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russischer Chemiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Otto Nikolaus Witt (russisch Отто Николаус Витт, wiss. Transliteration Otto Nikolaus Vitt; * 31. März 1853 in Sankt Petersburg; † 23. März 1915 in Berlin) war ein russischer, schweizerischer und deutscher Chemiker.[1]
Otto Nikolaus Witt war der Sohn eines russischen Ministerialbeamten deutscher Abstammung. 1865 wohnte die Familie in München und verzog 1866 nach Zürich. Hier nahm die Familie die Schweizer Staatsbürgerschaft an. Witt studierte 1871 bis 1873 Chemie am Polytechnikum Zürich. Er arbeitete 1873 bei der „Eisenhütte Vulkan“ in Duisburg, 1874 bei der Kattundruckerei „Schiesser“ in Hard und nahm sein Studium in Zürich wieder auf. Sein Interesse galt den Farbstoffen von Croissant und Bretonnière, die er als Schwefelfarbstoffe erkannte und er deckte das bis dahin geheimgehaltene Fabrikationsverfahren auf. 1875 promovierte er in Zürich über „Metadichlorbenzol“. Danach arbeitete er bei einer Anilinfabrik in Brentford. Im Alter von 23 Jahren stellte Witt 1876 seine Farbstofftheorie auf, deren Kern sich wie folgt zusammenfassen lässt: Die Farbstoffnatur aromatischer Körper ist bedingt durch die gleichzeitige Anwesenheit einer farbgebenden und einer salzbildenden Gruppe.
Noch im selben Jahr (1876) entdeckte Witt auf der Basis seiner Überlegungen den Azofarbstoff Chrysoidin, was in der Folge zur Synthese zahlreicher weiterer, gelber bis purpurner Azofarbstoffe führte. 1879 arbeitete Witt bei Cassella & Co. in Frankfurt am Main, später in einer Chemieschule in Mülhausen, zwischen 1882 und 1885 war er Direktor des Vereins chemischer Fabriken in Waldhof bei Mannheim. 1885 wurde er deutscher Staatsbürger. Im Jahre 1885 habilitierte Witt sich an der TH Charlottenburg mit dem Thema „Bleicherei, Färberei und Zeugdruck“.[2] Von 1897 bis 1898 war er deren Rektor.
Witt gründete 1889 auch die populärwissenschaftliche Zeitschrift Prometheus, die bis 1921 erschien.[3]
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