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deutscher Komponist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Rudolf „Rudi“ Stephan (* 29. Juli 1887 in Worms; † 29. September 1915 bei Tarnopol, Galizien, Österreich-Ungarn) war ein deutscher Komponist.
Stephan galt als eine der großen Komponistenhoffnungen seiner Generation. Er wuchs in Worms als Sohn einer gutsituierten Juristenfamilie auf, sein Vater war der Jurist und Politiker Karl Stephan. Sein Großvater stammt aus dem rheinhessischen Heßloch. Er studierte Komposition bei Bernhard Sekles an Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt a. M. und bei Rudolf Louis in München. Rudi Stephan lebte bis 1914 in München, wo er 1911 erste Kompositionen vorstellte. Er fiel im Alter von 28 Jahren im Ersten Weltkrieg bei Welykyj Chodatschkiw (pol. Chodaczków Wielki)[1], westlich von Tarnopol.[2]
Aufgrund seines frühen Todes konnte er nur wenige Werke vollenden. Er wurde aber schon zu Lebzeiten als einer der talentiertesten deutschen Komponisten seiner Generation angesehen. Bei einem Konzert in der Münchener Tonhalle, das durch einen umfangreichen finanziellen Zuschuss seines Vaters ermöglicht wurde, machte er am 16. Januar 1911 zum ersten Mal auf sich aufmerksam. Im Jahre 1915 erschien sein bedeutendstes und größtes Werk, die Oper Die ersten Menschen. Stephan war zu dieser Zeit bereits ein anerkannter Komponist, dessen Werke im Schott-Verlag verlegt wurden. Seine Musik steht auf der Schwelle zwischen Spätromantik und Moderne und bezieht sowohl tonale Tradition (Richard Wagner) als auch impressionistische Klänge und freitonale Entwicklungen, wie sie beim frühen Schönberg zu finden sind, mit ein.[3] Von seinem Schaffen ist nur erhalten, was der Musikverlag Schott im Druck herausgegeben hat; sein Nachlass wurde nach einem Bombenangriff auf Worms im Februar 1945 ein Raub der Flammen.
Rudi Stephan hat zur Stilwende, die um 1910 in der Musik eintrat, einen wichtigen Beitrag geleistet – nicht in feingeschliffener, gebändigter Form, sondern revolutionär: heterogen, urwüchsig, genialisch. Seine Musik suchte nicht philosophische oder andere außermusikalische Bedeutung, noch strebte sie programmatische Wirkung an; sie zielte auf Spannung, Ausdruck, Farbe, auf Musik an sich – daher auch die „neutralen“ Bezeichnungen seiner Werke: „Musik für …“. Sie lässt zwar viele Einflüsse erkennen und einige von ihnen sehr unmittelbar, aber epigonal ist sie darum keineswegs.
Um die Erinnerung an Rudi Stephan wach zu halten, wurde das „Altsprachliche Gymnasium“, auf dem er zur Schule ging, in „Rudi-Stephan-Gymnasium“ umbenannt. Heute befindet sich in dem von Stephan besuchten Schulgebäude die Ernst-Ludwig-Schule.[5] Die westlich der Innenstadt gelegene Ulmenstraße wurde Stephan zu Ehren in „Rudi-Stephan-Allee“ umbenannt.[6]
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