Sprachlicher Missgriff Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Stilblüte bezeichnet man Formulierungen, die durch einen Missgriff in der Wortwahl oder Wortstellung, durch Versprecher oder durch Mehrdeutigkeit ungewollt komisch wirken.[1] Viele angebliche Stilblüten sind Phantasieprodukte bzw. wenig gelungene Neologismen.
„Freundliche Minen zu Beginn der Tarifrunde“ (statt Miene)
Bruno Labbadia: „Das wird doch alles von den Medien hochsterilisiert“ (statt stilisiert)
Unsinnig kombinierte Metaphern: „So pionierhaft sich diesbezüglich der amerikanische Pfad zu gestalten wusste, so eklektisch eigen wurde der europäische beschritten. Letzterer befindet sich wiederkehrend am Scheideweg.“[3]
Falscher Satzbezug: „Wenn meine Mutter große Wäsche macht, helfen wir ihr, indem wir sie in einen Korb legen, auf den Speicher tragen und aufhängen.“
Falscher inhaltlicher Bezug: „Für solche faulen Ausreden müssen Sie sich einen Dümmeren suchen, aber den werden Sie kaum finden.“
Doppeldeutigkeit (Mehrdeutigkeit): „Leider bekomme ich keine Katze, weil meine Mutter einen Vogel hat.“
Groß-/Kleinschreibung fehlt in der Aussprache: „sie standen an den Hängen und Pisten …“ (1959, Sportreporter Heinz Maegerlein)
Übersetzungsfehler / Deutsch als Fremdsprache: „Eine Verkühlung hat uns alle ergriffen.“ Auch maschinelle Übersetzung kann zu Stilblüten führen.
Ein sogenannter falscher Freund verleitet zu einer falschen, doppeldeutigen bzw. schiefen Übersetzung: z.B. engl. actually – eigentlich/tatsächlich, nicht „aktuell“
Absicht: „Es ginge schon, aber ’s geht nicht“. (Karl Valentin) oder „Es muss was passieren, aber g’schehn darf nix.“ (1994, Theo Waigel) – siehe Wortspiel