Ricote
Gemeinde in Spanien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gemeinde in Spanien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ricote ist ein südspanischer Ort und eine aus dem Hauptort und etwa einem Dutzend Weilern (aldeas) bestehende Gemeinde (municipio) mit insgesamt 1.275 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im Zentrum der Provinz Murcia in der gleichnamigen autonomen Region Murcia.
Gemeinde Ricote | ||
---|---|---|
Ricote – Ortsansicht | ||
Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Murcia | |
Provinz: | Murcia | |
Comarca: | Valle de Ricote | |
Gerichtsbezirk: | Cieza | |
Koordinaten: | 38° 9′ N, 1° 22′ W | |
Höhe: | 295 msnm | |
Fläche: | 86,67 km² | |
Einwohner: | 1.275 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 15 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 30610 | |
Gemeindenummer (INE): | 30034 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Rubén Carrasco | |
Website: | www.ricote.es | |
Lage des Ortes | ||
Karte anzeigen |
Der Ort Ricote liegt im Westen des Valle de Ricote ungefähr 50 km (Fahrtstrecke) nordwestlich der Stadt Murcia in einer Höhe von ca. 290 bis 300 m ü. d. M.[2] Das Klima im Winter ist gemäßigt, im Sommer dagegen warm bis heiß; die geringen Niederschlagsmengen (ca. 335 mm/Jahr) fallen – mit Ausnahme der nahezu regenlosen Sommermonate – verteilt übers ganze Jahr.[3]
Jahr | 1877 | 1900 | 1950 | 2000 | 2016 |
Einwohner | 1.594 | 2.597 | 2.915 | 1.582 | 1.332 |
Die kontinuierliche Bevölkerungsrückgang seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist im Wesentlichen auf die Mechanisierung der Landwirtschaft und den damit einhergehenden Verlust von Arbeitsplätzen zurückzuführen.[4]
Ricote liegt im gleichnamigen Tal in der agrarisch genutzten Kernzone der Provinz Murcia – es wurden Getreide, Weinreben sowie Oliven- und Obstbäume aller Art angepflanzt; Gemüse stammte aus den Hausgärten. Heute werden hauptsächlich Pfirsiche und Oliven geerntet. Im Ort selbst haben sich Kleinhändler, Handwerker und Dienstleistungsbetriebe aller Art angesiedelt. Es gibt mehrere Ferienhäuser (casas rurales).[5]
Die ältesten Fundstücke, die die Anwesenheit des Menschen in der Region bezeugen, werden in die Jungsteinzeit (um 3500 v. Chr.) datiert. Iberische, karthagische, römische, westgotische oder byzantinische Kleinfunde wurden bislang nicht gemacht. In den Jahren nach 711 wurde die Gegend von den Mauren überrannt; um das Jahr 825 existierte bereits eine Festung (Castillo de los Peñascales). Aus dieser Zeit ist der Ortsname Rikut überliefert. Nach dem Ende des Kalifats von Córdoba entstand das Taifa-Königreich Murcia, das nach der Rückeroberung (reconquista) der Region durch kastilisch Truppen unter Alfons X. im Jahr 1243 in ein christliches Königreich umgewandelt wurde, welches jedoch eng mit der Krone von Kastilien verflochten war. Die Region des Valle de Ricote wurde dem Santiago-Ritterorden übergeben, doch in den Jahren 1296 bis 1304 kam sie vorübergehend unter aragonesische Herrschaft und im Jahr 1477 kurzzeitig unter die Herrschaft der Nasriden von Granada. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts verließen viele Mauren (moriscos) das Land; andere blieben und wurden erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts durch Erlasse Philipps III. bzw. seines Ersten Ministers, des Herzogs von Lerma, des Landes verwiesen, was negative demographische und wirtschaftliche Folgen für die Region hatte.[6]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.