Otto Eberbach (Architekt)
deutscher Architekt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Otto Eberbach (* 17. Juni 1876 in Stuttgart; † 10. Juni 1935 in Saarbrücken) war ein deutscher Architekt.
Otto Eberbach wuchs als Sohn des Architekten und Bauunternehmers Heinrich Eberbach in Stuttgart auf. 1894 legte er sein Abitur ab und studierte anschließend Architektur an der Technischen Hochschule Stuttgart. Sein Studium fiel in die Zeit einer Studienreform und so wurde er der erste Student Württembergs, der den Titel Dr.-Ing. erwerben konnte. Zunächst arbeitete er im Bauministerium Württemberg und wurde 1903 Bauinspektor in Mannheim. Nach seinen Plänen wurde der Wasserturm Luzenberg erbaut. Der zweite Wasserturm der Stadt wurde ursprünglich durch einen Architekturwettbewerb ausgelobt, doch sowohl der Gewinnerbeitrag von Ernst Plattner als auch der Zweitplatzierte von Albert Friedrich Speer wurden als zu kostspielig angesehen, so dass man kurzerhand seinen Entwurf nahm und ihm die Bauleitung übertrug.[1] Am 15. Oktober 1907 wurde er schließlich vom Kreisausschuss zum Kreisbaumeister des Landkreises Ottweiler in den Kreisausschuss gewählt.[2]
Er wurde damit zum Leiter des Bauamts in Ottweiler und errichtete in dieser Zeit zahlreiche Wohn-, Verwaltungs- und Industriebauten im Landkreis. Besonders bekannt sind unter anderem die Rathäuser von Wemmetsweiler und Illingen und die evangelische Kirche in Welschbach, die sich auf der Denkmalliste des Landkreises befinden.[3]
Eberbach war ein streitbarer Baumeister, der sich häufig mit seinen Dienstherren, den Landräten von Ottweiler, anlegte. Als Landrat Maximilian Rech seinen Dienst antrat, kulminierten diese Spannungen, bis er schließlich am 31. März 1925 suspendiert wurde. Rech hatte gegen ihn ein Disziplinarverfahren eröffnet und führte Fehlkalkulationen an, die beim Bau des Rathauses in Wemmetsweiler entstanden sein sollen. Zwar konnte sich Eberbach in zweiter Instanz rehabilitieren, jedoch war er als Kreisbaumeister in Ottweiler verbrannt. Er legte alle politischen Ämter ab und zog nach Saarbrücken.[4]
Dort engagierte er sich landespolitisch in der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), für die er als Spitzenkandidat bei den Landratswahlen antrat. Er war außerdem Mitglied im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold und der Eisernen Front. Dementsprechend war er als Gegner der Nationalsozialisten bekannt. Noch 1934 trat er bei Kundgebungen für den Status quo im Saargebiet auf. Er war außerdem zusammen mit Gustav Regler Mitbegründer der Initiativkomitees aller Hitlergegner und Friedensfreunde. Nach dem Anschluss des Saargebiets an das Dritte Reich blieb er trotz dieser exponierten Stellung als Nazigegner in Saarbrücken. Er verstarb am 10. Juni 1935 im Alter von 58 Jahren an einer Krankheit.[5]
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