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wirtschaftlich relativ selbstständige Siedlungen in der Umgebung einer größeren Stadt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Trabantenstädte (auch Trabantensiedlung) sind wirtschaftlich relativ selbständige Siedlungen in der Umgebung einer größeren Stadt.[1] Sie zeichnen sich im Gegensatz zur Satellitenstadt, die überwiegend von der Wohnfunktion dominiert wird, durch eine höhere Arbeitsplatzdichte und eine eigene Infrastruktur aus. Im Gegensatz zu Satellitenstädten ist der Pendlersaldo aufgrund des eigenen Arbeitsplatzangebots geringer.
Die Definition der Begriffe Trabantenstadt und Satellitenstadt ist umstritten, wobei hier der weiter verbreiteten Einteilung gefolgt wird, der auch Burkhard Hofmeister, der Autor des Standardwerkes Stadtgeographie, folgt. Rudolf Hillebrecht und Heineberg, der Autor des Werkes Grundriß Allgemeine Geographie: Stadtgeographie, benutzen die beiden Begriffe genau in der umgekehrten Weise. Auch im Englischen bezeichnet satellite city eine wirtschaftlich eigenständige städtische Siedlung, von der die commuter/bedroom/dormitory town als Schlafstadt abgegrenzt wird.
Eine Trabantenstadt ist Hofmeister zufolge eine vollwertige eigene Mittelstadt im Umfeld einer großen Stadt. Währenddessen ist die Satellitenstadt eher eine Schlafstadt, die sehr viele Einwohner morgens in Richtung große Stadt verlassen und in die sie nach der Arbeit zurückkehren. Beide Stadtformen sind somit zwar im Umfeld einer größeren Stadt angesiedelt, stellen von der Grundidee her aber unterschiedliche Konzepte dar.
Satellitenstädte und -siedlungen entstehen oft auf der „grünen Wiese“, das heißt auf Flächen, die zuvor nicht zum Siedlungsbereich der Stadt oder der Gemeinde gehörten. Dazu sind in aller Regel baurechtliche Umwidmungen von zuvor meist landwirtschaftlich genutzten Bodenflächen in Bauland notwendig; solche Umwidmungsvorgänge und die dadurch meistens eintretende und teils enorme Wertsteigerung der betroffenen Bodenflächen bzw. Grundstücke werden oft mit der ironischen Redewendung „fünfte Fruchtfolge“ umschrieben.
Der Bau westdeutscher Großwohnsiedlungen wurde meist in der Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg in den 1950er und 1960er Jahren begonnen. Auch in den 1970er Jahren wurden noch große Wohnprojekte begonnen. Teilweise dauerte die Bebauungsphase, wie zum Beispiel in Nürnberg-Langwasser, mehrere Jahrzehnte.
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