Diese Liste enthält Denkmäler zum preußischen König Friedrich der Große (1712–1786). Sie ist nicht vollständig.

Geschichte

Historische Entwicklung

Es gab zahlreiche Porträts und einige Büsten über König Friedrich II. zu Lebzeiten, ein Denkmal lehnte er aber kategorisch ab.[1][2][3] Bald nach seinem Tod 1786 entstanden die ersten Entwürfe und die ersten Denkmäler, zuerst in Carlsruhe/Oberschlesien (jetzt Pokój, um 1790) und Schloss Neuhardenberg von adligen Verehrern, sowie in der Stadt Stettin (1793). Danach wurden weitere errichtet, auch in Potsdam und Berlin, wo es allerdings viele Jahre dauerte, bis 1851 endlich das große Reiterstandbild eingeweiht werden konnte. In einigen schlesischen Städten entstanden ab etwa 1840 Denkmäler, zur Erinnerung an die Einnahme dieses Gebiets durch Friedrich 1740/41. Ebenso wurde in einigen Städten Westpreußens und in der Provinz Posen in dieser Form an deren Eingliederung zu Preußen 1772 gedacht. Im Oderbruch, das auf seine Anordnung trockengelegt wurde, wetteiferten 1904 die Kolonistendörfer Neutrebbin und Letschin darum, wer als erstes ein Denkmal für den Preußenkönig errichten kann. Von 1915 ist der letzte Denkmalseinweihung. für Friedrich in der Stadt Brandenburg an der Havel bekannt.

1919 wurden alle Friedrichdenkmäler, wie auch die anderer preußischer Staatsmänner, in den polnisch gewordenen Provinzen Westpreußen und Posen abgebaut. Ebenso wurde nach 1945 fast alle seine Denkmäler im östlichen Deutschland und in den nun polnischen Gebieten Schlesien, Pommern entfernt. Erhielten blieben sie lediglich in den Schlossparks Neuhardenberg, Rheinsberg und Carlsruhe/Oberschlesien (jetzt Pokój).

1980 wurde das Reiterstandbild Unter den Linden in Berlin wieder aufgestellt,. Nach 1995 wurden in einigen weiteren Orten wie Letschin, Neutrebbin, Berlin-Friedrichshain, Berlin-Friedrichshagen die alten Standbilder wieder aufgestellt oder Nachbildungen geschaffen .

Unterschiedliche Bewertungen zu verschiedenen Zeiten

Die Bewertung Friedrichs II. und seiner Denkmäler veränderte sich im Laufe der Jahrzehnte. Kurz nach seinem Tod war es noch aufrichtige Verehrung von Zeitgenossen, die ihn meist persönlich gekannt und ihm einiges zu verdanken hatten. Ab etwa 1840 trat der nationalistische Gedanke stärker in den Vordergrund., und Friedrich II. wurde als Kriegsherr und Eroberer fremder Gebiete verehrt. Eine Ausnahme war. da die Erinnerung an die friedliche Gewinnung des Oderbruchs durch Trockenlegung (ohne Soldaten).

In Polen galt Friedrich II. dagegen als Sinnbild für die preußische Expansionspolitik und wurde daher abgelehnt, wie andere preußische Staatsmänner auch. Daher wurde dort jede Erinnerung an ihn 1919 und nach 1945 in den vorher deutschen Gebieten beseitigt. Ebenso wurde er in der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR als Vertreter des feudalen und militaristischen Preußens abgelehnt.

Erst in den folgenden Jahrzehnten differenzierte sich diese Sichtweise etwas, was zum Wiederaufstellung des Reiterstandbildes Unter den Linden im Jahre 1980 führte (auch mit dem Blick auf eine stärkere Akzeptanz der DDR durch die Bundesrepublik und damit verbundene stärkere finanzielle Unterstützungen durch diese). Bei den Wiedererrichten von Denkmälern in Ostdeutschland nach 1995 wurde König Friedrich II. nun vor allem als aufgeklärter Herrscher gewürdigt, der viele progressive Reformen in Preußen durchführte und dieses damit auch zum Vorbild für andere Länder machte.

Typisierung

Es gab verschiedene Arten von Denkmälern für König Friedrich II. Am häufigsten waren Standbilder, bei denen er in jeweils leicht veränderten Körperhaltungen dargestellt wurde. Das häufigste Motiv war mit einem Herrscherstab in der rechten Hand und einem Säbel oder Degen an der linken Seite, das auf einen Entwurf von Schadow von 1816/1822 zurückgeht und dann in leicht veränderter Form in verschiedenen Orten aufgestellt wurde (Potsdam, Bromberg, Marienburg, Letschin). Reiterstandbilder, auf einem Pferd sitzend, gab es in Berlin (Christian Daniel Rauch, 1839/51), sowie in Breslau (von seinem Schüler Leopold Koch) und Beuthen.

Das Standbild von Johannes Uphues für die Berliner Siegesallee von 1899 wurde ebenfalls mehrfach kopiert und kam so nach Potsdam-Sanssouci und in die USA als Geschenk von Kaiser Wilhelm II. 1908.

Öffentliche Standbilder

Gebiet des heutigen Deutschland

Weitere Informationen Ort, Beschreibung ...
Ort Beschreibung Entstehungszeit Bildhauer Bild Bemerkungen
Berlin, Unter den Linden Reiterstandbild 1839/1851 Christian Daniel Rauch Thumb 1950 abgebaut, 1980 wieder aufgestellt
Berlin, Siegesallee Standbild 1899 Joseph Uphues Denkmalgruppe 28, mit vielen anderen historischen Persönlichkeiten, nach 1945 ausgelagert, seit 2016 in der Zitadelle Spandau; Kopien in Potsdam Sanssouci und USA
Berlin, Schloss Charlottenburg Standbild (Kopie) Thumb Bronzekopie des Marmororiginals für den Paradeplatz in Stettin von Johann Gottfried Schadow, nach Fotos
Berlin, Volkspark Friedrichshain Standbild 2000 wiederaufgestellt Thumb
Berlin-Friedrichshagen, Marktplatz Standbild 2003 wiederaufgestellt Thumb
Brandenburg an der Havel, Nicolaiplatz Standbild 1915 Leopold Koch um 1946 zerstört
Letschin, Oderbruch Standbild 1905 Hans Weddo von Glümen Thumb große Ähnlichkeit mit Denkmal aus Bromberg, 1996 neu aufgestellt nach Restaurierung
Neuhardenberg, Schlosspark Figuren mit Porträtrelief 1792 Johann Wilhelm Meil Thumb eines der ersten Denkmäler für Friedrich II., betrauert von Mars und Minerva[4]
Neutrebbin Standbild (Kopie) 1904, 1994 Neuanfertigung nach historischem Vorbild Heinrich Wefing, Roland Rother Thumb nach 1945 beseitigt, 1994 rekonstruiert
Potsdam, Park Sanssouci verkleinerte Replik des Berliner Reiterstandbildes Thumb südlich des Orangerieschlosses, an der Jubiläumsterasse
Potsdam, Park Sanssouci, Marlygarten Standbild Thumb
Potsdam, an der Garnisonskirche Standbild Thumb nicht erhalten
Rheinsberg Statue des Kronprinzen
Torgau, Friedrichplatz Standbild 1912 Hans Arnold um 1946 abgebaut
Stadt Kloster Zinna, Marktplatz Standbild
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Historische deutsche Gebiete

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Standbild in Beuthen (nicht erhalten)

In den historischen deutschen Gebieten, die jetzt zu Polen gehören, gab es auch einige Denkmäler für Friedrich den Großen. Erhalten sind nur das beschädigte Standbild in Pokój (früher Carlsruhe/Oberschlesien) und das wieder aufgetauchte Standbild in Stettin nach umfangreicheren Restaurierungsarbeiten, außerdem die Sockelfiguren des ehemaligen Standbilds in Malbork (vorher Marienburg).

Pommern
  • Schneidemühl (jetzt Piła), Standbild, 1925–1939 aus Bromberg, danach dorthin zurück, 1945 verschwunden
  • Stolpmünde (jetzt Ustka), Standbild
  • Stettin (jetzt Szczecin), Standbild, restauriert erhalten
Provinz Posen
Schlesien
Westpreußen
  • Marienburg (jetzt Malbork), Standbild 1877 von Rudolf Siemering, zerstört, Sockelfiguren sind erhalten
  • Thorn (jetzt Toruń), 1873–1919

Weitere Denkmäler und Statuen

Gedenksteine

Gedenksteine ohne Porträts

Medaillons
  • Obelisk in Potsdam, Alter Markt, 1755, von Knobelsdorff, mit vier Medaillons, darunter auch von Friedrich II., einziges Denkmal zu Lebzeiten
  • Wernigerode, Gedenkstein mit Porträtrelief, 2012, zur Erinnerung an die Gründung der Kolonie Friedensthal[6]
Weitere Statuen

Skulpturen in Museen und ähnlichen Orten

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Replik des Berliner Reiterstandbilds in Zarskoje Selo
Commons: Denkmäler Friedrichs des Großen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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