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Gemeinde in Ostbelgien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kelmis (französisch La Calamine) ist eine Gemeinde der Ostkantone in der belgischen Provinz Lüttich mit 11.352 Einwohnern (Stand 1. Januar 2024). Kelmis ist die nördlichste der neun Gemeinden der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien. Die frühere deutsche Bezeichnung für Kelmis war Altenberg. Die Gemeinde gehört heute zur Euregio Maas-Rhein. Sie liegt direkt an der deutsch-belgischen Grenze wenige Kilometer südwestlich von Aachen und umfasst die Ortschaften Hergenrath, Kelmis und Neu-Moresnet.
Kelmis | ||
---|---|---|
Staat: | Belgien | |
Region: | Wallonien | |
Provinz: | Lüttich | |
Bezirk: | Verviers | |
Gemeinschaft: | Deutschsprachige | |
Koordinaten: | 50° 43′ N, 6° 1′ O | |
Fläche: | 18,12 km² | |
Einwohner: | 11.229 (1. Jan. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 620 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 4720 (Kelmis) 4721 (Neu-Moresnet) 4728 (Hergenrath) | |
Vorwahl: | 087 | |
Bürgermeister: | Luc Frank (CSP) | |
Adresse der Kommunal- verwaltung: | Kirchstraße 31 4720 Kelmis | |
Website: | www.kelmis.be |
Die Gemeinde Kelmis besteht aus den Orten Hergenrath, Kelmis (ehemals Altenberg oder Neutral-Moresnet) und Neu-Moresnet (ehemals Preußisch-Moresnet). Sie erstreckt sich am Dreiländereck Belgien–Niederlande–Deutschland im Tal der Göhl auf einer Fläche von rund 18,12 km². Die Gemeinde liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu Vaals (NL) im Norden, Aachen (D) im Nordosten, Raeren (B) im Südosten, Lontzen (B) im Süden und Plombières/Bleyberg (B) im Westen. Die nächstgelegenen Städte sind neben Aachen (8 km) Eupen (15 km) und Lüttich/Liège (40 km) in Belgien sowie Maastricht (40 km) in den Niederlanden.[1]
Die Gemeinde Kelmis hatte am 31. Dezember 2013 als zweitgrößte Gemeinde der Deutschsprachigen Gemeinschaft 10.859 Einwohner. 37,5 % von ihnen hatten nicht die belgische Staatsbürgerschaft.[2]
Die Gesamtbevölkerung verteilte sich wie folgt auf die einzelnen Ortschaften:
Linie | Verlauf | Takt |
---|---|---|
S 41 | Liège-Saint-Lambert – Liège-Guillemins – Pepinster – Verviers-Central – Welkenraedt – Hergenrath – Aachen Hbf | 60 min |
Linie | Betreiber | Verlauf |
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24 | ASEAG | Kelmis (B) – Bildchen Grenze (D) (– Preuswald) – Franziskushospital – Jüdischer Friedhof – Schanz – Elisenbrunnen – Aachen Bushof |
N7 | ASEAG | Nachtexpress: nur in den Nächten vor Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen (Aachen Bushof →) Elisenbrunnen – Karlsgraben – Schanz – Hanbruch – Kronenberg – Preusweg – (Preuswald →) Bildchen Grenze (D) – Kelmis (B) |
396 | TEC Liège-Verviers | Vaals Busstation – Gemmenich – Moresnet – Kelmis – Hergenrath – Astenet – Walhorn – Kettenis – Eupen |
Die heutige Gemeinde Kelmis entstand am 1. Januar 1977 durch die Gemeindefusion aus den damaligen Gemeinden Neu-Moresnet, Hergenrath und Kelmis.
Der Name der Gemeinde leitet sich von dem Erz Galmei (an dieser Lagerstätte überwiegend silikatisches Galmei, d. h. Kieselzinkerz) ab, das in dieser Gegend als Kelms oder Kelmes bekannt ist und das bereits im frühen Mittelalter dort abgebaut wurde.
Die Eyneburg in Hergenrath ist eines der bedeutendsten historischen Gebäude Ostbelgiens. Das 2018 eröffnete Museum Vieille Montagne im Direktionsgebäude Vieille-Montagne zeigt Exponate zur Entwicklung der Gemeinde Kelmis, ihren Galmeiabbau und der Betreibergesellschaft Vieille Montagne.
In Kelmis wird rheinischer Karneval gefeiert, wozu u. a. ein Rosenmontagszug und am Fettdonnerstag der Altweiberumzug der Auw Wiever zählen.
Der Lokaldialekt, das Kelmiser Platt, gehört der Platdietsen Sprachgruppe an. Verschiedene Dialekte im Kanton Eupen gehören der Niederfränkischen und Ripuarischen Sprachgruppe an und damit zum Limburgischen Sprachraum.
In Neu-Moresnet befindet sich eine Niederlassung der Heimbach-Gruppe aus Düren, die aus einer Übernahme der Firma Bruch & Cie. hervorgegangen ist. Dort werden technische Textilien gefertigt.
In Kelmis gibt es zwei Fußballvereine, die dem nationalen belgischen Fußballverband angeschlossen sind. Der 1923 gegründete RFC Union Kelmis spielt derzeit in der 3. Division B (dritte Liga auf nationalem Niveau).[5] Der RFCU ist damit nach der KAS Eupen der zweitranghöchste Fußballverein aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens.
In Kelmis befindet sich das maximal 4000 Zuschauer fassende Prinz-Philippe-Stadion, in dem der RFC Union Kelmis seine Heimspiele austrägt.
In einem ehemaligen Steinbruch zwischen Neu-Moresnet und Hergenrath, an der Göhl und unweit der Eyneburg gelegen, befindet sich ein 2005 eingerichtetes Sportkletterareal. Es wird durch die Aachener Sektion des Deutschen Alpenvereins betrieben. Die maximale Felshöhe beträgt 20 m.[6]
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