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Spätantike Bezeichnung Skandinaviens Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Scandza ist der Name Skandinaviens in den Getica des spätantiken Geschichtsschreibers Jordanes. Die Bezeichnung taucht in der Antike in variierenden Namensformen auf, bis sich im Mittelalter die heutige Form „Skandinavien“ durchsetzte.
Der römisch-gotische Geschichtsschreiber Jordanes schrieb Mitte des 6. Jahrhunderts, dass die Goten ihre ursprüngliche Heimat, die Insel Scandza, verließen und mit drei Schiffen unter ihrem König Berig über die Ostsee fuhren. Dort trafen sie auf die Küste des heutigen Polen, wo sie neue Ansiedlungen errichteten. Dieser Küstenabschnitt wurde Gothiscandza benannt.[4] Jordanes lieferte in seinem Werk ein detaillierteres Bild von Skandinavien (Scandza). Seine Angaben aus dem 6. Jahrhundert n. Chr. werden jedoch in der modernen Forschung eher kritisch betrachtet.[5] Jordanes beschrieb Scandza als große, nicht runde Insel, mit einem großen See im Landesinnern, einem daraus ins Meer fließenden Fluss namens Vagus (möglicherweise der Vänernsee und der Göta älv, früher Ván) und einer Landbrücke (Lappland) zum Festland im Osten. Jordanes nannte eine Vielzahl von Stämmen, wobei es fraglich ist, ob diese Angaben genau sind. Hoch im Norden lebten die Adogit, bei denen es im Hochsommer eine Zeit des andauernden Licht für vierzig Tage und Nächte gebe und im Winter für die gleiche Anzahl von Tagen und Nächten eine völlige Dunkelheit. Ein weiteres Volk seien die Screrefennae (Skridfinner), die sich nicht von Getreide ernährten, sondern vom Fleisch der wilden Tiere und den Eiern der Vögel. Dort gebe es so reichlich junges Wild in der sumpfigen Landschaft, dass sie von der Jagd ein gutes Leben führen könnten. Weiter südlich lebten die Suehans, die wie die Thurini hervorragende Pferde besaßen. Unter diese befanden sich auch jene, die für ihre schönen dunklen Pelze bekannt waren, ein Volk, das in Bescheidenheit lebte, jedoch die wertvollste Kleidung besaß.[6]
In den fruchtbaren Ebenen von Scandza siedelten die Stämme der Theusten, Vagothen, Bergio, Hallin und Liothida. Diese wurden daher oftmals von anderen Stämmen angegriffen. Nördlich von ihnen lebten die Ahelmil, Finnaithae oder Finnveden, die Fervir und die Gautigoten (Götaland), ein Volk von kräftigen und schnellen Kämpfern. Dann gab es noch die Mixi, Evagre, Otingis, die alle wie Tiere in Höhlen oder in den Fels geschlagenen Burgen hausten, die Ostrogothae, Raumarici, Aeragnaricii und die freundlichen Finnen, die friedfertiger als alle anderen Bewohner Scandzas waren und die den Vinovilothen ähnelten. Jordanes zählte des Weiteren die Suetidi, die größer als die anderen Völker waren. Zu den Dani, die ebenfalls ihre Wurzeln von diesem Stamm ableiteten, gehörten die Heruler, die alle Völker Scandzas überragten. Daneben gab es in ihrer Nachbarschaft noch die Granier, Augandzier, Eunixier, Taetel, Rugier, Arochier und die Ranier.[6]
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