Loading AI tools
deutscher Bauingenieur und Prüfstatiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Josef Pirlet (* 12. April 1880 in Aachen; † 11. Januar 1961 in Köln) war ein deutscher Bauingenieur.
Pirlet wuchs in Aachen auf. Nach der Schulzeit folgte ein Studium im Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule Aachen unter anderem bei August Hertwig. Es folgte 1906 seine Promotion.
1909 wurde er als Prüfstatiker zugelassen und gründete in Aachen ein noch bestehendes Ingenieurbüro. Zu seinen späteren Mitarbeitern gehörte Hans Ebner.[1] Parallel dazu wirkte Pirlet er an der Technischen Hochschule, erhielt 1912 einen Lehrauftrag für Statik der Baukonstruktionen und habilitierte sich 1913 als Privatdozent. Bekannt wurde seine Beiträge zur Theorie hochgradig statisch unbestimmter Systeme.[2]
1919 heiratete er Else Giani (1897–1988), eine Enkelin von Caspar Giani. Aus der Ehe gingen neun Kinder hervor, darunter der ebenfalls als Bauingenieur tätige Eugen Pirlet (1927–1985) und der Mediziner Karl Pirlet (1920–2010).
Im Mai 1926 wurde er zum Honorarprofessor der Fakultät II der Technischen Hochschule Aachen ernannt. Zu Beginn der 1930er Jahre verlegte er sein Büro nach Köln.
1935 wurde er – wie einige andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die dem Nationalsozialismus kritisch gegenüberstanden – wegen angeblicher Devisenvergehen angeklagt, vom Landgericht Berlin verurteilt und in der Justizvollzugsanstalt Moabit inhaftiert. Nachdem der Völkische Beobachter darüber berichtet hatte, wurde er im Sommer 1935 vom Erziehungsministerium beurlaubt und schied im März des folgenden Jahres aus dem Lehrkörper der Hochschule aus.
Nach dem Zweiten Weltkrieg richtete er zur Durchführung von Sicherungsmaßnahmen an zahlreichen historischen Bauten erneut ein Büro in Aachen ein, das er neben dem Hauptbüro in Köln führte. 1955 nahm er Matthias Kempen als Partner in das Aachener Büro auf, das nun unter Pirlet & Kempen, Diplom-Ingenieure firmierte. Das Kölner Büro hatte seinen Sitz im Obergeschoss des Kunsthauses Lempertz am Neumarkt.
Pirlet starb 1961 im Alter von 80 Jahren. Die Grabstätte befindet sich auf dem Kölner Melaten-Friedhof.[3]
Nach Pirlets Tod übernahmen sein Sohn Eugen das Ingenieurbüro in Köln und Matthias Kempen das Ingenieurbüro in Aachen als jeweilige Alleininhaber. 1985 wurde das Kölner Büro unter dem Namen Pirlet & Partner Baukonstruktionen Ingenieurgesellschaft mbH in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt. Geschäftsführender Mehrheitsgesellschafter wurde Josef Pirlets Enkel Alexander Pirlet. 2015 zog das Büro in ein Bürohaus am Hohenstaufenring um. Neben den Gesellschaftern hat es ca. 70 fest angestellte Mitarbeiter.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.