Implementation Intentions
Strategie zur Selbstregulation / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Implementation Intentions (selten deutsch: Implementations-Intentionen[1]) sind eine Strategie zur Selbstregulation. Dieses Konzept hat die Funktion, diejenigen Bedingungen zu spezifizieren, durch die langfristige Ziele (z. B. eine gesündere Ernährung oder mehr Sport zu treiben) mittels bestimmter Handlungen realisiert werden können. Der Begriff „Implementation Intentions“ wurde 1993 von dem Psychologen Peter M. Gollwitzer eingeführt.[2]
Während eine Zielintention lediglich angibt, welches Ziel man erreichen möchte (Vorsatz), beschreibt eine Implementation Intention die genauen Mittel und Wege, um die Diskrepanz zwischen dem aktuellen und gewünschten Verhalten zu überwinden (z. B. auf der Arbeit eine extra Portion Obst in der Kaffeepause essen).[3] Die Implementation Intentions beschreiben also ein genaues Wann, Wo und Wie und werden als in Form von Wenn-dann-Plänen beschrieben („Wenn Situation X auftritt, werde ich das Verhalten Y zeigen“). Es werden also zwei Formen von Intentionen unterschieden: die Zielintention (engl. goal intention) oder Absicht und die Realisierungintention (engl. implementation intention) bzw. der Vorsatz.[4]
Die Implementation Intentions sind nur ein Konzept zur Erklärung des Spannungsfeldes von Intention und Handeln. Viele Menschen nehmen sich etwa vor, ihr Gesundheitsverhalten zu ändern, schaffen dies aber nicht.[5] Der Zusammenhang zwischen Zielintention und tatsächlichem Verhalten ist gering. Zielintention erklärt lediglich 20 % bis 30 % der Varianz in der Zielerreichung.[6] Das vergangene Verhalten ist ein geeigneterer Prädiktor für das zukünftige Verhalten der Menschen als ihre Zielintentionen.[7] Ein ähnlicher Ansatz, der sich mit Intention und Verhalten beschäftigt, dabei noch soziale Normen, Einstellungen und Verhaltenskontrolle berücksichtigt, ist die Theorie des geplanten Verhaltens (Icek Ajzen).
Verschiedene Variablen bestimmen den Erfolg der Zielerreichung. Zum Beispiel kommt es bei der Ausarbeitung von Zielvereinbarungen darauf an, ob das Ziel in einer anspruchsvollen, besonderen Art und Weise formuliert wurde, und somit erfolgreicher sein wird oder ob es ein anspruchsvolles, aber vage formuliertes Ziel ist, was weniger erfolgreich sein wird.[8]
Studien haben gezeigt, dass Wenn-dann-Pläne den Menschen helfen, ihre Ziele in Angriff zu nehmen und dazu beitragen, dass der Prozess sich im Laufe der Zeit automatisiert.[9] Beispielsweise im Gesundheitsverhalten (Konsum von Obst und Gemüse).[10] Bisher hat sich die Forschung im Bezug auf Implementation Intentions vor allem der Initiierung von Zielstreben (goal striving) gewidmet,[11] während das Problem der Abschirmung dieses Zielstrebens, sowie mögliche Anwendungen im Kontext der Emotionsregulierung, weitestgehend vernachlässigt wurden.