Der Begriff Salzmaß steht, analog zu Weinmaß, Biermaß oder Getreidemaß, für eine grobe Zuordnung von alten Maßen und Gewichten zu den Einheiten, mit denen das Handelsgut Salz gemessen wurde. Oft von den Maßen für Getreide abgeleitet, war es nicht immer nur Volumenmaß oder ein Gewichtsmaß, sondern es war auch ein Stückmaß (z. B. Pütsche).
Begriffe aus dem Salzbergbau oder der Salzsiederei fanden Eingang: Salzschiff, Scheibe, Korb, Pfanne, Stuhl. Gelegentlich wich das praktikable Salzmaß vom mit der Salzsteuer belegten Maß trotz gleicher Bezeichnung ab.
Ausgewählte Orte und deren Salzmaße in Pfund:[1]
Weitere Informationen Ort, eine Einheit Salzmaß ...
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Alqueīra, Alqueire[2] war nicht nur ein Getreide- und Flüssigkeitsmaß in Portugal und Brasilien, sondern auch ein Salzmaß:
- Getreide- und Flüssigkeitsmaß 1 Alqueīra = 621 Pariser Kubikzoll
- in Madeira 1 Alqueīra = 565 Pariser Kubikzoll[3]
- in Brasilien 1 Alqueīra. = 641 Pariser Kubikzoll
- Salzmaß 1 Alqueīra = 675 Pariser Kubikzoll
Anna, Ana war ein altes Salzmaß in Bombay.
- 1 Anna = 1/16 Räsch = 100 Parahs = 2634 l
- 1 Anna = 100 Körbe = 26,2426 Hektoliter
- 1 Rash = 16 Anna = 412,4816 Hektoliter
- 1 Anna = 2540 Kilogramm[4]
Ein Salzmaß auf den Ionischen Inseln
- 1 Cariolla = 97,17 Zollpfund[5] oder 99 Pfund (Peso grosso)[6]
Salzmaß in Bremen:
- 1 Last = 4 Quart =40 Scheffel = 160 Viertel = 640 Spint
- 1 Tonne Salz = 3 ⅓ Scheffel
Maaden, auch Maate oder kurz Mate, ist ein niederdeutscher Begriff für Metze[7] und der Name für ein niederländisches Volumenmaß. Das Maß war ein Salzmaß und in den Städten wie Amsterdam und Rotterdam verbreitet.
- 1 Maaden = 1 Wiener Metzen = 3096 Pariser Kubikzoll = 61 ⅓ Liter[8]
- 1 Hundert (Salz) = 404 Maaten[8]
Altes Getreide- und Salzmaß in Portugal und Brasilien:
- 1 Mequia[8] = 17/20 Liter = 42 9/16 Pariser Kubikzoll
- 2 Mequias = 1 Selemin
- 4 Mequias = 1 Quarto
- 8 Mequias = 1 Meyo
- 16 Mequias = 1 Alqueira
- 64 Mequias = 1 Fanega
- 960 Mequias = 1 Moyo
Altes französisches Salzmaß:
- 6 Mesure = 1 Boisseau
- 1 Mesure = 109 ⅓ Pariser Kubikzoll = 7/11 Preußische Metze = 2 1/6 Liter[9]
Altes französisches Salz- und Fruchtmaß:
- 1 Mine = 2 Minots = 6 Boisseaux = 3932 ⅔ Pariser Kubikzoll = 78 Liter
- 2 Mines = 1 Setier
- 24 Mines = 1 Muid = 1 Tonneau[8]
Altes Salzmaß auf Mallorca:
- 1 Modin = 9,3248 Hektoliter[10]
- 1 Last = 1 ½ Modines
Das italienische Salzmaß, dass in Genua und auf Sardinien galt:
- 1 Mondino = 8 Mine = 64 Quarti = 768 Cambette
- 1 Mondino = 47.077,2 Pariser. Kubikzoll = 17 Preußische Scheffel
- 1 Mondino = 9,3248 Hektoliter[11] (9,32477[12])
- 1 Last Salz = 1 ½ Modines (auf Mallorca)
Moyo, Mojo, Moio war ein Getreide- und Salzmaß in Portugal und Brasilien. Es gab im Maß kleine Unterschiede:
- Portugal 1 Moio = 40.858,2549 Pariser Kubikzoll = 810,48 Liter
- Brasilien 1 Moio = 40.860 Pariser Kubikzoll = 810,5146 Liter
Nicht zu verwechseln mit dem spanischen Weinmaß Moya: 1 Moya = 7704 Pariser Kubikzoll
Mudde, Mude war ein portugiesisches und niederländisches Getreide- und Salzmaß:
- 1 Mudde = 5041,25 Pariser Kubikzoll
Salzmaß in Portugal, siehe Moyo
Das Salzgewicht der Provinz Acheen auf der Insel Sumatra:
- 26 Punihs = 47,435 Grammes = 101 Pfund 14 ¾ preußische Lot = 84 Pfund und 21 Quent Wiener Gewicht.[13]
Beispiel eines Stückmaßes ist die Pütsche, wobei gewichtsmäßig festgelegte Scheiben gezählt wurden. In Bayern[14] wurde Salz auch als Stückgut gehandelt:
- 1 Sack Salz = 134 Pfund (bayr.)
- 1 Kufe Salz = 150 Pfund (bayr.) (brutto)
- 1 Fässchen/Fassl = 170 Pfund (bayr.) (brutto)
- 1 großes Fass Salz = 550 Pfund (bayr.) (brutto)
In Bombay war Rash/Rasch/Räsch ein großes Salzmaß:
- 1 Rash = 16 Annas = 421,48 Hektoliter oder 40 brit. Tons.[15]
Raza war das portugiesische Salzmaß in Porto:
Auch in diesen Abmessungen war das Maß anzutreffen:
- 1 Raza = 2222 Pariser Kubikzoll = 44,075 Liter[16]
- 18 Razas = 1 Moyo
Die Salztonne war ein Salzmaß in Hamburg:
- 1 Salztonne = 8307,65 Pariser Kubikzoll = 164,794 Liter
- 1 Salztonne = 12.100 Hamburger Kubikzoll
In Berlin[17]
- 1 Salztonne = 4 Scheffel = 11082,968 Pariser Kubikzoll = 219,846 Liter
- Königliche Betriebe nach Gewicht 1 Salztonne = 405 Pfund
Die Salztonne war auch in Kurland gebräuchlich und wurde mit Rigaer Salztonne[18] bezeichnet.
Im Jahr 1760 war
- 1 Rigaer Salztonne = 106 ¾ Stoof (neu) = 8307,7 Kubikzoll (russ. und engl.) = 41,51 Garnetz = 0,64853 Tschetwert = 136,13 Liter
- 18 Rigaer Salztonne = 1 Last
Ab 3. April 1835 änderten sich die Maße auf
- 1 Rigaer Salztonne = 1061 1/16 Stoof (rigaer) = 8254 ⅓ (russ. und engl.) = 41 ¾ Garnetz = 0,64437 Tschetwert = 135,255 Liter
Die Revaler Salztonne wich ab und hatte
- 1 Revaler Salztonne = 4 Loof = 51,68 Garnez
Das Schiff war ein Lüneburger Salzmaß im 17. und 18. Jahrhundert:
- 1 Schiff = 6 ½ Last = 19 ½ Wispel = 78 Tonnen = 468 Scheffel
- 1 Last = 12 Tonnen = 24 Zentner
Schilbe war ein Salzmaß für den Handel in Schwaben:
- 1 Schilbe = 1,5 Zentner[19]
Schipp war nicht nur ein Flächenmaß in Dänemark (Schleswig), sondern auch ein Salz- und Getreidemaß:[20]
Flächenmaß
- 1 Schipp = 24 Quadratruten
Getreide- und Salzmaß
- 1 Schipp = 874 Pariser Kubikzoll
- 1 Tonne = 8 Schipp = 176 Pott
Römisches Getreidemaß und altes Salzmaß, auch in der Schreibweise Scorzo:
- 1 Scorco = 1240 ⅓ Pariser Kubikfuß = 4 Quartucci
- 6 Scorci = 1 Quarta
- 12 Scorci = 1 Rubbio
Getreidemaß
- 1 Scorco = 918 ½ Pariser Kubikfuß[21]= 18 1/5 Liter = 4 4/11 Decines[8]
- 1 Quartarello = 1 5/6 Scorci
- 1 2/9 Scorci = 1 Staro
Im Haferhandel war das Maß
- 1 Scorco = 846 1/5 Pariser Kubikzoll = 16 7/9 Liter
Skjäppe war ein dänisches und norwegisches Getreide- und Salzmaß:[22]
In Dänemark
- 1 Skjäppe = ⅛ Korntönde = 4 Fjerdingkar = 18 Potter = 17,39 Liter
In Norwegen
- 1 Skjeppe = 17,375 Liter.
Trustee, auch Trustée[23] oder Truster[24] war ein altes französisches Volumenmaß für Salz. Es war in der Bretagne besonders in der Region um Nantes verbreitet.
- 1 Trustee = 1/24 Muid = 8 Boisseaux = 104 Liter[23]
- 100 Trustee = 25 Muid (vereinfachte Anwendung)[24]
Vaxel, auch Vatel,[25] war ein französisches Salzmaß und galt in Lothringen:
- 1 Vaxel = 34–35 Pfund[26]
- 16 Vaxel = 1 Muid[27]
- 1 Vaxel = 16.317 Gramm = 34 ¾ Preußische Pfund[28]
Ehemaliges Salzmaß in Regensburg:
- 1 Zug = Schiffsladung Salz = 11.000 Scheiben = 16.500 Zentner
- Johann Friedrich Krüger: Vollständiges Handbuch der Münzen, Maße und Gewichte aller Länder der Erde. Verlag Gottfried Basse, Quedlinburg/Leipzig 1830.
- Pierer's Universal-Lexikon. Band 14, Altenburg 1862, S. 827.
- Pierer's Universal-Lexikon. 4. Auflage, 1857–1865.
- Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, 1905–1909.
- Meyers Großes Konversations-Lexikon. Band 1, Leipzig 1905.
- Meyers Großes Konversations-Lexikon. Band 3, Leipzig 1905.
- Meyers Großes Konversations-Lexikon. Band 16, Leipzig 1908.
Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: Die teutschen, insbesondere die bayerischen und österreichischen Salzwerke. etc. Verlag George Jaquet, München 1836, S. 354.
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1, Altenburg 1857, S. 353.
Herders Konversations-Lexikon. Band 1, Freiburg im Breisgau 1854, S. 136.
Leopold Carl Bleibtreu: Handbuch der Münz-, Maaß- und Gewichtskunde, und des Wechsel-, Staatspapier-, Bank- und Actienwesens europäischer und außereuropäischer Länder und Städte. Verlag von J. Engelhorn, Stuttgart 1863, S. 78.
Herders Konversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 3.
Verein Gelehrter und praktischer Kaufleute: Handels-Lexikon oder Enzyklopädie der gesamten Handelswissenschaften für Kaufleute und Fabrikanten. Band 3, Verlag Ernst Schäfer, Leipzig 1850, S. 323.
Kleineres Brockhaus'sches Konversations-Lexikon für den Handgebrauch. Band 3, F. A. Brockhaus, Leipzig 1855, S. 516.
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Eduard Döring: Handbuch der Münz-, Wechsel-, Maß- und Gewichtskunde. Verlag J. Hölscher, Koblenz 1862, S. 205.
Gustav Wagner, Friedrich Anton Strackerjan: Kompendium der Münz-, Maß-, Gewichts- und Wechselkurs-Verhältnisse. Verlag G. B. Teubner, Leipzig 1855, S. 181.
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Johann Georg Krünitz, Friedrich Jakob Floerken, Heinrich Gustav Flörke, Johann Wilhelm David Korth, Carl Otto Hoffmann, Ludwig Kossarski: Ökonomische Enzyklopädie. Band 203, J. Paulische Buchhandlung, Berlin 1850, S. 364.
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