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Album von Kraftwerk Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Radio-Aktivität ist das fünfte Studioalbum der Düsseldorfer Band Kraftwerk. Es erschien im November des Jahres 1975 in einer deutschen und einer englischen Version, die sich lediglich durch die Beschriftung in der jeweiligen Sprache unterschieden. Die englische Version war mit Radio-Activity betitelt.
Radio-Aktivität | ||||
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Studioalbum von Kraftwerk | ||||
Veröffent- |
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Label(s) | EMI/Capitol Records | |||
Titel (Anzahl) |
12 | |||
37:39 Min. | ||||
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Das Album wurde im bandeigenen Kling-Klang-Studio in Düsseldorf aufgenommen und war das erste Album unter Mitwirkung von Karl Bartos. Erstmals wurden ausschließlich elektronische Instrumente verwendet, was die für die Band prägende Stilwende vom Krautrock hin zum Elektropop bedeutete.
Auf dem Plattencover ist das Volksempfänger-Modell Deutscher Kleinempfänger abgebildet. Innen lag jeder LP ein Aufkleber bei, der das Internationale Symbol für Radioaktivität darstellt.
Das Album wurde von Peter Bollig und Walter Quintus abgemischt; es kann – hinsichtlich des Wortspiels Radio-Aktivität – als Konzeptalbum aufgefasst werden, da sich alle Lieder textlich entweder mit Radioaktivität beziehungsweise Kernenergie oder Rundfunk beschäftigen.
Das Album erreichte in Frankreich Platz eins in den Charts und verkaufte sich mehr als 250.000 Mal. Von der Single Radioactivity wurden in Frankreich sogar mehr als 400.000 Stück verkauft. Für das 1991 veröffentlichte Remixalbum The Mix wurde der Titelsong neu aufgenommen und mit neuen Textzeilen versehen, da der ursprüngliche Text von verschiedenen Seiten als zu unkritisch gegenüber den Risiken der Kernenergie eingestuft wurde.
2009 erschien eine Neuauflage des Albums als Kling Klang Digital Master 2009. Im Gegensatz zu den früheren Ausgaben zeigt das Albencover ein Rot auf Gelb gehaltenes Trefoil als Warnzeichen vor Radioaktivität.
Es werden die deutschen und englischen Bezeichnungen der Lieder genannt.
Dieses Stück besteht vorrangig aus einem rhythmischen, langsam beschleunigenden Knacken. Später kommen ein unregelmäßiges Rauschen und ein weiteres elektronisches Geräusch hinzu. Kurz darauf leitet Geigerzähler nahtlos in das Titelstück über.
Das Titelstück in a-Moll baut auf einem ständig wiederholten Thema auf, dessen Melodie weitestgehend durch Quartensprünge charakterisiert ist. Die Harmoniefolge beschränkt sich auf Tonika a-Moll und Subdominantparallele F im Wechsel, Tonikaparallele C und deren Dominante G.
Inhaltlich beschäftigt sich dieses Lied mit dem Wortspiel aus dem Titel. Es werden – abwechselnd auf Deutsch und Englisch – „Radio-Aktivität“ (Rundfunktechnik) und „Radioaktivität“ besungen. Dabei wird sowohl auf Marie Curie als auch auf populäre Slogans zu Befürwortung von Kernenergie („Wenn's um uns're Zukunft geht.“) Bezug genommen. Zwischen den Textpassagen wird das Wort „Radioaktivität“ in Morsecodes eingespielt.
Die 2. gemixte Version des Songs für das Album The Mix ist auch die Version, die für die Konzerte der Band verwendet wird. Sie unterscheidet sich von der alten Version durch den neuen Text (Strahlentod und Mutation durch die schnelle Kernfusion), durch das „STOP“ vor „Radioaktivität“ und den Anfang, bei dem Atomunfälle von einer Robovox-Stimme aufgezählt werden.
In diesem Lied wechseln sich gesungene Passagen, instrumentale Themenverarbeitung und elektronische Effekte ab. Alles wird von einem klopfenden Rhythmus im 4/4-Takt unterlegt, bei dem auf den Zählzeiten 1, 2 und 3 Schläge erfolgen.
Der sloganartige Text handelt vom Einstellen eines Transistorradios. Dabei wird jede Textpassage zuerst deutsch gesungen und dann auf Englisch wiederholt.
Die Liedzeilen werden wechselweise von Hütter und Schneider-Esleben gesungen, was insofern außergewöhnlich ist, als dass man die Stimme von Schneider-Esleben ansonsten im gesamten Werk der Band nur elektronisch verfremdet (= Vocoderstimme) hören kann.
Dieses Lied basiert auf einer recht einfachen, mit Sekunden abwärts geführten Melodie, die von Instrumenten und Sänger verwendet und auf zwei terzverwandten Tonstufen gespielt wird. Das Lied zeichnet sich durch ein recht hohes Tempo aus.
Textlich ist das Lied recht einfach gehalten. Es beschreibt Senden und Empfangen beim Rundfunk auf poetische Weise („ferne Stimmen singen“) und wird ebenfalls abwechselnd auf Deutsch und Englisch gesungen.
Dieses Stück ist eine kurze Überleitung, die mit einem prägnanten Pausenzeichen einer Sendepause im Radio nachempfunden ist.
In diesem Stück werden versetzt und z. T. gleichzeitig verschiedene gesprochene Nachrichtensendungen aus dem Radio abgespielt und mit elektronischen Effekten bzw. Störgeräuschen wiedergegeben.
Die Nachrichten stammen angeblich vom WDR, vom NDR, vom Bayerischen Rundfunk und von Radio Bremen. Die Nachrichtentexte berichten von geplanten und gebauten Kernkraftwerken, fortschreitender Entwicklung in der Energietechnik sowie begrenzten Uranvorkommen.
Eine mithilfe eines Vocoders roboterartig klingende Stimme (die Stimme der Energie) spricht aus der Sicht des Kraftwerksgenerators über die Abhängigkeit der modernen Gesellschaft von elektrischem Strom („Ich bin Ihr Diener und Herr zugleich“).
Im bekannten Stil beschreibt das Lied eine Antenne, die die von einem Sender ausgesandten Radiowellen als Vibrationen empfängt. Dabei wird die Strophe auf Deutsch, der Refrain auf Englisch gesungen. Charakteristisch ist der mit vielen Halleffekten versehene Gesang.
Lediglich ein rhythmisch wiederholter, exponentiell seine Frequenz steigernder Oszillatorton bildet die Grundlage dieses Musikstückes. Der Gesang ist erneut mit Halleffekten versehen und berichtet von Quasaren und Pulsaren, welche im Weltall Radiowellen freisetzen und auf der Erde ebenfalls empfangen werden können. Dabei werden Worte des Textes im Rhythmus gesamplet, worüber sich erneut eine verfremdete Stimme legt, die die Kernworte des Textes (Pulsare und Quasare) betont.
Dieses Stück knüpft nahtlos an Radiosterne an und beschreibt mit einer verfremdeten Stimme den radioaktiven Zerfall von Uran. Der Text wird erneut auf Englisch wiedergegeben und mit einem atmosphärischen gehaltenen Akkord unterlegt.
Eingeleitet von Radiosamples, ist dies ein kurzes, von vielen Echoeffekten geprägtes Instrumentalstück, dessen Titel auf Transistorradios anspielt.
Das letzte Stück wird von einer Vocoder-Stimme eingeleitet, die den Songtitel mehrfach wiederholt. Dieser spielt auf die englische Redewendung „Home, Sweet Home“ und die Maßeinheit Ohm für den elektrischen Widerstand an.
Es folgt ein längeres, mit einigen Solopassagen versehenes Instrumentalstück, dessen Tempo sich ständig erhöht und das im Gegensatz zu dem vorigen Stück durchkomponiert und nur wenig repetitiv ist. Es endet unisono und wird ausgeblendet.
Zusätzlich wurden 1975 auch zwei Musikvideos für die Lieder Radioaktivität und Antenne aufgenommen. Das Booklet der 2009-Remastered-Version des Albums ist mit Artwork ausgeschmückt, welches sich stark an den Musikvideos orientiert. Außerdem verwendete Kraftwerk Ausschnitte bzw. bestimmte Szenen für die Hintergrundfilme bei heutigen Konzerten.
Kommerziell war Radio-Aktivität etwas weniger erfolgreich als sein Vorgängeralbum Autobahn, erreichte aber in den deutschen Albencharts Platz 22.[3]
Die auf dem Album gebotene Musik wird zunächst einmal in Abgrenzung zum Vorgängeralbum als Stilbruch gewertet:
„Viel weniger poppig als Autobahn und mit experimentellen Elementen war eine Ähnlichkeit mit den früheren Kraftwerk Stücken zu erkennen. Sie setzten weiterhin konsequent moderne Technologie ein, die industriellen Klänge aus den Anfangstagen sind auf Radioaktivität jedoch zu einer Art elektronischer Kammermusik gezähmt worden.“
„Mit ‚Radio-Aktivität‘ wechselten Kraftwerk vollständig zu elektronischer Instrumentierung, nachdem ihre vorhergehenden Alben noch zu einem Großteil mit elektronisch verfremdeten konventionellen Instrumenten entstanden.“
In der Bewertung kam das Album bei Kritikern gut weg:
„‚Radio-Aktivität‘ fasziniert mit makellosen Technopopsongs, emotionalen und kraftvollen Elektroballaden ebenso wie mit Experimenten und einem gerüttelt Maß an Ecken und Kanten. Das macht es auch heute, 28 Jahre nach seinem Erscheinen, zu einem ungemein spannenden wie inspirierenden Hörerlebnis.“
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