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Höhlenmalerei
Felsbilder an Höhlenwänden (Ältestes Schreibmaterial der Menschheit) / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Die Höhlenmalerei bezeichnet eine Art der Malerei, bei dem Felsbilder an Wände von Höhlen oder Abris aufgebracht wurden. Derartige Bilder auf Felswänden innerhalb und außerhalb von Höhlen werden als Parietalkunst (frz. art pariétal „zur Wand gehörige Kunst“, von lat. paries „Wand“) bezeichnet. Die europäischen Höhlenmalereien stammen zumeist aus dem Jungpaläolithikum, von anatomisch modernen Menschen (Cro-Magnon-Mensch).
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Die bislang älteste figurative Höhlenmalerei wurde in der Höhle Leang Karampuang im Maros-Pangkep Karst auf Sulawesi (Indonesien) entdeckt, auf ein Alter von 53,500 ± 2,300 Jahren datiert und erstmals 2024 wissenschaftlich beschrieben.[1] Dargestellt sind „menschenähnliche Figuren in Interaktion mit einem Schwein“. Zuvor war 2021 die Abbildung eines lebensgroßen Sulawesi-Pustelschweins aus der benachbarten Leang-Tedongnge-Höhle beschrieben und mit Hilfe der Uran-Thorium-Datierung auf ein Alter von mindestens 45.500 Jahren datiert worden.[2][3] In der Höhle Leang Bulu’ Sipong 4, ebenfalls im Maros-Pangkep Karst, befinden sich außerdem Darstellungen von mehreren Tieren und Tier-Mensch-Mischwesen (Therianthropen), ausgeführt mit dunkelrotem Pigment. Das Alter dieser Malereien wird – ebenfalls aufgrund einer Uran-Thorium-Datierung – mit mindestens 43.900 Jahren angegeben;[4] der 2024 publizierten Studie zum Fund in der Höhle Leang Karampuang zufolge könnten sie jedoch mit 50,200 ± 2,200 Jahren deutlich älter sein.
2021 wurden 65.000 Jahre alte Farbschichten in der Cueva de Ardales (in der Gemeinde Ardales, Südspanien) auf das Werk von Neandertalern zurückgeführt. Die überprüften Farbschichten stehen aber nicht im Zusammenhang mit Zeichnungen oder Bildern, sondern sind ganz rudimentäre Felseinfärbungen.[5][6][7]
Die ältesten Höhlenmalereien Europas befinden sich in der spanischen El-Castillo-Höhle (ca. 40.000 Jahre BP, frühes Aurignacien) und in dem eingestürzten Abri Castanet in Frankreich (Département Dordogne).[8] Die Malereien aus der Chauvet-Höhle (Département Ardèche) werden auf ein Alter von etwa 32.000 Jahren datiert, die Petroglyphen aus der Grotte von Pair-non-Pair (Département Gironde) auf etwa 30.000 Jahre.
In der franko-kantabrischen Höhlenkunst des Paläolithikums wurde Höhlenmalerei bis zum Magdalénien praktiziert. In einigen Teilen der Erde, zum Beispiel in Südafrika und Australien, ist die Ausmalung von Höhlen bis in die Gegenwart belegt (siehe Fundortliste).