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britisch-amerikanischer Schriftsteller Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
John Henry Noyes Collier (* 3. Mai 1901 in Brixton, Lambeth, London; † 6. April 1980 in Pacific Palisades, Kalifornien) war ein britisch-amerikanischer Schriftsteller. Bekannt ist er vor allem durch seine makaber-phantastischen Kurzgeschichten und Grotesken. Einige seiner Werke sind der Science-Fiction zuzurechnen.
John Henry Collier war der Sohn des kaufmännischen Angestellten John George Collier (1852–1939) und von Emily Mary, geborene Noyes (1865–1939), einer Kindergartenlehrerin. Er besuchte keine Schule, abgesehen von einer kurzen Zeit Vorschulzeit, sondern wurde von seiner Mutter und dem Schriftsteller Vincent Collier, einem Onkel väterlicherseits, zuhause unterrichtet.
Mit zwanzig Jahren war er entschlossen, Schriftsteller zu werden, zog 1921 nach Pimlico und begann sich in der literarischen Szene Londons zu bewegen, wo er zahlreiche Partys besuchte und die Bekanntschaft der Geschwister Sitwell, von E. M. Forster und Wyndham Lewis machte. 1931 erschien eine Sammlung seiner Gedichte aus dieser Zeit unter dem Titel Gemini, Collier war zu dieser Zeit allerdings schon zum überzeugten Prosaisten geworden, wie er in einem Vorwort klarstellte.
Als solcher hatte er bereits mit seinem ersten Roman His Monkey Wife (1930) Anerkennung gefunden. Der Roman handelt von Alfred Fatigay, der von der belesenen Schimpansin Emily zur Heirat verführt wird. Weitere Romane und Erzählungen folgten, in denen Collier sich einen Ruf als Autor gewagter, oft satirischer, mit phantastischen Elementen spielender und auf eine Pointe ausgelegter Geschichten erwarb. In dieser Zeit entstand auch Tom’s A-Cold (1933), ein postapokalyptischer Roman, in dem Englands Bevölkerung durch eine große Katastrophe dezimiert ist und die Überlebenden in die Barbarei zurückgefallen sind. Später wollte Collier jedoch von diesem „Jugendwerk“ nichts mehr wissen. 1931 erschien The Scandal and Credulities of John Aubrey, eine von Collier herausgegebene populäre Ausgabe von John Aubreys Brief Lives.
Im Jahr 1935 ging John Collier nach Hollywood, wo er für RKO Pictures eine Reihe von Drehbüchern schreiben sollte, als erstes das für Sylvia Scarlett (1935), eine romantische Komödie von George Cukor mit Katharine Hepburn und Cary Grant in den Hauptrollen. 1936 heiratete er die Schauspielerin Shirley Lee Palmer und kehrte im Sommer des Jahres nach England zurück, wo er für Robert Flaherty ein zusammenhängendes Drehbuch für Filmmaterial aus Indien schreiben sollte, das dann Grundlage für den Abenteuerfilm Elefanten-Boy (1937) wurde. 1938 unternahm das Ehepaar Collier eine Reise durch Europa und fuhr anschließend in die USA, wo Collier einen Vertrag mit dem New Yorker geschlossen hatte und in der Folge eine Reihe seiner bekanntesten Kurzgeschichten erschienen. Vom New Yorker nicht angenommene Storys publizierte er in einer Reihe anderer Zeitschriften, darunter Argosy, Bystander, Harper’s Bazaar, Lilliput, and Tatler.
Im Dezember 1941 wurde Collier amerikanischer Staatsbürger. Von 1941 bis 1953 lebte er in Hollywood und schrieb Drehbücher, unter anderem für Her Cardboard Lover (Regie: George Cukor, 1942), Holy Matrimony (1943), Deception (mit Bette Davis, Regie: Irving Rapper, 1946) und Roseanna McCoy (1949). Collier soll Jack Warner den Vorschlag gemacht haben, den Roman African Queen von C. S. Forester mit Bette Davis und Cary Grant in den Hauptrollen zu verfilmen. Das Drehbuch ist erhalten, wurde aber nicht verwendet und Collier erscheint nicht in den Credits, dennoch soll er am Ertrag beteiligt worden sein.
1943 ließ Collier sich scheiden und heiratete 1945 Margaret Elizabeth Eke, von der er sich 1952 scheiden ließ. 1954 heiratet er Harriet Hess Pollack, mit der er 1958 einen Sohn hatte. In den 1950er Jahren ließ er sich in Grasse in Südfrankreich nieder, schrieb weiter Kurzgeschichten und arbeitete an Drehbüchern, unter anderem an einer Filmfassung von Miltons Paradise Lost, die er für sein wichtigstes Werk hielt aber nie realisiert wurde.
1951 erschien Fancies and Goodnights, eine Sammlung makabrer Geschichten, für die er 1952 den International Fantasy Award erhielt. 1975 erschien der John Collier Reader, eine von Collier selbst zusammengestellte Sammlung seiner Werke mit einem Vorwort von Anthony Burgess, der His Monkey Wife, zwei Kapitel aus Defy the Foul Fiend und 47 Kurzgeschichten enthielt. Insgesamt verfasste Collier 125 Kurzgeschichten, von denen 107 erhalten sind, von diesen sind 14 bislang unpubliziert und 28 nur in Zeitschriften erschienen.
1979 kehrte er nach Kalifornien zurück, wo er im folgenden Jahr an einem Schlaganfall starb. Bei seiner Bestattung am 13. April 1980 meinte der Schriftsteller Paul Jarrico, es sei oft schwer zu entscheiden gewesen, ob John Collier „ein boshafter Teufel in Gestalt eines englischen Gentleman oder ein englischer Gentleman in Gestalt eines boshaften Teufels“ gewesen sei.[1] Zu dem Aspekt des britischen Gentlemens gehörte auch das Understatement, so sagte Collier in seinen späten Jahren über sich, dass er sich manchmal wundere, als drittklassiger Schriftsteller so lange als zweitklassig durchgegangen zu sein.[2]
Deutsche Sammlung:
1931:
1934:
1935:
1938:
1939:
1940:
1941:
1942:
1943:
1945:
1951:
1956:
1958:
1960:
1961:
1972:
1975:
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