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Gemeinde im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Malliß ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Der ehemalige Bergbauort wird vom Amt Dömitz-Malliß mit Sitz in der Stadt Dömitz verwaltet.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 13′ N, 11° 19′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Ludwigslust-Parchim | |
Amt: | Dömitz-Malliß | |
Höhe: | 41 m ü. NHN | |
Fläche: | 25,27 km2 | |
Einwohner: | 1089 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 43 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 19294 | |
Vorwahl: | 038750 | |
Kfz-Kennzeichen: | LUP, HGN, LBZ, LWL, PCH, STB | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 76 094 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Goethestraße 31 19303 Dömitz | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Volker Sielaff | |
Lage der Gemeinde Malliß im Landkreis Ludwigslust-Parchim | ||
Die Gemeinde Malliß liegt innerhalb der Griesen Gegend im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns. An der südlichen Gemeindegrenze verläuft der Eldekanal, der Bestandteil der Müritz-Elde-Wasserstraße ist.
Umgeben wird Malliß von den Nachbargemeinden Grebs-Niendorf im Westen und Norden, Karenz im Nordosten, Malk Göhren im Osten sowie Neu Kaliß im Süden.
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Bockup, Conow und Malliß.[2]
Malliß wurde 1230 erstmals als Melgoz urkundlich erwähnt.
Im Ortsteil Conow wurde von 1307 bis 1746 Siedesalz auf der dortigen Saline Conow gesotten. Von 1912 bis 1926 wurden unweit dieser Salzquelle Kali- und Steinsalz auf dem Bergwerk der Gewerkschaft Conow untertägig abgebaut. Die Weiterverarbeitung der Kalisalze erfolgte in der Kalifabrik der Schachtanlage Friedrich Franz in Lübtheen.
Das Kaliwerk Conow baute auf dem Salzstock (oder auch als „Diapir“ bezeichnet) Conow. Solche Salzlagerstätten sind aufgrund ihres Aufstiegs aus dem tieferen Untergrund tektonisch sehr beansprucht worden und besitzen meist Klüfte, Risse und salinare Umbildungen, welche zur Mitführung von Salzlösungen (Laugen) neigen. Einen Überblick zur Laugensituation auf dem Werk Conow findet sich hier.
Am ehemaligen Standort des Kaliwerks entstand in den 1920er Jahren eine Konservenfabrik.[3]
Von 1817 bis 1960 wurde auch Braunkohle unter Tage abgebaut (siehe auch Braunkohlenbergwerk Malliß (Oberflöz) und Braunkohlenbergwerk Malliß (Unterflöz)). Später entstand in Malliß ein Spanplattenwerk[4], das bis in die 1990er Jahre betrieben wurde.
Um 1870 entstand am Wanzeberg der Marienstollen, der nach der Großherzogin Marie benannt wurde. Der Eingang ist heute noch zu besichtigen, der Stollen selber jedoch ist durch wasserführende Sande, die schon damals den Kohleabbau störten, verschüttet. 1875 entstanden in Malliß ein Gutshaus und eine fünfflügelige Windmühle, die bis in die 1930er Jahre in Betrieb war und 1947/48 abgerissen wurde. Seit 1875 wird auf dem Gemeindegebiet Rupelton zur Ziegelherstellung gewonnen. Die Ziegelei wurde 1992 abgerissen und als Verblendziegelwerk neu aufgebaut.
Während des Zweiten Weltkrieges mussten Frauen und Mädchen aus Polen, die in einem Barackenlager beim Postamt Malliß untergebracht waren, bei der Reichsbahn Zwangsarbeit verrichten. Aufgrund der unmenschlichen Lebensbedingungen starben einige der Frauen und ihre Kinder. Wegen Diebstahls eines Feldpostpäckchens wurden zwei Polen auf dem Alaunberg öffentlich gehenkt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde zur Linderung der Salznot Steinsalz, welches beim Abteufen des Schachtes Conow aufgehaldet wurde, gewonnen. Die nähere Beschreibung dieser Gewinnungsarbeiten findet sich hier.
Die Gemeindevertretung besteht aus zehn Mitgliedern. Die Wahl am 26. Mai 2019 hatte folgendes Ergebnis:[5]
Bürgermeister der Gemeinde ist Volker Sielaff (Die Linke), er wurde ebenfalls am 26. Mai 2019 mit 90,1 % der Stimmen gewählt.[6]
Blasonierung: „Geteilt; oben in Rot schräg gekreuzt: ein silberner Schlägel und ein silbernes Eisen; unten in Silber ein grünes Eichenblatt mit zwei Früchten.“[7] | |
Wappenbegründung: In dem Wappen erinnern Schlägel und Eisen an die Bergbautradition um Malliß, einstige Salzgewinnung in Conow, den Abbau von Alaunton in Bockup und den Abbau von Braunkohle in Malliß. Das Eichenblatt deutet auf die bewaldete Umgebung der Gemeinde hin. Die Tingierung in Rot, Silber und Grün entspricht den Farben der früheren Grafschaft Dannenberg, zu der die Orte einst gehörten.
Das Wappen und die Flagge wurde von dem Schweriner Heraldiker Heinz Kippnick gestaltet. Es wurde zusammen mit der Flagge am 19. März 2001 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 240 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert. |
Die Flagge ist gleichmäßig längs gestreift von Weiß und Rot. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, auf jeweils zwei Drittel der Höhe des weißen und des roten Streifens übergreifend, das Gemeindewappen. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5:3.[8]
Das Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen mit der Umschrift „GEMEINDE MALLIß“.[8]
Malliß unterhält offiziell seit 1995 eine Gemeindepartnerschaft mit Velen im Kreis Borken in Nordrhein-Westfalen. Freundschaftliche Beziehungen bestanden bereits in den fünf Jahren zuvor. Die Partnerschaft erstreckt sich über den gesamten Bereich des kommunalen Lebens. Regelmäßig finden Treffen zwischen Schülern, Vereinen, Organisationen und der Verwaltung statt.
→ Siehe auch Liste der Baudenkmale in Malliß
Durch das Gemeindegebiet führt die Bundesstraße 191 von Ludwigslust nach Dömitz. Malliß besaß einen Haltepunkt an der Bahnstrecke zwischen diesen beiden Städten, die jedoch 2001 stillgelegt wurde. Seither ersetzen Busse diese Verbindung. Bis 1945 zweigte zudem von Malliß aus eine Zweigstrecke nach Lübtheen ab. Die nur im Güterverkehr benutzte Strecke nach Conow wurde 1994 stillgelegt.
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