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deutscher Klassischer Philologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Jonas Grethlein (* 13. Mai 1978 in München) ist ein deutscher Altphilologe.
Jonas Grethlein, der Sohn des evangelischen Theologen Christian Grethlein, studierte als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes Klassische Philologie und Geschichte, von 1997 bis 1999 an der Georg-August-Universität Göttingen, von 1999 bis 2000 am Trinity College der University of Oxford, ab 2000 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Hier wurde er 2002 mit der Dissertation Asyl und Athen: Die Konstruktion kollektiver Identität in der griechischen Tragödie mit dem Prädikat summa cum laude promoviert, für die er von der Stiftung Humanismus heute mit dem Günter-Wöhrle-Preis ausgezeichnet wurde.
Nach der Promotion wurde Grethlein 2003 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Freiburger Sonderforschungsbereich „Identitäten/Alteritäten“ und Stipendiat im Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Nach seiner Habilitation (2005) mit der Schrift Geschichte, Geschichtlichkeit und Erzählung in der Ilias wurde er im Rahmen des Emmy-Noether-Programms mit der Bildung und Leitung einer Arbeitsgruppe zum Thema Geschichtsbilder in der griechischen Literatur der Archaik und Klassik beauftragt, die er bis 2009 führte. Für seine Habilitationsschrift wurde er 2006 mit dem Heinz-Maier-Leibnitz-Preis der DFG ausgezeichnet. 2007 ging er als Assistant Professor an die University of California, Santa Barbara. Zum Sommersemester 2008 folgte er einem Ruf an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg auf den Lehrstuhl für Griechische Literaturwissenschaft, der seit 2001 vakant war. Von September 2010 bis Mai 2011 forschte Grethlein als Gerda Henkel Scholar an der Brown University in Providence, Rhode Island (USA). Damit wird sein Forschungsprojekt Futures past in ancient historiography (Erzählstrategien antiker Geschichtsschreiber) unterstützt. 2012 erhielt Grethlein einen mit rund 1,4 Millionen Euro dotierten ERC Starting Grant, eine Förderung des Europäischen Forschungsrates (ERC) für exzellente junge Forscher. Von 2013 an wurde über einen Zeitraum von fünf Jahren das Projekt AncNar. Experience and Teleology in Ancient Narrative gefördert.[1] Einen Ruf an die University of Cambridge lehnte er 2021 ab.
Kurz nach Abschluss seiner Habilitation (2005) wurde bei ihm Blasenkrebs diagnostiziert mit einer Chance, die nächsten zehn Jahre zu überleben, von nur 17 Prozent. Die Auseinandersetzung mit dieser Diagnose und ihren Auswirkungen auf sein Leben reflektiert er in seinem 2022 erschienenen Buch Mein Jahr mit Achill. Die Ilias, der Tod und das Leben.
Grethlein ist einer der zehn Empfänger des Gottfried Wilhelm Leibniz-Preises für 2024.[2]
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