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deutscher Künstler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ulrich Erben (* 26. März 1940 in Düsseldorf) ist ein deutscher Maler. Von 1980 bis 2005 war er Professor für Malerei an der Kunstakademie Münster.
Ulrich Erben verbrachte seine Jugend am Niederrhein und in Rom, wohin die Familie 1956 übersiedelte. Von 1958 bis 1965 studierte er an den Kunstakademien in Hamburg, Urbino, Venedig, München und Berlin. Von Landschaften und Stillleben ausgehend gewannen seine Bilder zunehmend an geometrischen Formen. Unterbrochen von einem längeren Aufenthalt in Paris im Jahre 1963 pendelte er in diesen Jahren zwischen Italien und seiner Heimat am Niederrhein.[1]
1966 heiratete Erben die Schriftstellerin Ingrid Bachér und kehrte an den Niederrhein zurück. 1967 reiste er zu einem ersten Aufenthalt in die USA. In der intensiven Auseinandersetzung mit Landschaft und Architektur und ihrer mythologischen Bedeutung reduzierten sich Formen und Farben. Schon in den frühen Jahren „wird die Landschaft als Träger der Erinnerung zu einer zentralen Kategorie von Erben Kunst.“[2]
1968 entstanden Erbens erste „weiße Bilder“. Sie werden von einer weißen Zone im Zentrum des Bildes definiert, die sich von einem matteren, ebenfalls weißen Grund unterscheidet. In diesem Prozess entwickelte Erben sein Hauptthema, die wechselseitige Beziehung von ungegenständlichen und einfachen Formbereichen. Sein Interesse galt vornehmlich den Abgrenzungen, die zugleich als Verbindungen aufgefasst werden, der Raumbildung ohne Perspektive und der Unterlegung der weißen und später farbigen Flächen mit in ihrer unterschiedlichen Tonalität teilweise kaum wahrnehmbaren Farbschichten.
Gleichzeitig mit den „weißen Bildern“ und der Beschäftigung mit ihrer Lichtwirkung entstanden ab 1972 Lichtobjekte (erste Ausführung für die „Szene Rhein Ruhr '72“ im Museum Folkwang, Essen) und Wandbilder. Ab 1973 kam auch die Fotografie als künstlerische Ausdrucksform hinzu.
1975 zog Erben nach Düsseldorf, ohne das Haus in Goch aufzugeben. In Weiterentwicklung der „weißen Bilder“ entstanden 1977 erste farbige, fast monochrome Arbeiten, die auf der Documenta VI in Kassel ausgestellt wurden.
1978 veränderten sich Erbes Bilder stark. Er brachte nun reine Farben und unregelmäßige Formen in einem Malvorgang auf die Leinwand. Es entstanden die „prima-vista“-Serie sowie Bilder zum begrenzten und unbegrenzten Raum., „Interieurs“ und „Exterieurs“. Doch auch hier ist das „Spannungsverhältnis von malerischer Autonomie und formaler Ordnung“[3] ein bestimmendes Prinzip. Ab 1979 realisierte Erben auch große Raumbilder, die aus einzelnen, seriell angeordneten Papierblättern bestehen. Die Verwandlung des realen Raumes durch Malerei wurde immer wieder zum Arbeitsgegenstand.
1980 wurde Erben als Professor an die Kunstakademie Düsseldorf, Abteilung Münster (später Kunstakademie Münster), berufen. Seit 2005 ist er emeritiert.
1988 kehrte Erben zu strengeren geometrischen Bildeinteilungen zurück, die einen deutlichen Bezug zu den frühen „weißen Bildern“ zeigen. In veränderter Maltechnik (Acryl und Pigmente) entstand eine Serie von Bildern, die Erben „Farben der Erinnerung“ nennt: Bilder deren Farben sich gegenseitig zu lichthafter Erscheinung intensivieren und im Gleichgewicht von Harmonie und Disharmonie wirken. Eine vergleichbare, aber noch gesteigerte Raum- und Lichtwirkung entwickelte die „Siria“-Werkgruppe von 2009/2010, die auf eine im Jahre 2007 unternommene Reise durch die Wüstenlandschaften Syriens zurückgeht.
1992 wurde Erben Mitglied der Sektion Bildende Kunst der Akademie der Künste in Berlin. Anlässlich einer Einzelausstellung im Shiga Museum of Modern Art, Osaka begab er sich auf eine Studienreise nach Japan.
Seit 1993 realisiert Erben raumübergreifende Wandgestaltungen in öffentlichen Gebäuden, unter anderem in Hannover, Essen, Stuttgart und Berlin. Auch in Museen oder im Zusammenhang mit Ausstellungsprojekten gibt es nun Wandbemalungen oder Installationen für temporär gedachte Räume.
Seit 1988 verwendet er auch Lackfarbe, zunächst für kleinformatige, eher gegenständlich zu lesende Bilder mit Anklängen an italienische Landschaftsmotive unter dem Thema „was ich sehe“. Später setzt er Lackfarbe auch für großformatige mehrteilige Gemälde ein. Zunehmend greift Erben nun wieder frühere Themen auf und deutet sie neu.
In Folge der „Siria“-Werkgruppe zeigen Erbens Bilder ab 2010 eine größere Vielfalt geometrischer Formen und deren Anordnungen. Ab 2014 bringt Erben durch verhaltene Farbübergänge, die sich innerhalb der formalen Einteilung abspielen, immaterielle Bewegung und gleichzeitig lichthafte Ruhe in seine Bilder, die er mit dem Sammeltitel „Festlegung des Unbegrenzten“ bezeichnet.
Erben lebt und arbeitet in Düsseldorf, Goch und Bagnoregio (Italien).[4]
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