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Stadtteil von Grebenau Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Schwarz ist ein Stadtteil von Grebenau im mittelhessischen Vogelsbergkreis. Das Haufendorf liegt von Wald umgeben im Gründchen. Die Kernstadt Grebenau liegt nordöstlich von Schwarz. Bei Schwarz mündet der Leimelbach in die Schwarza.
Schwarz Stadt Grebenau | |
---|---|
Koordinaten: | 50° 43′ N, 9° 25′ O |
Höhe: | 315 (310–348) m ü. NHN |
Fläche: | 16,65 km²[1] |
Einwohner: | 654 (2011)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 39 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 36323 |
Vorwahl: | 06646 |
In einer karolingischen Schenkungsurkunde werden zwei Bäche im Jahre 782 erwähnt. Der Ort selbst wird soweit bekannt erstmals 1295 in einer Urkunde genannt, und zwar als Suarzaha.[1] Das bedeutet „schwarzes Wasser“. Die Namensgebung gehört zu den Ältesten im „Gründchen“. Orte mit dem aha- bzw. afa-Typ müssen vor dem 9. Jahrhundert gegründet worden sein. Es gibt Hinweise auf eine Ansiedlung von Hunnen.[3] Im 13. Jahrhundert gab es ein Zollstelle in Schwarz an der Handelsstraße Frankfurt-Leipzig. Im 17. Jahrhundert kam das Dorf zum Oberamt Alsfeld. Eine eigene Pfarrei wurde im gleichen Jahrhundert begründet. 1774 bis 1777 wurde die alte Kirche durch einen Neubau ersetzt.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Schwarz:
„Schwarz (L. Bez. Alsfeld) evangel. Pfarrdorf, liegt 2 St. von Alsfeld, hat 98 Häuser und 604 Einwohner, die außer 1 Katholiken evangelisch sind, so wie 2 Mahlmühlen und 1 Forsthaus. – Die Entstehung der Kirche ist unbekannt. Die Abtei Hersfeld hatte den Kirchsatz.“[4]
Zwischen 1912 und 1916 wurde die Bahnlinie Alsfeld-Bad Hersfeld gebaut, an der ein Bahnhof in Schwarz lag. Die Strecke ist abgebaut.
Zum 31. Dezember 1971 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin eigenständigen Gemeinden Eulersdorf, Reimenrod, Schwarz, Udenhausen und Wallersdorf in die Stadt Grebenau freiwillig zur erweiterten Stadt Grebenau.[5] Am 1. August 1972 wurden kraft Landesgesetz die Gemeinden Bieben mit Merlos nach Grenau eingemeindet.[6][7] Für alle eingegliederten Gemeinden und die Kernstadt wurde je ein Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung errichtet.[8]
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Schwarz angehört(e):[1][9][10]
In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für das Fürstentum Oberhessen (ab 1815 Provinz Oberhessen) wurde das „Hofgericht Gießen“ eingerichtet. Es war für normale bürgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz, für standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfälle die erste Instanz. Übergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Ämter bzw. Standesherren vorgenommen und somit für Schwarz durch das Amt Alsfeld. Nach der Gründung des Großherzogtums Hessen 1806 wurden die Aufgaben der ersten Instanz 1821 im Rahmen der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung auf die neu geschaffenen Landgerichte übertragen. „Landgericht Alsfeld“ war daher von 1821 bis 1879 die Bezeichnung für das erstinstanzliche Gericht in Alsfeld, das heutige Amtsgericht, das für Schwarz zuständig war.
Anlässlich der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes mit Wirkung vom 1. Oktober 1879, infolge derer die bisherigen großherzoglichen Landgerichte durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt wurden, während die neu geschaffenen Landgerichte nun als Obergerichte fungierten, kam es zur Umbenennung in Amtsgericht Alsfeld und Zuteilung zum Bezirk des Landgerichts Gießen.[19]
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Schwarz 654 Einwohner. Darunter waren 3 (0,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 87 Einwohner unter 18 Jahren, 237 zwischen 18 und 49, 165 zwischen 50 und 64 und 165 Einwohner waren älter.[2] Die Einwohner lebten in 273 Haushalten. Davon waren 60 Singlehaushalte, 99 Paare ohne Kinder und 87 Paare mit Kindern, sowie 21 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 69 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 153 Haushaltungen lebten keine Senioren.[2]
• 1806: | 470 Einwohner, 88 Häuser[14] |
• 1829: | 404 Einwohner, 98 Häuser[4] |
• 1867: | 688 Einwohner, 105 Häuser[20] |
Schwarz: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2011 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1791 | 471 | |||
1800 | 502 | |||
1806 | 470 | |||
1829 | 404 | |||
1834 | 678 | |||
1840 | 689 | |||
1846 | 722 | |||
1852 | 729 | |||
1858 | 605 | |||
1864 | 676 | |||
1871 | 675 | |||
1875 | 602 | |||
1885 | 563 | |||
1895 | 611 | |||
1905 | 613 | |||
1910 | 624 | |||
1925 | 679 | |||
1939 | 657 | |||
1946 | 951 | |||
1950 | 985 | |||
1956 | 855 | |||
1961 | 800 | |||
1967 | 807 | |||
1970 | 840 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 654 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; 1791[12]; 1800[21]; Zensus 2011[2] |
• 1829: | 603 evangelische, ein katholischer Einwohner[4] |
• 1961: | 723 evangelische (= 90,38 %), 77 katholische (= 9,62 %) Einwohner[1] |
Ortsvorsteher ist Matthias Muhl (Stand Juli 2021).
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