Schozach (Fluss)
Nebenfluss des Neckars Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Schozach [Nebenfluss des Neckars in Baden-Württemberg. Auf ihren etwa 26 km Länge durchzieht sie vor allem den Südosten des Landkreises Heilbronn. Nach dem Fluss wurde der mittelalterliche Schozachgau benannt.
] ist ein rechterSchozach | ||
Flusslauf zwischen Ilsfeld und Talheim | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 23854 | |
Lage | Schwäbisch-Fränkische Waldberge
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Neckar → Rhein → Nordsee | |
Quelle | bei Untergruppenbach-Vorhof 49° 5′ 40″ N, 9° 21′ 1″ O | |
Quellhöhe | ca. 306 m ü. NN[3] | |
Mündung | in Heilbronn-Sontheim von rechts in den Neckar 49° 7′ 13″ N, 9° 11′ 17″ O | |
Mündungshöhe | 154 m ü. NN[4] | |
Höhenunterschied | ca. 152 m | |
Sohlgefälle | ca. 5,9 ‰ | |
Länge | 25,6 km[5] | |
Einzugsgebiet | ca. 93,5 km²[6] | |
Der Name tritt als Ortsname erstmals im Jahr 1275 („aput Schozam“) erstmals schriftlich in Erscheinung. Die Endung -ach bezeichnete im Althochdeutschen ein Fließgewässer, während sich das Bestimmungswort wohl vom germanischen *skeut- mit der Bedeutung „schießen“ ableitet. Die Benennung wäre demnach nach einer in die Schozach eingebauten Wasserabsperrung erfolgt.[7]
Die Schozach entspringt auf 301 m ü. NN in der Dautenklinge am Westrand der Löwensteiner Berge, etwa 0,5 km nordwestlich und unterhalb des Untergruppenbacher Ortsteils Vorhof. Anschließend berührt sie die Orte Ober- und Unterheinriet, Abstatt, Auenstein, Ilsfeld, den gleichnamigen Ort Schozach und Talheim, bevor sie im Heilbronner Ortsteil Sontheim auf 154 m ü. NN beim Haus der Heimat von rechts in den Neckar mündet. Der Lauf der Schozach beschreibt insgesamt ein großes, nach Norden offenes C: Bis Auenstein fließt sie in südwestliche Richtung, bis kurz hinter Ilsfeld nach Westen, danach in Richtung Norden.
Das Einzugsgebiet der Schozach hat eine Fläche von 93,5 km², zu dem die beiden größten Zuflüsse Gruppenbach am Mittellauf und Deinenbach am Unterlauf 16,4 und 14,6 km² beitragen. Es umfasst den Großteil des Unterlands zwischen Neckar und Löwensteiner Bergen. Im Norden sind der Schweinsberg südöstlich von Heilbronn, der Sandberg südlich Lehrensteinsfeld und ein weiterer „Sandberg“ südwestlich Löwensteins Hochpunkte der Wasserscheide, im Süden der Wunnenstein nördlich von Großbottwar. Im Osten fließt ihr noch der Buchbach zu, allerdings nur ab einer Stelle unweit des Bleichsees bei Löwenstein, da das Wasser des Buchbach-Oberlaufs mittels eines Kanals dem Bleichsee und damit der nördlich gelegenen Sulm zugeleitet wird.
Naturräumlich gesehen durchläuft die Schozach die Schwäbisch-Fränkischen Waldberge sowie das Neckarbecken. Geologisch gesehen durchquert sie die Übergangszone zwischen Keuper und Muschelkalk: Die Quelle tritt in den Schichten des mittleren Keupers zutage, und der Großteils des Oberlaufs befindet sich in den unteren Keuperschichten. Der Übergang zum Muschelkalk westlich von Ilsfeld macht sich deutlich in der Änderung der Talform bemerkbar: Das bei Ilsfeld noch breite Tal verengt sich fast schlagartig und der Fluss gräbt sich in ein gegenüber der Umgebung bis zu 50 Meter tiefes, enges Tal ein, das fortan außer Talheim keiner anderen Siedlung mehr Platz bietet. In mehreren Steinbrüchen am Rande dieses Talabschnitts wird Muschelkalk abgebaut.
Die wichtigsten Wasserscheiden der Schozach grenzen gegen die Einzugsgebiete von Sulm im Norden und Nordosten, der Bottwar im Süden und Südosten und des Neckars selbst im Südwesten und Westen. Die anderen Konkurrenten sind kleinere Bäche zum Neckar.
Bedeutendste Zuflüsse der Schozach sind der Gruppenbach bei Auenstein und der Deinenbach kurz vor der Mündung in Sontheim, beide sind etwa 7 km lang.
Im Einzugsgebiet liegen die Gemeinden Untergruppenbach, Abstatt, Ilsfeld, Talheim und Flein ganz oder zum größten Teil, die Gemeinden Lauffen am Neckar, Neckarwestheim, Großbottwar, Beilstein und Löwenstein mit kleinen Anteilen ihres Gebietes.
Auswahl. Ursprung der Schozach in der oberen Dautenklinge in einer nördlichen Waldwiesenzunge bei Untergruppenbach-Vorhof auf etwa 305 m ü. NN.
Mündung der Schozach nach 25,6 km Lauf etwa 400 m unterhalb der Neckarbrücke der Neckartalstraße (K 9564) beim Haus der Heimat in Heilbronn-Sontheim auf 154 m ü. NN von rechts in den Neckar.
Der Oberlauf der Schozach verläuft bis Abstatt teilweise im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. Naturschutzgebiete sind im Bereich des Bachs nicht ausgewiesen; unter Landschaftsschutz stehen folgende Gebiete:[11]
Der Gewässerbericht 2004 ordnete das Wasser der Schozach und des Gruppenbachs in die Güteklasse II (mäßig belastet) ein; der Deinenbach unterhalb von Flein ist als kritisch belastet (Güteklasse II–III) eingestuft.[12]
Am 4. April 2019 wurde die Schozach durch eine Stoffmischung auf einer Länge von mehreren Kilometern vergiftet. Der Tod zahlreicher Fische und Enten aber auch Mikroorganismen und Pflanzen war die Folge. Nach Angaben von Talheims Bürgermeister Rainer Gräßle wurde das Ökosystem der Schozach auf Jahre zerstört.[13]
Die Schozach ist wegen zu geringer Tiefe und Wasserführung nicht schiffbar.
Mittleres und oberes Schozachtal werden von den Landesstraßen L 1100 bzw. L 1102 durchzogen, die als Querverbindungen im Umland von Heilbronn begrenzte überörtliche Bedeutung haben. Das untere Schozachtal ist wegen seiner tief eingeschnittenen, engen und gewundenen Form als Verkehrsweg unbrauchbar und nur teilweise begleitet von Straßen. Es wurde jedoch einst von der Bottwartalbahn durchzogen, die Marbach am Neckar mit Heilbronn verband und dabei zwischen Auenstein und Sontheim dem Lauf der Schozach folgte. Die Trasse der mittlerweile stillgelegten Bahnstrecke wurde in einen Radweg umgewandelt, der als Teil des Alb-Neckar-Radwegs zum Netz der baden-württembergischen Landesfernradwege gehört.[14]
Recht genau der nördlichen Wasserscheide folgend, führt ein Waldwanderweg, teils der Trasse eines alten Römerweges entlang und oft keine 100 m südlich einer steilen Stufenkante, von Heilbronn nach Löwenstein.
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