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deutscher Autor und Schauspieler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Peter Radtke (* 19. März 1943 in Freiburg im Breisgau; † 28. November 2020 in München) war ein deutscher Autor, Schauspieler und promovierter Romanist.[1][2] Er engagierte sich für die Belange behinderter Menschen.
Peter Radtke war der Sohn des Schauspielers Ernst Radtke, seine Mutter Käthe war Krankenschwester.[3] Er wuchs in Regensburg auf und absolvierte dort von 1957 bis 1961 eine Dolmetscherausbildung in Englisch, Französisch und Spanisch an einer privaten Fremdsprachenschule. Des Weiteren legte er 1963 die Externenprüfung der Universität Pennsylvania mit Erwerb des „Certificate in American Culture and Civilization“ ab. Sein Abitur erarbeitete er sich von 1964 bis 1968 über den zweiten Bildungsweg am Abendgymnasium Regensburg; danach studierte er von 1968 bis 1976 Germanistik und Romanistik an den Universitäten Regensburg und Genf mit abschließendem Ersten Staatsexamen und Promotion.
Radtke hatte Osteogenesis imperfecta (umgangssprachlich als Glasknochenkrankheit bezeichnet) und war daher auf einen Rollstuhl angewiesen.[4][5] Er selbst verstand seine Behinderung nicht als ein Leiden: „Ich leide nicht an der Behinderung. Ich habe sie einfach. Es ist eine Art Lebensform.“[6]
Von 1977 bis 1984 war er Fachgebietsleiter für das „Behindertenprogramm“ der Münchner Volkshochschule und von 1984 bis 2008 war er Geschäftsführer und Leitender Redakteur der Arbeitsgemeinschaft Behinderung und Medien. Von 2003 an war er Mitglied im Nationalen Ethikrat, von 2008 bis 2016 ebenfalls in dessen Nachfolger Deutscher Ethikrat.
Radtke initiierte im Jahr 1978 das erste deutsche „Behindertentheaterstück“ Licht am Ende des Tunnels von Michael Blenheim, in dem Menschen mit Behinderung mitwirkten und das am Theater der Jugend München zur Aufführung kam.[3] Er selbst trat erstmals 1981 im Theaterstück Nachricht vom Grottenolm im Theater am Sozialamt (TamS) München auf und war 1982 Mitbegründer des Crüppel Cabarets.[3] Als Schauspieler hatte er zudem Erfolg mit Bericht an eine Akademie von Franz Kafka an den Münchner Kammerspielen, an denen er auch als Stalin zu sehen war. Er arbeitete u. a. mit George Tabori zusammen.
Seine erste Filmrolle hatte Radtke 1988 als „Glasknochenmensch“ in Oliver Herbrichs Spielfilm Erdenschwer.[7] 1994 spielte er in Michael Verhoevens Film Mutters Courage, in der Verfilmung des Romans Die Rättin von Günter Grass spielte er 1997 den Matzerath.[8][9] 2011 wirkte er in der Dokumentation Nehmt mich als Ganzes. Peter Radtke – Ein Leben in tausend Brüchen von Thomas Koerner mit.[10]
Radtke war Autor von Theaterstücken, Hörspielen und Fachartikeln.
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