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Murmanit
Mineral, Gruppensilikat aus der Seidozerit-Gruppe / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Murmanit ist ein seltenes Mineral aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“ (Gruppensilikate). Es kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung Na2Ti2Na2Ti2(Si2O7)2O4(H2O)4 – ist also ein wasserhaltiges Natrium-Titan-Silikat mit zusätzlichen Oxid-Ionen. Strukturell gehört Murmanit zu den Gruppensilikaten (Sorosilikaten).
Murmanit | |
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Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Nummer |
2016 s.p.[1] |
IMA-Symbol |
Mmn[2] |
Andere Namen | |
Chemische Formel | |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Silikate und Germanate (Gruppensilikate) |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
VIII/B.11 VIII/C.14-040 9.BE.27 56.02.07.02 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | triklin |
Kristallklasse; Symbol | triklin-pinakoidal; 1 |
Raumgruppe | P1 (Nr. 2)Vorlage:Raumgruppe/2 |
Gitterparameter | a = 5,388 Å; b = 7,058 Å; c = 12,176 Å α = 93,511°; β = 107,943°; γ = 90,093°[9] |
Formeleinheiten | Z = 1[9] |
Häufige Kristallflächen | {100}, {001}, {101}, {201}, {144}, {342} |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 2 bis 3[10] |
Dichte (g/cm3) | gemessen: 2,84[10], 2,76 bis 2,84[7]; berechnet: 3,00[7] |
Spaltbarkeit | sehr vollkommen nach {001}, unvollkommen nach zwei weiteren Richtungen[10] |
Bruch; Tenazität | uneben[10] bis stufig[6]; spröde[10] |
Farbe | im frischen Zustand violett, bei beginnender Verwitterung bronze- oder silberfarben mit gelblichem oder rosafarbenem Stich, später braun[10] |
Strichfarbe | kirschrot, bei Verwitterung blassviolett, fast weiß[10] |
Transparenz | opak, in dünnen Splittern durchscheinend[7] |
Glanz | Halbmetallglanz[6], auf frischen Spaltflächen Metallglanz[10], auf Bruchflächen Fettglanz[7] |
Kristalloptik | |
Brechungsindizes | nα = 1,682–1,735[7] nβ = 1,765–1,770[7] nγ = 1,807–1,839[7] |
Doppelbrechung | δ = 0,104[10] |
Optischer Charakter | zweiachsig negativ[10] |
Achsenwinkel | 2V = 57°–64° (gemessen)[7] |
Pleochroismus | stark von X = hellrosa über Y = hellbraun nach Z = rosabraun bis dunkelbraun[10][7] |
Weitere Eigenschaften | |
Chemisches Verhalten | vor dem Lötrohr leicht schmelzbar; in Säuren wie H2SO4 und HCl leicht löslich[10] |
Murmanit bildet nur selten gut ausgebildete Kristalle, die dann bis zu 2 cm Größe erreichen können. Viel häufiger sind flockige und blätterige sowie radialstrahlige und feinkörnige Aggregate. Er tritt innerhalb von Alkaligesteinskomplexen in Pegmatiten und vergesellschafteten magmatischen Gesteinen entweder als primärmagmatisches Mineral oder als Umwandlungsprodukt von Lomonosovit auf und wird von Lomonosovit, Aegirin, Arfvedsonit, Neptunit, Mikroklin, Albit, Natrolith, Analcim, Nephelin, Sodalith, Eudialyt, Lorenzenit, Lamprophyllit, Rinkit und Ussingit begleitet.
Für den Murmanit existieren zwei gemeinsame (Co-)Typlokalitäten: das Flusstal des Tschinglusuai (Чинглусуай) und die Kare am Raslak (Цирки Раслака), beide in den Lowosero-Tundren in der Oblast Murmansk auf der Halbinsel Kola in Russland. Bis auf wenige Ausnahmen befinden sich auch alle weiteren Fundstellen für Murmanit in den Chibinen und den Lowosero-Tundren in Russland.