Diese Cyanobakterien-Gattung ist zu unterscheiden von der gleichnamigen
Gattung MicrocoleusHong 1982 von Käfern aus der Familie der Schnellkäfer (Elateridae), mit der Typusart Microcoleus brunneus Hong, 1982.[2][3]
Die Cyanobakterien der Gattung Microcoleus bilden filamentöse (fadenförmige) Kolonien ohne Heterozysten. Die Filamente (Trichome) sind von einer extrazellulären schleimigen Hülle umgeben.[5][6]
Die verschiedenen Arten der Gattung besiedeln eine Vielzahl von Lebensräumen: Die Typusart M. vaginatus leben auf regelmäßig durchnässten Böden, M. steenstrupii in Thermalquellen und M. lacustris in Seen.[5]
Es gibt Arten, die an das Leben in den oberen Schichten (bis zu 4mm) von Sandsteinen der Wüstenregionen der Vereinigten Staaten angepasst sind.[7][8]
Kolonien von Microcoleus-Arten kommen weltweit auch in Süß- und Brackwasser-Gewässern vor, einige Arten leben sogar in Gewässern mit erhöhtem Salzgehalt.[7]
Die häufig im Boden vorkommenden Microcoleus-Arten tragen dort wesentlich zur Kohäsion der biologischen Bodenkruste (BSC) bei.[A. 1][9][8][4]
Die Microcoleus-Fäden sind im feuchten Boden beweglich, sie werden ständig erneuert und bilden stabile Bodenaggregate.
Andere häufige Cyanobakterien in der BSC sind Nostoc, Scytonema, Calothrix und Gloeocapsa.[6]
Microcoleus-Arten können mit verschiedenen Mechanismen für den Stickstoff- und Phosphorerwerb ausgestattet sein, so dass sie sich in phosphorarmen Gewässern vermehren und andere Mikroorganismen übertreffen oder verdrängen können.[10]
Der Gattungsname Microcoleus leitet sich ab von altgriechischμικρόςmikrós, deutsch ‚klein‘, ‚eng‘ und κολεόςkoleos, deutsch ‚Scheide‘, ‚Hülle‘,[5] was sich auf die schleimige Hülle der Trichome bezieht.[5]
Die biologische Bodenkruste (englischbiological soil crust, BSC), auch als kryptobiotische Bodenkruste (engl. cryptobiotic soil crust) bezeichnet, ist eine m.o.w. dünne Schicht aus lebendem Material (Pilzen und Cyanobakterien), die sich in den obersten Millimetern des Bodens bildet und eine Dicke von bis zu Dicke von bis zu 10cm erreichen kann. Die Bodenpartikel werden dort von einer Gemeinschaft hochspezialisierter Organismen zusammengehalten und verdichtet.[9][6]
Corey Nelson, Ana Giraldo-Silva, Finlay Warsop Thomas & Ferran Garcia-Pichel: Spatial self-segregation of pioneer cyanobacterial species drives microbiome organization in biocrusts. In: Nature: ISME Communications, Band 2, Nr.114; doi:10.1038/s43705-022-00199-0 (englisch).
Estelle Couradeau, Ana Giraldo-Silva, Francesca De Martini, Ferran Garcia-Pichel: Spatial segregation of the biological soil crust microbiome around its foundational cyanobacterium, Microcoleus vaginatus, and the formation of a nitrogen-fixing cyanosphere. In: Microbiome, Band 7, Nr.55, 3. April 2019; doi:10.1186/s40168-019-0661-2 (englisch).
H.S. Tee, D. Waite, L. Payne, M. Middleditch, S. Wood, K.M. Handley: Tools for successful proliferation: diverse strategies of nutrient acquisition by a benthic cyanobacterium. In: Nature: The ISME Journal, Band 14, S.2164–2178; doi:10.1038/s41396-020-0676-5 (englisch).
Stanislav Patin: Environmental Impact of Crude Oil Spills. In: Cutler J. Cleveland (Hrsg.): Encyclopedia of Energy. Elsevier, New York 2004, S.737–748; Reference Module in Earth Systems and Environmental Sciences, doi:10.1016/B978-0-12-409548-9.01221-5, ResearchGate, Epub Dezember 2013 (englisch).
David T. Gibson, Chase Van Baalen, Carl E. Cerniglia: Oxidation of Naphthalene by Cyanobacteria and Microalgae. In: J Gen Microbiology, Band 116, Nr.2, 1. Februar 1980, S.495; doi:10.1099/00221287-116-2-495 (englisch).
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