Loading AI tools
staatliche israelische Raumfahrtorganisation Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Israel Space Agency (ISA; hebräisch סוֹכְנוּתִ הֶחָלָל הַיִּשְׂרְאֵלִית Sōchnūt heChalal haJisrəʾelīt, deutsch ‚Israelische Agentur des Alls‘) ist die staatliche israelische Raumfahrtorganisation mit Sitz in Tel Aviv. Sie untersteht dem israelischen Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Raumfahrt. Die ISA ersetzte 1983 das 1960 gegründete National Committee for Space Research[1].
Die ISA führt Raumfahrtprogramme zusammen mit dem interdisziplinären Zentrum für technologische Analysen und Vorhersagen der Universität Tel Aviv, dem Nationalen Ausschuss für Raumforschung, der Israelischen Nationalen Akademie für Wissenschaften sowie der israelischen Flugzeugindustrie durch.
Die ISA hat Kooperationen mit den Raumfahrtorganisationen von USA (NASA), Frankreich (CNES), Kanada (CSA), Indien (ISRO), Deutschland (DLR), Ukraine (NSAU), Russland (RKA), Niederlande (NIVR), Brasilien (AEB) und im Januar 2011 mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) abgeschlossen.
Zusammen mit der Israelischen Astronomische Gesellschaft werden die Sternwarte Givʿatajim und das Wise Observatory in Mitzpe Ramon betrieben.
Die ISA ersetzt das 1960 von der Universität Tel Aviv als wissenschaftliches Forschungsprojekt gegründete National Committee for Space Research. Die Gründung 1983 erfolgte innerhalb der Israelischen Streitkräfte in Zusammenarbeit mit der zivilen Israel Aerospace Industries.
Die ersten beiden Projekte waren die Entwicklung einer Trägerrakete und eines militärischen Aufklärungssatelliten. Am 19. September 1988 startete die ISA ihren ersten Satelliten Ofeq-1 mit der selbst entwickelten Schavit-Rakete. Der Raketenstartplatz der ISA befindet sich ca. 10 km südlich von Tel Aviv auf der Luftwaffenbasis Palmachim am Mittelmeer, 4 km südlich des Kibbuz Palmachim.
Am 16. Januar 2003 startete mit Ilan Ramon der erste Israeli als Nutzlastspezialist mit einem US-amerikanischen Space Shuttle in den Weltraum. Er führte rund 80 Experimente durch, unter anderem erforschte er den Einfluss von Staubpartikeln in der Atmosphäre auf die Erderwärmung. Die Weltraumfähre Columbia brach nach dem zweiwöchigen Flug am 1. Februar 2003 beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auseinander. Alle sieben Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben.
Die israelische Raumsonde BeReschit zerschellte am 11. April 2019 auf der Oberfläche des Mondes. Trotz der gescheiterten weichen Landung ist Israel das erst siebte Land, das mit einem Raumfahrzeug bis zum Mond gelangte.[2]
Der Weltraumbahnhof der ISA befindet sich 12 km südlich der Stadtgrenze von Tel Aviv-Jaffa auf der Luftwaffenbasis Palmachim am Mittelmeer, 4 km südlich des Kibbuz Palmachim.
Aufgrund der geographischen Lage Israels und der feindseligen Beziehungen zu den Nachbarländern starten die Raketen genau nach Westen über das Mittelmeer. Damit wird ein Überfliegen feindlicher Gebiete vermieden und verhindert, dass bei einem Absturz Teile auf besiedeltes Gebiete fallen. Die gestarteten Satelliten gehören zu den wenigen Erdsatelliten, welche die Erde in Ost-West-Richtung und dabei nicht annähernd äquatorial umkreisen. Der Start gegen die Erdrotation verursacht einen um ca. 30 % höheren Treibstoffverbrauch.
Shavit (hebr. für Komet) ist die Bezeichnung einer dreistufigen feststoffangetriebenen Trägerrakete, die aus der Jericho-2-Mittelstreckenrakete entwickelt wurde. Ihr Erstflug fand am 19. September 1988 statt.
Im Februar 2018 simulierten vier Tage lang sechs Wissenschaftler im Machtesch Ramon im Negev einen Aufenthalt auf dem Mars. Sie verließen die simulierte Raumstation nur in ihren Raumanzügen, um Sand- und Gesteinsproben der Umgebung zu entnehmen. Die Forscher untersuchten verschiedene Bereiche, die für eine künftige Marsmission von Interesse sein könnten, wie etwa Satelliten-Kommunikation, Strahlenmessung und Anzeichen von Leben im Boden.[9]
Die zunächst als Sparrow, englisch für Sperling oder Spatz, bezeichnete Raumsonde startete am 22. Februar 2019 mit einer Falcon-9-Rakete der privaten Firma SpaceX vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida und sollte am 11. April 2019 auf dem Mond landen. Entwickelt wurde sie von SpaceIL, einer Gruppe israelischer Raumfahrtenthusiasten um den Software-Unternehmer und Milliardär Morris Kahn. Israel wäre damit nach den USA, der Sowjetunion und der Volksrepublik China erst die vierte Nation, die wissenschaftliche Geräte per sanfter Landung auf den Mond gebracht hätte.[10]
Ein Nachfolgeprojekt namens Beresheet 2 wird geplant, und der Start der Mission ist für das Jahr 2025 geplant. Das Projekt wird voraussichtlich zusammen mit den Vereinigten Arabische Emirate durchgeführt werden[11].
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.