächen zusammengesetzte kleine Naturschutzgebiet Gräbenwiesen, Spechbach, Weidichberg und Birkenwald liegt östlich von Mühlhausen an der rechten Bach- und Talseite zwischen den Zuflüssen Spechbachgraben und Tairnbach. Es zeigt die kraichgautypischen Landschaftselemente und umfasst auch den Uferbereich am dauergestauten Teil des Rückhaltebeckens, wo Wasservögel, rasten, brüten und überwintern.
Das Naturschutzgebiet Altenbachtal und Galgenberg westlich von Rotenberg und südlich von Rauenberg ist über einen Quadratkilometer groß. Auf dort naturnah gebliebenen Flächen gibt es eine vielfältige Feuchtgebietsvegetation. Büsche trennen kleinteilige, durch Hangsickerwasser und Hangquellen befeuchtete Wiesen. Auf trockenen Hänge wechseln kleinräumig Halbtrockenrasen, Streuobstwiesen, Hecken, Hangterrassen und Böschungen im Löss einander ab. In einer aufgelassenen Lössgrube hat sich ein Sekundärbiotop entwickelt.
Das Naturschutzgebiet Landschaft am Waldangelbach gehört zu den Gemarkungen Rauenberg und Wiesloch. Es hat eine Größe von rund 11,5 ha und umfasst ehemalige Flächen der Tongrube und Teile des Waldangelbachs mit Wiesen und Waldbeständen. Es schützt den letzten Teil des Bachbettes des Waldangelbachs vor seiner Einmündung in den Leimbach. Das Tal ist sehr weit, der rechte Hang sanft und mit Wein bestanden. Der linke fehlt ganz, und seine Aue, früher reines Wiesenland, ist heute fast vollständig beackert.
Der kleine Waldangelbach hat sich in den Schwemmlöß an zahlreichen Stellen tief eingegraben und auf seinen beiden Steilufern stockt ein schöner, meist geschlossener und naturnaher Schwarzerlen-Eschen-Auenwald. Da in dieser Gegend fast überall verwertbare Lehme und Tone auftreten, meist aus dem Oligozän, waren Teile des heutigen Naturschutzgebietes als Tagebaue in Nutzung.
Bereits 1987 entstand hier in Eigenarbeit des Naturschutzvereins Rauenberg ein Sekundärbiotop unter anderem mit künstlich angelegten Tümpeln im bruchartigen Auenwald, was die Laichgelegenheiten dort vorhandener Amphibien verbesserte, vor allem der Gelbbauchunke.
Da auch einige Wiesenflächen mit unter Schutz kamen, lassen sich für die Pflanzenwelt hier verschiedene Feuchtgesellschaften des Grünlandes, der Bruchwälder und Wegränder studieren. Überwiegend finden sich dabei Arten, die hohen Stickstoffgehalt vertragen oder sogar benötigen, der von der landwirtschaftlichen Nutzung, aber auch von Überschwemmungen eingetragen wird.
Am Ufer und an Wegen sind das zum Beispiel die Pestwurzen, die mit ihren riesigen Blättern ganze Fluren bilden – ein heute seltener Anblick. Im Unterholz des Auewaldes sind solche Anzeiger der Schwarze Holunder und die Brombeere, auf den Wiesen der blaue Wiesen-Storchschnabel, der weiße Wiesenkerbel und der Bärenklau. Typische Pflanzen sehr feuchter Standorte sind die schon im Frühjahr blühenden Sumpfdotterblumen, mit deren Blütenblättersaft früher die Butter gelb gefärbt wurde. Den Met süßte man mit Stauden des ebenfalls vorkommenden Mädesüßes. Auch weniger auffällige Gräser, nämlich zahlreiche Seggen und Binsen, lassen sich entdecken.
Im Naturschutzgebiet sind auch zahlreiche Vogelarten heimisch. Gegen 50 Arten Brutvögel wurden bis heute festgestellt, darunter so wertvolle Arten wie Pirol, Sumpf- und Weidenmeise, Nachtigall und Neuntöter. Gelegentlich schafft sich auch der Eisvogel an den Steilwänden des Bachufers eine Bruthöhle.
Das nur etwas über sechs Hektar große Landschaftsschutzgebiet Schloßpark Eichtersheim wurden wegen des alten Baumbestandes im Park eingerichtet.
Das Landschaftsschutzgebiet Gräbenwiesen, Spechbach, Weidichberg und Birkenwald umgibt und verbindet die Teilflächen des gleichnamigen Naturschutzgebietes.
Ab der Gemeindegrenze zwischen Angelbachtal und Mühlhausen unterhalb von Echterheim und oberhalb vom Mühlhausen gehört das Einzugsgebietes weithin, vor allem in dessen weniger besiedelter Teil rechtsseits des Waldangelbachs, zum 9,3 km² großen Landschaftsschutzgebiet Westlicher Kraichgau, von dem Randanteile auch jenseits der Wasserscheiden liegen. Es schützt für den Kraichgau typische Landschaftselemente wie weich geschwungene Lößhügel, darin eingerissene Täler, Waldstücke, Hohlwege, Geländeterrassen, Böschungen und Heckenstreifen. Kleine Feldstücke wechseln sich darin mit Wiesen, Obstbauflächen und Weingärten ab.
Das gegenüber dem gleichnamigen Naturschutzgebiet kleine Landschaftsschutzgebiet Altenbachtal und Galgenberg an dessen Rand dient als Puffer und Verbindung zwischen dessen Teilen.
Der Obst- und Weinlehrpfad grenzt an das Naturschutzgebiet Landschaft am Waldangelbach und wurde 1992 durch die Stadt Wiesloch in Zusammenarbeit mit dem Winzerkeller Wiesloch, der Winzergenossenschaft, dem Obst- und Gartenbauverein, der Obstbaugenossenschaft Wiesloch sowie der Flurbereinigungsbehörde geschaffen. Anliegen dieses Lehrpfades ist es, über Bedeutung und Vielfalt des Wein- und Obstbaus in Wiesloch zu informieren und auf die Erfordernisse des Natur- und Landschaftsschutzes hinzuweisen.
Der Obst- und Weinlehrpfad Wiesloch ist Teil des Weinwanderweges Badische Bergstraße/Kraichgau. Die Gesamtwegelänge beträgt 2,4 km, wobei der Wanderweg von insgesamt 21 erläuternden Schautafeln gesäumt wird, welche über folgende Themenfelder informieren:
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