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Die Baureihe Di 4 der Norges Statsbaner (NSB) sind dieselelektrische Lokomotiven. Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Baureihe Di 4 der Norges Statsbaner (NSB) sind dieselelektrische Lokomotiven für die Beförderung von Reisezügen auf nichtelektrifizierten Strecken. Sie werden hauptsächlich auf der Nordlandbahn eingesetzt, da die übrigen Strecken mit Triebwagen bedient werden.
NSB Di 4 | |
---|---|
Di 4 651 im Bahnhof Bodø | |
Nummerierung: | 4 651–4 655 |
Anzahl: | 5 |
Hersteller: | Henschel, BBC |
Baujahr(e): | 1980 |
Achsformel: | Co’Co’ |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 20 960 mm |
Höhe: | 4385 mm |
Drehgestellachsstand: | 3850 mm |
Gesamtradstand: | 15 600 mm |
Dienstmasse: | 113,6 t |
Reibungsmasse: | 113,6 t |
Radsatzfahrmasse: | 18,77–19,1 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 140 km/h |
Installierte Leistung: | 2450 kW (3330 PS) |
Anfahrzugkraft: | 360 kN |
Treibraddurchmesser: | 1100 mm |
Motorentyp: | EMD 16-645E4B |
Motorbauart: | 1 × Sechzehnzylinder-V-Dieselmotor mit Abgasturbolader, 2-Takt, wassergekühlt, 169 l Hubraum |
Nenndrehzahl: | 900 min−1 |
Leistungsübertragung: | elektrisch |
Anzahl der Fahrmotoren: | 6 × NEBB QD 335 N 4 AB |
Lokbremse: | Druckluftbremse, Handbremse |
Zugbremse: | Druckluftbremse |
Zugbeeinflussung: | NSB |
Zugheizung: | elektrisch |
Kupplungstyp: | Schraubenkupplung |
In den 1970er Jahren wollten die NSB neue Diesellokomotiven für das Bespannen von Reisezügen auf nicht elektrifizierten Strecken beschaffen. Obwohl ursprünglich vorgesehen war, weitere Di 3 zu beschaffen, entschieden sich die NSB, eine neue Lokomotivbaureihe, die Di 4, zu entwickeln. Die fünf Di 4 wurden 1980 von Henschel in Kassel gebaut und von Brown, Boveri & Cie in Mannheim mit der elektrischen Ausrüstung ausgestattet. Die Lokomotiven sind mit General Motors EMD 16-645E3B Motoren ausgerüstet und haben Fahrmotoren des Typs QD 335 N 4 A von NEBB[1]. Die Di 4 wurden alle im Jahr 1981 geliefert[2] und in Dienst gestellt. Es war vorgesehen, sie ab Mitte der 1990er Jahre durch Lokomotiven der Baureihe Di 6 zu ersetzen. Diese haben sich jedoch in den klimatischen Bedingungen Nordnorwegens nicht bewährt und wurden an den Hersteller zurückgegeben. Seit der Ausmusterung der Di 3 im Jahr 2001 sind die Di 4 die einzigen Diesellokomotiven im norwegischen Personenverkehr. Die Di 4 waren die ersten Lokomotiven im Reisezugverkehr mit Asynchronmotoren.[3]
Seit ihrer Auslieferung wurden die Lokomotiven mehreren Umbauten unterzogen. So erhielten sie LED-Scheinwerfer. In den Jahren 2008–2011 wurde die Elektronik erneuert und die Lokomotiven erhielten ein HESQ (Health, Safety, Environment and Quality)-Upgrade.[3] Ab Werk haben sie bis heute einen rotbraunen Anstrich.
Obwohl größere äußere Unterschiede bestehen, entspricht die ehemalige Baureihe ME (II) der Danske Statsbaner technisch weitgehend der Di 4.[1]
Die Lokomotiven wurden nach ihrer Auslieferung auf nicht elektrifizierten Strecken in Norwegen eingesetzt, unter anderem auf der Raumabane[2] und Nordlandsbane, wobei sie diese zu Beginn aufgrund der gegenüber der Di 3 höheren Achslast nur bis Mo i Rana fahren durften.
Seit Ausmusterung der Di 3 im Jahr 2001 wurden die Lokomotiven von Norges Statsbaner fast ausschließlich auf der Nordlandsbane Trondheim–Bodø eingesetzt. 2016 wurden die Fahrzeuge von NSB in die staatseigene Gesellschaft Norske tog ausgelagert und bis 2020 an die NSB vermietet.
2019 gewann SJ Norge die Ausschreibung für das Trafikkpakke 2 Nord und hat diesen Reisezugverkehr am 8. Juli 2020 übernommen. Seither hat SJ Norge die Di 4 651 und 653–655 von Norske tog gemietet. Nach zahlreichen Ausfällen im Jahr 2023[4] kommt es 2024 zu häufigen Ausfällen des Tageszuges, weil mehrere der fünf Lokomotiven nicht betriebsfähig sind.
Auf Grund der derzeitigen Probleme werden drei der fünf Lokomotiven in der dazu auszubauenden Mantena-Werkstatt in Marienborg in Trondheim eine Revision erhalten, wobei die Untersuchung der ersten Lokomotive im Mai 2025 beendet werden soll. Die letzte gründliche Revision der Lokomotiven liegt vierzehn Jahre zurück.[5][6]
Aufgrund eines Bergrutsches nördlich von Bjerka verunglückte ein Reisezug auf dem Weg von Trondheim S nach Bodø, der von einer Di 4 geführt wurde, am 24. Oktober 2024 gegen 14:15 Uhr und stürzte zusammen mit einem Teil der Reisezugwagen mehrere Meter die Böschung hinunter.[7][8] Bei dem Unglück starb der 60-jährige Lokführer von SJ Norge.[9]
Lokomotive | Fabriknr. | Auslieferungsdatum |
---|---|---|
Di 4 651 | 32436 | 21. Mai 1981 |
Di 4 652 | 32437 | 4. Juni 1981 |
Di 4 653 | 32438 | 16. Juli 1981 |
Di 4 654 | 32439 | 22. Mai 1981 |
Di 4 655 | 32440 | 18. Juni 1981 |
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