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Eine Squadra navale („Eskadre“, „Geschwader“) ist ein Großverband der italienischen Marine. Er wird in der Regel von einem Drei-Sterne-Admiral (Ammiraglio di Squadra) befehligt. Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es mehrere Hochseeverbände dieser Art, die in Divisionen und andere nachgeordnete Verbände unterteilt waren. Die Gesamtheit der Hochseeflotte wurde seinerzeit meist Armata navale („Armada“, „Flotte“) oder Forze navali („Seestreitkräfte“) genannt. Nach dem Krieg fasste man die Hochseeflotte (später dann auch andere Einheiten) in einer einzigen Squadra navale zusammen, die dem Comandante in Capo della Squadra Navale (CINCNAV) im Flottenkommando in Santa Rosa bei Rom untersteht. Ein umgangssprachliches Synonym für Squadra navale ist seither Flotta.
In der Marine des Königreichs Italien (Regia Marina, dt. „Königliche Marine“) gab es meist zwei bis drei squadre navali oder Hochseegeschwader. Die 1ª Squadra navale hatte ihren Hauptstützpunkt in Tarent und war vorwiegend für das östliche Mittelmeer zuständig, die 2ª Squadra navale in La Spezia operierte hauptsächlich im westlichen Mittelmeer. Zu verschiedenen Zeiten gab es auch eine dritte squadra navale, bei der es sich entweder um ein drittes operatives Hochseegeschwader handelte, oder um ein Reservegeschwader, oder aber um einen Großverband (wie im Zweiten Weltkrieg), in dem alle U-Boote zusammengefasst waren. Im Krieg konnten die Hochseeverbände unter dem Befehl eines Flottenchefs (Comandante in Capo dell’Armata Navale) auch weitgehend geschlossen eingesetzt werden. Eine entsprechende, meist eingeschiffte Dienststelle bestand vom 25. August 1914 bis zum 11. März 1928 (Comando in Capo dell’Armata Navale) und vom 9. Dezember 1940 (Comando in Capo delle Forze Navali) bis zur Übernahme durch das noch heute bestehende Flottenkommando CINCNAV am 15. Januar 1952.
Die Hochseeflotte der nach dem Krieg in Marina Militare umbenannten italienischen Marine wurde in einer einzigen Squadra navale zusammengefasst, die sich während des Kalten Krieges in vier Divisionen und ein U-Boot-Kommando untergliederte. Im Jahr 1984 hatte die Squadra navale folgende Struktur:
Andere Einheiten (insbesondere Minenabwehrfahrzeuge) waren den Küstenabschnittskommandos (Dipartimento militare marittimo) unterstellt.
Im Jahr 1999 wurde diese Organisation im Zug einer umfassenden Gesamtreform der Streitkräfte zugunsten von nachgeordneten Typkommandos aufgegeben. Statt der Divisionen entstanden folgende Unterkommandos:
2013 wurden die Küstenabschnittskommandos (Dipartimento militare marittimo) in ihrer bisherigen Form aufgelöst und deren Unterstützungs- und Ausbildungsfahrzeuge der Squadra navale unterstellt. Zu diesem Zweck entstand in La Spezia das neue Kommando Comando delle Forze Ausiliarie (COMFORAUS). COMFORDRAG und COMFORAUS wurden von einem Ein-Stern-Admiral in Personalunion geführt. Ende 2014 wurde das Hilfsschiffkommando COMFORAUS umgegliedert, in Comando Flottiglia Unità Ausiliarie (COMFLOTAUS) umbenannt und organisatorisch von COMFORDRAG (seit Ende 2014 MARICODRAG) getrennt. 2022 erfolgte die Auflösung von COMFORAUS; die nachgeordneten Einheiten wurden der 1., 2. und 4. Flottendivision in La Spezia, Tarent und Augusta unterstellt.
Beim Comando in Capo della Squadra Navale (CINCNAV) in Santa Rosa bei Rom ist auch das Marinefliegerkommando COMFORAER und das Fernmeldekommando MARITELE (COMC4S mit acht Fernmeldestellen, darunter der NATO-Längstwellensender ICV) angesiedelt. CINCNAV untersteht auch das Ausbildungskommando der Flotte (MARICENTADD) in San Vito, wenige Kilometer südwestlich von Tarent.
In diesem Abschnitt sind nur die Seefahrzeuge der Squadra Navale entsprechend ihrer Zugehörigkeit gelistet (Stand: September 2023), Details zu den Marinefliegern (COMFORAER) und zur Marineinfanterie (COMFORANF) sind in den Hauptartikeln zu finden.
Eine Reihe kleinerer Seefahrzeuge sind hier nicht aufgelistet, darunter die rund 40 Landungsboote von COMFORANF, rund 40 Schlepper, diverse kleine Tender, Küstentransporter, Barkassen, Sicherungsboote, Erprobungsboote, Segelboote, Werkstatteinheiten, Schwimmkrane, Schwimmdocks und dergleichen.
Das Spezialkräftekommando COMSUBIN untersteht dem Admiralstab unmittelbar. Daher sind dessen Seefahrzeuge nicht Teil der Squadra navale. COMSUBIN unterstehen das U-Boot-Rettungsschiff Anteo (A5309), die Hochgeschwindigkeits-Mehrzweckboote Angelo Cabrini (P420) und Tullio Tedeschi (P421) sowie die Boote Mario Marino (Y498) und Alcide Pedretti (Y499).
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