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christliche Volksgruppen der Levante und des Zweistromlandes Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Suryoye, Suroye oder Suraye (syrisch ܣܘܪܝܐ, Singular: Suryoyo, Suroyo bzw. Suraya), deutsch „Syrer“, ist die syrisch-aramäischsprachige Eigenbezeichnung[1] für nach unterschiedlicher Auslegung einer ethno-religiösen Minderheit in Vorderasien.[2][3][4]
Zu den Suryoye werden Aramäer, Assyrer, Chaldäer und mitunter auch Maroniten und Melkiten gezählt. Die meisten Maroniten und Melkiten sind jedoch sprachlich arabisiert und bezeichnen sich öfters als Araber, selbst wenn die Liturgiesprache insbesondere der Maroniten weiterhin das Syrisch-Aramäische ist.[5][2] Laut Angaben des Gemeindevorstands der Suryoye im Tur Abdin, der Istanbuler Gemeinde und der Diasporaverbände der Suryoye in Europa, leben derzeit ca. 3.000 Suryoye im Tur Abdin, 20.000 in Istanbul und 400.000 in Westeuropa (davon etwa 100.000 in Deutschland und 100.000 in Schweden). Neben den klassischen Siedlungsgebieten wie Syrien, dem Irak und dem Libanon (ca. 1,5 Mio. Suryoye) leben die heutigen Suryoye aufgrund von ethnischer und religiöser Verfolgung mehrheitlich in der Diaspora. Insgesamt wird davon ausgegangen, dass es weltweit ca. 3 Millionen Suryoye gibt.[6] Nicht inbegriffen sind in diesen Zahlen die oben genannten Melkiten und Maroniten; von Letzteren leben etwa eine Million im Libanon, in dem sie die Mehrheit der christlichen Bevölkerung bilden, und 400.000 in Syrien (Stand 2005).
Die Suryoye gehören folgenden Kirchen an:
Die Muttersprache der Suryoye/Suroye/Suraye ist die Syrische Sprache, welche linguistisch zur Neu-Ostaramäischen Sprachfamilie gezählt wird.[7][8] Das Syrische wird in zwei Dialekten gesprochen. Einerseits handelt es sich hierbei um den Surayt-Dialekt (auch bekannt als Turoyo), andererseits um den Suret-Dialekt (auch bekannt als Swadaya).[9] Syrisch wird heute sowohl im Ursprungsgebiet Mesopotamien als auch in der Diaspora gesprochen. Der westsyrische Surayt-Dialekt wird heute noch von ca. 250.000 Suryoye gesprochen.[10] Der ostsyrische Suret-Dialekt wird von ca. 830.000 Suryoye gesprochen.[11][12] Obwohl das Neu-Ostaramäische eine gelebte Sprache ist und auch Bildung, Fernsehprogramme, Radioprogramme und Musik in beiden Dialekten bestehen, ist die Sprache von Assimilation bedroht, zumal sie in der Regel weder Unterrichts- noch Wissenschaftssprache noch Verwaltungssprache in den Gemeinden und Siedlungsgebieten mit Suryoye-Bevölkerung ist.[13]
Zur Frage der Ethnogenese bestehen verschiedene Thesen, erwähnenswert ist hier, dass über diesen langen Zeitraum Völkervermischungen stattgefunden haben. Heute bestehen hauptsächlich folgende drei Thesen zur Ethnogenese bei den Suryoye:
Von den Pogromen des türkischen, iranischen und irakischen Militärs und kurdischer Milizen im und nach dem Ersten Weltkrieg waren neben den Armeniern (siehe Völkermord an den Aramäern und Assyrern und Völkermord an den Armeniern) vor allem die Suryoye fast aller Kirchen betroffen. Hunderttausende von ihnen wurden getötet und viele aus ihrer Heimat vertrieben, andere wanderten in die westliche Diaspora (Europa, Amerika und Australien) aus. Die Parlamente folgender Staaten haben die Verfolgung und Vertreibung der Suryoye während des Ersten Weltkrieges als Völkermord eingestuft: Schweden,[20] Niederlande,[21] Armenien,[22] Österreich[23] und Deutschland[24].
Ausgewanderte Assyrer/Aramäer aus dem ursprünglichen Raum Mesopotamiens befürchteten eine religiöse Verfolgung.[25] Gemäß der Assyrischen Konföderation Europas leben ca. 500'000 Assyrer in Westeuropa.[26] Wobei Schwerpunkte in Schweden[27] und Deutschland[28] bestehen, in Deutschland unter anderem in Gütersloh,[29] Augsburg,[30] Wiesbaden, Mainz,[31] Pohlheim[32] und Delmenhorst.[33]
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