Die Société de Géographie (deutsch Geographische Gesellschaft) ist eine französische Gelehrtengesellschaft zur Förderung und Unterstützung der geographischen Forschung. Sie wurde am 15. Dezember 1821 im Hôtel de Ville in Paris gegründet[1] und ist damit die älteste Geographische Gesellschaft der Welt.[2]

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Pierre-Simon Laplace, der erste Präsident der Société de Géographie.

Geschichte

Zu den 217 Gründungsmitgliedern der Société de Géographie zählten unter anderem Georges Cuvier, Joseph Fourier, Joseph Gay-Lussac, Alexander von Humboldt, Dominique Vivant Denon und Jules Dumont d’Urville. Der erste Präsident der Gesellschaft war Pierre-Simon Laplace, der erste Generalsekretär Conrad Malte-Brun. Sein Sohn Victor Adolphe Malte-Brun hatte dieses Amt von 1859 bis 1866 inne.

1879 wurde auf einem Kongress im Hôtel de la Société (Boulevard Saint-Germain, N° 184), dem Sitz der Gesellschaft seit 1878, der Bau des Panamakanals beschlossen.

Vom 18. Juni[3][4] bis 23. Juni[5] 1913 fand auf Wunsch der kolonialen Interessenorganisation Comité de l’Asie française[5] während sechs[4] Tagen der erste Arabische Kongress[3] mit rund 200[4] christlichen und muslimischen Delegierten im Gebäude statt. Die syrischen und ägyptischen Teilnehmer legten Reformvorschläge[5] für das Osmanische Reich vor. Die Frage der zionistischen Landkäufe und nichtarabischer Einwanderung durfte der Kongress und der diesbezügliche Hauptredner Ahmad Tabbarah,[6] Zeitungsherausgeber aus Beirut, auf Druck der französischen Gastgeber nicht erörtern, was ihm in Palästina Kritik einbrachte.[3]

Die Société de Géographie verleiht zahlreiche Auszeichnungen. Zu den acht „Großen Preisen“ gehören die Grande Médaille d’or des Explorations et Voyages de Découverte (seit 1829), welche u. a. die Deutschen Friedrich W. Ludwig Leichhardt (1847), Heinrich Barth (1856), die Gebrüder Schlagintweit (1859) und Gustav Nachtigal (1876) honorierte[7] ; die Médaille d’or pour Voyages d’étude, Missions et Travaux de Reconnaissance (seit 1831), welche u. a. die Deutschen Gerhard Rohlfs (1868), Georg Schweinfurth (1875), Oskar Lenz (1882) und Hermann Peter Heinrich Fritsche (1886) auszeichnete;[7] und der Grand Prix de la Société de Géographie pour Travaux et Publications géographiques (seit 1922).

Die Bestände der Bibliothek der Gesellschaft werden seit 1942 von der Bibliothèque nationale de France verwaltet.

Publikationen

  • Bulletin de la Société de Géographie (1822–1899) (monatlich)
  • La Géographie- bulletin de la société de Géographie (1900–1939) (monatlich)
  • Acta Geographica (1947–2001) (dreimonatlich)
  • La Géographie (2001–2007)
  • La GéoGraphie (seit 2008)

Präsidenten

Einzelnachweise

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