Unter einem Schwammriff versteht man ein von Kieselschwämmen über sehr lange Zeiträume hinweg durch Biomineralisation aufgebautes Riff.
Deutschland: Ausgeprägt große fossile Schwammriffe finden sich zum Beispiel auf der Schwäbischen Alb[1] in den Massenkalken des Weißen Jura. Am Donaudurchbruch bei Beuron (Baden-Württemberg) zeigen die aufragenden und durch die Erosion herauspräparierten Jura-Felsen die fossile Schwammriffbildung besonders eindrucksvoll.
China: Im Perm befand sich auf einem Gebiet, welches heute im westlichen Yunnan liegt. Der heute dort vorhandene Kalkstein, geht anteilig auf das damalige Schwammriff und die inkrustierenden Algen (u.a. Archaeolithoporella) zurück, welche epibiontisch auf dem Schwämmen lebten.[2]
Das Amazonasriff (portugiesischRecife Amazonas) ist ein großflächiges Kalkalgen- und Schwammriff vor der Küste von Nord-Brasilien und Französisch-Guayana. Es ist eines der größten Riffsysteme der Welt mit einer Länge von 970km und einer Fläche von etwa 9500km².
Forscher haben vor Nordamerika zwei Schwammriffe entdeckt, die nur aus Glasschwämmen bestehen: das größere liegt der kanadischen Pazifikküste, an der Straße von Georgia und das kleinere in einer Tiefe von 200 Metern vor dem amerikanischen Grays Harbor.[4]
Z. Jan, X. Jin, H. Wang & H. Huang (2022): Construction mode of a Middle Permian sponge reef in the Changning–Menglian Belt, western Yunnan, China. Geological Journal, Vol. 57 (5) doi:10.1002/gj.4479
W. R. Francis, M. Eitel, S. Vargas, C. A. Garcia-Escudero, N. Conci et al. (2023): The genome of the reef-building glass sponge Aphrocallistes vastus provides insights into silica biomineralization. The Royal Society Open Science Vol. 10 Iss. 6, 2023 doi:10.1098/rsos.230423