Narni
italienische Gemeinde Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Narni (lateinisch Narnia) ist eine italienische Gemeinde in Umbrien mit 18.258 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022).
Narni | ||
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Staat | Italien | |
Region | Umbrien | |
Provinz | Terni (TR) | |
Koordinaten | 42° 31′ N, 12° 31′ O | |
Höhe | 240 m s.l.m. | |
Fläche | 198 km² | |
Einwohner | 18.258 (31. Dez. 2022)[1] | |
Postleitzahl | 05035 - 05036 Scalo | |
Vorwahl | 0744 | |
ISTAT-Nummer | 055022 | |
Bezeichnung der Bewohner | Narnesi | |
Schutzpatron | San Giovenale di Narni (3. Mai) | |
Website | Narni | |
Panorama von Narni |
Der Ort befindet sich in 240 m s.l.m. über dem Tal des Flusses Nera in der Provinz Terni. Die Gemeinde erstreckt sich über rund 198 km². Sie liegt etwa 67 km südlich von Perugia und rund 10 km südwestlich von Terni in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone D, 1802 GG[2].
Zu den Ortsteilen gehören Borgaria, Capitone, Cigliano, Guadamello, Gualdo, Itieli, Montoro, Nera Montoro, Narni Scalo, Ponte San Lorenzo, San Faustino, San Liberato, Santa Lucia, Sant’Urbano, San Vito, Schifanoia, Stifone, Taizzano, Testaccio und Vigne.[3]
Die Nachbargemeinden sind Amelia, Calvi dell’Umbria, Montecastrilli, Orte (VT), Otricoli, San Gemini, Stroncone und Terni.
Ursprünglich befand sich an dieser Stelle eine Nequinum genannte Siedlung oskisch-umbrischer Stämme, die bereits um 600 v. Chr. erwähnt wird. Im Verlauf der Samnitenkriege gelangte Nequinum unter römische Herrschaft, wobei die Römer den Namen der Stadt nach dem Fluss Nar (heute Nera) in Narnia (altgriechisch Ναρνία) umbenannten; der alte Name hatte für die Römer allzu negative Anklänge, da er leicht mit lateinisch nequeo („ich kann nicht“) und nequitia („Nichtsnutzigkeit“) zu assoziieren war. Der lateinische Name der Stadt wurde bis ins späte Mittelalter beibehalten.
Im Rahmen der römischen Expansion ins nördliche Mittelitalien kam Narnia eine besondere strategische Bedeutung zu: Hier überquerte die um 220 v. Chr. vollendete Via Flaminia den Fluss Nar und hier zweigte auch eine weitere Heerstraße nach Spoletium (Spoleto) beziehungsweise Reate (Rieti) ab. 299 v. Chr. wurde Narnia römisches Municipium. Als sich Narnia allerdings im Zweiten Punischen Krieg weigerte, Rom gegen Karthago zu unterstützen, wurde die Stadt zerstört, später allerdings wieder aufgebaut.
Während der Völkerwanderung wurde Narni dann erneut verwüstet. Die Langobarden setzten hier einen örtlichen Statthalter (gastald) ein. Im 10. Jahrhundert war die Stadt Parteigänger Kaiser Ottos I. und kam schließlich in den Besitz der Markgräfin Mathilde. 1112 stand Narni in Opposition zu Papst Paschalis II. und 1167 zu Kaiser Friedrich Barbarossa, woraufhin der Kaiser Vergeltung an der Stadt verübte. Auch in der Folge hielt Narni zur antikaiserlichen Partei der Guelfen und verbündete sich 1242 mit Perugia und Rom.
Im 14. Jahrhundert sorgte der Kardinal Albornoz dafür, dass Narni wieder der Herrschaft des Kirchenstaates unterworfen wurde. Aus dieser Zeit stammt nicht nur der Bau der Rocca, sondern auch die Loggia dei Priori und die zur Piazza dei Priori führende Kolonnade.
Später wurde Narni Lehnsbesitz der Orsini, wurde im 15. Jahrhundert kurzzeitig von König Ladislaus von Neapel besetzt, kam dann aber dank Braccio da Montone wieder zum Kirchenstaat. Am 15. Juli 1525 erreichten deutsche Landsknechtstruppen des Kaisers Karl V. die Stadt und legten sie in Schutt und Asche – ein Schlag, von dem sich Narni nie mehr wirklich erholte. Von nun an stand Narni stets im Schatten des knapp 10 km nördlich gelegenen Lokalrivalen Terni. Seit 1860 gehörte Narni zum vereinigten italienischen Königreich.
In der Nähe von Narni befindet sich der geografische Mittelpunkt von Italien bei den Koordinaten 42°30'26,58" Nord und 12°32'16,86" Ost.[4] Diese Lage bezeichnet einen Teil vom alten Aquädukt, den die Römer gebaut haben. Fälschlicherweise wird oft die Piazza San Rufo in Rieti, das sich etwa 35 Kilometer entfernt befindet, als Mittelpunkt Italiens bezeichnet. In Rieti steht auf der Piazza San Rufo eine Marmorscheibe, welche diesen Punkt kennzeichnet. Die Berechnungen von 1994 haben Ponte Cardona an den genannten Koordinaten als „L’ombelicolo d’Italia“ ergeben.
In Narni im Palazzo Sacripanti befindet sich seit 2006 ein Teil der Fakultät für Unterrichtswissenschaften der Università degli Studi di Perugia.
Der Autor C. S. Lewis benannte das namensgebende Land seiner Romanreihe Die Chroniken von Narnia nach dem lateinischen Namen von Narni, Narnia.[5]
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