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indoarische Sprache Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hindi (हिन्दी hindī ) ist eine indoarische, damit zugleich indoiranische und indogermanische Sprache, die in den meisten nord- und zentralindischen Staaten gesprochen wird und sich von den Prakritsprachen ableitet. Seit 1950 ist es (neben Englisch) die Amtssprache Indiens. Hindi ist eng mit Urdu verwandt.
Hindi (हिन्दी) | ||
---|---|---|
Gesprochen in |
Indien | |
Sprecher | 370 Millionen Muttersprachler, 155 Millionen Zweitsprachler (geschätzt) | |
Linguistische Klassifikation |
||
Offizieller Status | ||
Amtssprache in | Indien | |
Sprachcodes | ||
ISO 639-1 |
hi | |
ISO 639-2 |
hin | |
ISO 639-3 |
hin |
Unter den meistgesprochenen Sprachen der Welt steht Hindi an dritter Stelle nach Chinesisch und Englisch, noch vor Spanisch. Über 600 Millionen Menschen in Indien und Umgebung gebrauchen es als Mutter- oder Alltagssprache. In Fidschi spricht mehr als ein Drittel der Bevölkerung Fidschi-Hindi, in Guyana und Suriname eine Minderheit, wobei es vor allem in Guyana rasch an Sprechern verliert (das surinamische Hindi wird gelegentlich als Einzelsprache betrachtet).
Hindi wird in Devanagari geschrieben und enthält viele Buchwörter aus dem Sanskrit. Dagegen wird Urdu, als offizielle Sprache Pakistans, mit arabischen Schriftzeichen geschrieben und hat viele Wörter der persischen, türkischen und arabischen Sprache aufgenommen. Beides sind Varietäten des Hindustani.
Die Verwendung von Wörtern unterschiedlicher Herkunft war lange Gegenstand nationaler politischer Bestrebungen. Hindu-Nationalisten ersetzen systematisch Wörter arabischer Herkunft durch Entlehnungen aus dem Sanskrit, um damit ihre kulturelle Eigenständigkeit zu betonen. Ähnliche Bestrebungen zur Förderung von Sanskrit gab es in Form des Popular Sanskrit. Außerdem gibt es eine Vielzahl lokaler Dialekte des Hindi.
Das Wort hindī ist persischen Ursprungs und bedeutet „indisch“. Es wurde ursprünglich von vorislamischen persischen Kaufleuten und Botschaftern in Nordindien verwendet, um sich auf die vorherrschende Sprache Nordindiens, Hindustani, zu beziehen. Später wurde es am Mogulhof für die Unterscheidung der Lokalsprache der Region Delhi vom Persischen verwendet, der damals offiziellen Sprache des Hofes.
Wie für viele andere indische Sprachen wird auch für Hindi angenommen, dass es sich über das sogenannte Apabhramsha aus dem Prakrit entwickelt hat. Hindi entstand als lokaler Dialekt, wie Braj, Awadhi und schließlich Khari Boli nach der Wende zum 10. Jahrhundert.
Im Vergleich zum Sanskrit sind unter anderem folgende Veränderungen aufgetreten, von denen einige schon im Pali zu finden sind:
In 1000 Jahren islamischen Einflusses gelangten viele persische und arabische Wörter ins Khari Boli. Da auch fast alle arabischen Lehnwörter über das Persische aufgenommen wurden, haben sie nicht den ursprünglichen arabischen Lautstand bewahrt.
Aus dem Portugiesischen sind heute noch einige Lehnwörter im Hindi zu finden; der portugiesische Lautstand lässt sich gut im Hindi verwenden, wie bei mez < mesa ‚Tisch‘, pãv < pão ‚Brot‘, kamīz < camisa ‚Hemd‘.
Im heutigen Hindi werden viele englische Wörter verwendet, wie zum Beispiel ball, bank, film hero, photo. Einige davon werden im heutigen Englisch kaum noch verwendet. Durch ältere und jüngere Entlehnungen sowie rein indische Neubildungen ist bei einigen Begriffen eine Vielzahl von Synonymen entstanden: leṭrīn < latrine = urinal = ṭoileṭ ‚Toilette‘ (daneben gibt es noch die ursprünglich aus dem Persischen stammenden Wörter peshāb-khānā, pā-khānā und die formellen Ausdrücke svacchālaya, shaucālaya).
Viele ältere Entlehnungen wurden bereits dem indischen Lautstand angepasst, darunter:
Dabei wurden vor allem die Dentale im Hindi retroflex umgefärbt, was gut zu hören ist, wenn Inder Englisch sprechen.
Einige englische Lehnwörter sind mit indischen Wörtern zu neuen Begriffen kombiniert worden: photo khī̃cnā ‚fotografieren‘, fry karnā ‚braten‘, shark-machlī ‚Hai‘.
Aus dem Hindi sind auch Wörter in andere Sprachen gelangt, wobei Hindi teils die Ursprungssprache, teils nur eine vermittelnde Sprache war. Zu den Hindi-Wörtern im Deutschen gehören: Bungalow (bãglā), Chutney, Dschungel, Kajal, Kummerbund, Monsun (wobei das Hindi-Wort mausam selbst ein Lehnwort aus dem Arabischen ist), Punsch, Shampoo (cāmpnā ‚massieren‘) und Veranda.
Die Hindi-Sprachen im weitesten Sinne mit allen Dialekten des Hindi-Gürtels – inklusive Maithili (12 Mio.) und Urdu (51 Mio.) – umfassen 486 Millionen Muttersprachler (Volkszählung 2001). Sie werden wie folgt untergliedert:
Khari boli ist die Bezeichnung für den westindischen Dialekt der Delhiregion, der sich seit dem 17. Jahrhundert zu einem Prestigedialekt entwickelt hat. Khari boli umfasst mehrere normierte Register, darunter:
Nach der Unabhängigkeit Indiens erarbeitete die indische Regierung folgende Veränderungen:
Hindi umfasst neben 46 Phonemen, die aus dem klassischen Sanskrit stammen, sieben zusätzliche Phoneme für Wörter, die aus dem Persischen oder Arabischen kommen.
Die Transliteration erfolgt in dem System IAST (International Alphabet of Sanskrit Transliteration), ITRANS, und IPA.
Der inhärente Vokal (schwa / ə /), der ursprünglich in jeder Silbe enthalten ist, wird in Hindi, wenn in Devanagari (indische Schrift) geschrieben, oftmals bei der Aussprache weggelassen, insbesondere am Wortende, oft aber auch im Wortinneren. Beispiel: मकान (das Haus) wird nicht makāna, sondern makān ausgesprochen.
Alle Vokale können nasaliert werden.
Devanāgarī | Diakritisches Zeichen mit “प्” | Aussprache | Aussprache mit / p / | IAST | ITRANS | Deutsch |
---|---|---|---|---|---|---|
अ | प | a | a | kurzes oder langes Schwa: wie e in alte | ||
आ | पा | ā | A | langer ungerundeter offener Hinterzungenvokal: wie a in Vater | ||
इ | पि | i | i | kurzer ungerundeter geschlossener Vorderzungenvokal: wie i in singen | ||
ई | पी | ī | I | langer ungerundeter geschlossener Vorderzungenvokal: wie ie in Spiel | ||
उ | पु | u | u | kurzer geschlossener hinterer gerundeter Vokal: wie u in Hund | ||
ऊ | पू | ū | U | langer geschlossener hinterer gerundeter Vokal: wie u in tun | ||
ए | पे | e | e | langer ungerundeter halbgeschlossener Vorderzungenvokal: wie e in dem | ||
ऐ | पै | ai | ai | langer ungerundeter fast offener Vorderzungenvokal: wie ä in ähnlich | ||
ओ | पो | o | o | langer gerundeter halbgeschlossener Hinterzungenvokal: wie o in rot | ||
औ | पौ | au | au | langer gerundeter halboffener Hinterzungenvokal: wie o in Sonne, aber lang. | ||
ऋ | पृ | ṛ | R | kurzer syllabischer stimmhafter retroflexer Approximant wie ein Vokal: wie ri in Englisch ring (ursprüngliche Aussprache ist verloren) |
Labial | Labiodental | Dental | Retroflex | Palatal | Velar | Pharyngal | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Plosive | unaspiriert | p प / / | b ब / / | t त / / | d द / / | ṭ ट / / | ḍ ड / / | c च / / | j ज / / | k क / / | g ग / / |
|||
aspiriert | ph फ / / | bh भ / / | th थ / / | dh ध / / | ṭh ठ / / | ḍh ढ / / | ch छ / / | jh झ / / | kh ख / / | gh घ / / |
||||
Nasale | m म / / |
n न / / |
ṇ ण / / |
ñ ञ / / |
ṅ ङ / / |
|||||||||
Halbvokale | v व / / |
y य / / |
||||||||||||
Approximanten | l ल / / |
r र / / |
||||||||||||
Frikative | s स / / |
ṣ ष / / |
ś श / / |
ḥ ः / / |
h ह / / |
Daneben gibt es noch den Anusvara (ṃ ं), der entweder die Nasalierung des vorhergehenden Vokals oder einen zum folgenden Konsonanten homorganen Nasal anzeigt und den Chandrabindu (ँ).
Außer ṛa und ṛha stammen alle diese Konsonanten aus dem Persischen oder Arabischen, sie kommen im Urdu häufiger vor. Hindisprecher ländlichen Hintergrunds verwechseln oft diese Konsonanten mit den Konsonanten aus dem Sanskrit.
Devanagari | Transliteration | IPA | Deutsch | Verwechselt mit: |
---|---|---|---|---|
क़ | qa | (Stimmloser uvularer Plosiv) Arabisch: Qur'an | / k / | |
ख़ | kha | (Stimmloser velarer Frikativ) Deutsch: doch | / | /|
ग़ | ġa | (Stimmhafter velarer Frikativ) Niederländisch: Gent | / g / | |
ज़ | za | (Stimmhafter alveolarer Frikativ) Deutsch: See | / dʒ / | |
ड़ | ṛa | (unaspirierter Stimmhafter retroflexer Flap) | ||
ढ़ | ṛha | (aspirierter Stimmhafter retroflexer Flap) | ||
फ़ | fa | (Stimmloser labiodentaler Frikativ) Deutsch: finden | / | /
Die Aussprache dieser sogenannten Nukta-Varianten variiert im Sprachgebrauch sehr stark, da viele Sprecher die Phoneme so aussprechen, als seien sie ohne den Punkt (Nukta) geschrieben (z. B. philm statt film). Es existiert auch die Gegenform, bei der das ph wie f gesprochen wird.
In der Grammatik weist Hindi etliche grundlegende Unterschiede zu den älteren indischen Sprachen wie Sanskrit und Pali auf, die wesentlich formenreicher sind: Sanskrit und Pali haben beispielsweise jeweils noch acht Kasus, während es im Hindi nur noch drei sind; die meisten Beziehungen im Satz müssen jetzt durch Postpositionen ausgedrückt werden. Schon im Pali war der Dual verschwunden, das Neutrum wurde durch Maskulinum und Femininum verdrängt; übrig geblieben sind lediglich einzelne Formen wie kaun?; koī ‚wer?; jemand‘ (belebt) gegenüber kyā?; kuch ‚was?; etwas‘ (unbelebt). Die meisten Verbformen sind zusammengesetzt aus Verbstamm oder Partizip und einem oder mehreren Hilfsverben. Hindi hat sich somit weit vom ehemals reinen Typus einer flektierenden Sprache entfernt.
Zur Umschrift wird hier der IAST-Standard verwendet, der auch für andere indische Sprachen wie Sanskrit gilt, mit einigen Sonderzeichen für spezielle Hindi-Laute (wie f, q und x):
offene Vokale: a ai i au u (ursprüngliche kurze Vokale bzw. Diphthonge) geschlossene Vokale: ā e ī o ū (ursprüngliche Langvokale)
Die Tilde (~) steht für Anusvāra (der davor oder darunter stehende Vokal wird nasaliert)
a wird wie Schwa in ‚Palme‘ gesprochen, ai wie ‚ä‘ in ‚Herz‘, au wie ‚o‘ in ‚offen‘; e wie ‚ee‘ in ‚See‘, o wie ‚o‘ in ‚Ofen‘.
unaspiriert: p t k b d g c j q x f s z usw. aspiriert: ph th kh bh dh gh ch jh
h steht im Folgenden vereinfachend für [h], Visarga und Aspiration
j wird wie ‚dsch‘ in ‚Dschungel‘ gesprochen, c für ‚tsch‘ in ‚deutsch‘, ṣ und ś (oder vereinfacht sh) für die beiden sch-Laute, z für stimmhaftes ‚s‘ wie in ‚Sonne‘, x für den ach-Laut, q für uvulares ‚k‘; y für ‚j‘ wie in ‚Jahr‘, v wird wie in ‚Vase‘ gesprochen; doppelt geschriebene Konsonanten sind lang (zum Beispiel cc für [c:] = ‚ttsch‘).
unaspiriert: ḍ ṭ ṛ ṇ aspiriert: ḍh ṭh ṛh
Hindi kennt Substantive, Adjektive und Pronomen. Adjektive und Possessivpronomen stehen vor dem zu bestimmten Substantiv und müssen mit diesem kongruieren. Für die Reihenfolge der Nominalphrasen gilt im Allgemeinen Subjekt – indirektes Objekt – direktes Objekt. Der Rectus Singular (Maskulinum) ist die Zitierform.
Hindi kennt keinen bestimmten Artikel. Als unbestimmter Artikel kann notfalls das unveränderliche Zahlwort ek ‚eins‘ einspringen.
Im Hindi werden nur Maskulinum und Femininum unterschieden, Neutra gibt es nicht mehr. Für die Verteilung der Genera gilt:
Besondere Pluralbildungen:
Substantive haben drei synthetische Kasusformen bewahrt: den „Rektus“ (englisch: direct case), den „Obliquus“ (englisch: oblique case) und den „Vokativ“ (englisch: vocative [case]); nur Personalpronomen haben noch eigene Possessiv- und Dativformen. Der Rektus wird in der sprachwissenschaftlichen Literatur auch direkt als Nominativ eingestuft, hat für einen solchen allerdings ungewöhnliche Eigenschaften.[1]
Für die Verwendung gilt Folgendes:
Die Obliquus-Plural-Endung ist immer -õ, die Vokativ-Plural-Endung immer -o. Bei den übrigen Kasus wird bei Maskulina zwischen TYP 1 (unmarkiert: gar keine Veränderung in diesen Formen) und TYP 2 (markiert) unterschieden. Zu TYP 2 gehören erstens Lehnwörter (v. a. aus dem Sanskrit, Persischen, Arabischen, Englischen) sowie Maskulina, die nicht auf -ā enden. Darüber hinaus gibt es noch als TYP 3 persische Lehnwörter mit speziellen Pluralendungen; diese Substantive werden von Hindi-Sprechern jedoch gewöhnlich wie alle anderen Substantive auf Konsonant behandelt.
Auf kurzes -a: mitra ‚Freund‘
Singular Plural Rektus: mitra mitra Obliquus: mitra mitrõ Vokativ: mitra mitro
Auf langes -ā: pitā ‚Vater‘
Singular Plural Rektus: pitā pitā Obliquus: pitā pitāõ Vokativ: pitā pitāo
Auf langes -ī: ādmī ‚Mann‘
Singular Plural Rektus: ādmī ādmī Obliquus: ādmī ādmiyõ Vokativ: ādmī ādmiyo
Auf kurzes -u: guru ‚Lehrmeister‘
Singular Plural Rektus: guru guru Obliquus: guru guruõ Vokativ: guru guruo
Auf langes -ū: cākū ‚Taschenmesser‘
Singular Plural Rektus: cākū cākū Obliquus: cākū cākuõ
Auf Konsonant: seb ‚Apfel‘
Singular Plural Rektus: seb seb Obliquus: seb sebõ
Maskulina auf -ā: baccā ‚Kind‘
Singular Plural Rektus: baccā bacce Obliquus: bacce baccõ Vokativ: bacce bacco
Maskulina auf -̃ā: kũā ‚Brunnen‘
Singular Plural Rektus: kuā~ kuẽ Obliquus: kuẽ kuõ
Feminina auf -ī und einige andere haben -̃ā im Rectus Plural:
strī ‚Frau‘
Singular Plural Rektus: strī striyā~ Obliquus: strī striyõ
śakti ‚Kraft‘
Singular Plural Rektus: śakti śaktiyā~ Obliquus: śakti śaktiyõ
ciṛiyā ‚Vogel‘
Singular Plural Rektus: ciṛiyā ciṛiyā~ Obliquus: ciṛiyā ciṛiyõ
Feminina mit irgendeinem anderen Ausgang haben -ẽ im Rectus Plural:
1) Nicht kontrahiert:
kitāb ‚Buch‘
Singular Plural Rektus: kitāb kitābẽ Obliquus: kitāb kitābõ
bhāṣā ‚Sprache‘
Singular Plural Rektus: bhāṣā bhāṣāẽ Obliquus: bhāṣā bhāṣāõ
bahū ‚Schwiegertochter‘
Singular Plural Rektus: bahū bahuẽ Obliquus: bahū bahuõ Vokativ: bahū bahuo
2) kontrahiert:
aurat ‚Frau‘
Singular Plural Rektus: aurat aurtẽ Obliquus: aurat aurtõ Vokativ: aurat aurto
bahan/bahin ‚Schwester‘
Singular Plural Rektus: bahan bahnẽ Obliquus: bahan bahnõ Vokativ: bahan bahno
kāγaz ‚Papier‘
Singular Plural Rektus: kāγaz kāγazāt Obliquus: kāγaz kāγazātõ
Neben den synthetischen Kasus sind viele analytische Neubildungen durch Postpositionen entstanden; Postpositionen entsprechen den Präpositionen im Deutschen, sie werden jedoch nachgestellt. Das voranstehende Substantiv mit allen eventuell dazugehörigen Adjektiven und Genitiv-Postpositionen muss dabei stets in den Obliquus gesetzt werden.
Rektus: gadhā ‚der Esel‘ Genitiv: gadhe kā ‚des Esels‘ Dativ: gadhe ko ‚dem Esel‘
Ergativ: gadhe ne ‚der Esel‘ Ablativ: gadhe se ‚vom Esel‘
‚in‘: ghar mẽ ‚in dem Haus‘ ‚auf‘: ghar par/pe ‚auf dem Haus‘ ‚bis zu‘: ghar tak ‚bis zum Haus‘
1) Herkunft (wie dillī se ‚aus Delhi‘; … se … tak ‚von … bis … ‘) 2) Anfangszeit (wie itvār se ‚seit Sonntag‘) 3) Kasus des Komparativs (siehe Abschnitt Komparation) 4) Darüber hinaus kann er instrumentale und adverbiale Funktionen haben und wird von einigen Verben als Patiens verlangt.
Die Wortgruppe von Substantiv und folgender Genitiv-Postposition verhält sich wie ein Adjektiv, so dass die Postposition kā entsprechend der Form des folgenden Wortes flektiert wird:
Maskulin Singular: ādmī kā kamrā ‚das Zimmer des Mannes‘ Maskulin Plural: ādmī ke kamre ‚die Zimmer des Mannes‘
Feminin Singular: ādmī kī gārī ‚das Auto des Mannes‘ (im Hindi ‚die Auto‘) Feminin Plural: ādmī kī gāriỹā ‚die Autos des Mannes‘
Die zusammengesetzten Postpositionen bestehen aus dem Obliquus der Genitiv-Postposition kā und einem folgenden Adverb:
Örtlich … ke andar ‚(mitten) in‘ … ke bhītar ‚in … drin‘ … ke bīch mẽ ‚mitten in … drin‘ … ke bāhar ‚außerhalb von …‘
… ke pās ‚nahe bei …‘ … ke ās-pās ‚bei, in der Nähe von‘ … ke cārõ taraf/or ‚rings um … herum‘ … kī taraf ‚auf … zu‘
… (ke) nīce ‚unter‘ … ke ūpar ‚über … (drüber)‘
… ke āge ‚vor …, … voraus‘ … ke sām(a)ne ‚vor, gegenüber von …‘ … ke pīche ‚hinter‘
… ke bājū ‚neben‘ … ke bagal ‚neben‘ … ke sāmne ‚gegenüber von …‘ … ke kināre ‚auf der Seite von …‘
Zeitlich … ke bād ‚nach‘ … ke paihle * ‚vor‘ … (ke) daurāna ‚während‘
* dialektisch: pahile/pahale
Übertragen … ke liye ‚für‘ … ke khilāf ‚gegen‘
… ke dvārā ‚anhand, mittels‘ … ke mādhyam se ‚mithilfe von‘
… ke rūp mẽ ‚in Form von, als‘ … ke anusār ‚laut, gemäß‘ … ke bāre mẽ ‚über (Thema); bezüglich‘
… ke kārã (se) ‚wegen‘ … ke māre ‚wegen, aufgrund von; durch‘ … ke bavajūd ‚trotz‘
… ke sāth ‚(zusammen) mit‘ … ke bina ‚ohne, ausgenommen, außer‘ … ke yah̃ā ‚anstelle von‘ … ke badle mẽ ‚anstelle von, im Austausch für‘ … ke bajāy ‚anstatt‘ … ke alāvā ‚neben, abgesehen von, so gut wie‘ … ke sivāy ‚abgesehen/mit Ausnahme von‘
… ke shurū mẽ ‚am Anfang von …‘ … ke ãt mẽ ‚am Ende von …‘ … ke barābar/māfik ‚gleich/ähnlich …‘ … ke bīch mẽ ‚zwischen; unter (among)‘
Das Hindi kennt die Präposition binā „ohne“, die jedoch auch nachgestellt werden kann (… ke bina).
Adjektive (Eigenschaftswörter) können vor einem zu bestimmenden Substantiv als Attribut stehen, oder aber auch alleine in substantivischer Funktion. In attributiver Funktion sowie prädikativ (zusammen mit der Kopula honā ‚sein‘) gilt ein besonderes, stark eingeschränktes Deklinations-Schema gegenüber der Deklination als Substantiv, in dem der Vokativ stets gleich dem jeweiligen Obliquus ist.
Im Hindi wird zwischen deklinierbaren und undeklinierbaren Adjektiven unterschieden. Ein deklinierbares Adjektiv wird dem zugehörigen Nomen angepasst, ein undeklinierbares bleibt stets unverändert. Eine Reihe von deklinierbaren Adjektiven zeigt in allen Terminationen Nasalierung.
Deklinierbar sind die meisten Adjektive, die auf -ā enden:
Maskulin: Rectus Singular -ā: choṭā kamrā ‚das kleine Zimmer‘ Sonst immer: -e: choṭe kamre ‚die kleinen Zimmer‘ choṭe kamre mẽ ‚im kleinen Zimmer‘ choṭe kamrõ mẽ ‚in den kleinen Zimmern‘
Feminin: immer -ī: choṭī gāṛī ‚das kleine Auto‘ choṭī gāṛiỹā ‚die kleinen Autos‘ choṭī gāṛī mẽ ‚im kleinen Auto‘ choṭī gāṛiyõ mẽ ‚in den kleinen Autos‘
Das Suffix sā / ~se / ~sī gibt einem Adjektiv die Abtönung ‚-lich‘ oder ‚ziemlich‘ (wie nīlā ‚blau‘ > nīlā-sā ‚bläulich‘). Es ist ambig (mehrdeutig), da es die Bedeutung eines Adjektives sowohl verstärken als auch abmildern kann.
Mehr-als-Vergleiche verwenden die Ablativ-Postposition se: hāthī murgeOBL se aur baṛā hai (sinngemäß: ‚der Elefant ist im-Vergleich-zu dem Huhn mehr groß‘) ‚Der Elefant ist größer als das Huhn‘.
Bei einem Vergleich kann das Wort für "mehr" weggelassen werden:
Gītā Gautam se (aur) lambī hai ‚Gita ist größer als Gautam‘ Gītā Gautam se kam lambī hai ‚Gita ist weniger groß als Gautam‘
Ohne Vergleichsobjekt ist das nicht möglich:
zyādā baṛā hāthī ‚der größere Elefant‘ hāthī zyādā baṛā hai ‚der Elefant ist größer‘
sab se mahãgā kamrā ‚das teuerste Zimmer‘ kamrā sab se mahãgā hai ‚das Zimmer ist das teuerste‘
Sanskrit Persisch Komparativ -tar Superlativ -tam -tarīn
Zwei dieser Bildungen sind unregelmäßig:
Positiv Komparativ Superlativ acchā behtar behtarīn ‚der gute/bessere/beste‘ kharāb badtar badtarīn ‚der schlechte/schlechtere/schlechteste‘
Personalpronomen haben einen eigenen, vom Nominativ unterschiedenen Akkusativ, der mit den Formen des Dativs übereinstimmt. Das Geschlecht wird überhaupt nicht unterschieden, in der 3. Person jedoch die Entfernung zum Sprecher. Postpositionen werden bei Personalpronomen im Hindi als gebundene Morpheme, im Urdu als freie Partikeln betrachtet.
Besonders in Nordindien wird umgangssprachlich die 1. Person Plural ham ‚wir‘ auch für den Singular ‚ich‘ verwendet
Für die 2. Person gibt es folgende Pronomen:
Als Personalpronomen der 3. Person werden die Demonstrativpronomen (yah ‚dieser hier‘ / vah ‚jener dort‘) verwendet, und zwischen weiblich und männlich wird nicht unterschieden.
Erste Person ich mãi wir ham
Zweite Person du tū ihr tum Sie āp – wird grammatikalisch als 3. Person Plural behandelt
Dritte Person: Hochsprache im Hindi Urdu und gesprochenes Hindi er/sie/es [hier] yah ye er/sie/es [dort] vah vo
sie [hier] (Plural) ye ye sie [dort] (Plural) ve vo
1. Person Singular: mãi > mujh … 2. Person Singular: tū > tujh …
3. Person Singular hier: yah > is … 3. Person Singular dort: vah > us …
3. Person Plural hier: ye > in … 3. Person Plural dort: ve > un …
Bei ham, tum und āp sind Rectus und Obliquus identisch.
1. Person 2. Person 3. Person Singular: mujhe tujhe ise / use Plural: hamẽ tumẽ inhẽ / unhẽ
Umgangssprachlich wird der Dativ auch mit der üblichen Partikel ko gebildet: mujh.ko (? mere.ko) ‚mir/mich‘, tujhko ‚dir/dich‘, isko | usko ‚ihm/ihn, ihr/sie‘, hamko ‚uns‘, tūmko ‚euch‘, inko | unko ‚ihnen/sie‘.
1. Person 2. Person 3. Person Singular: mãi ne tū ne is ne / us ne Plural: ham ne tum ne inhõ ne / unhõ ne
1. Person Singular: merā ‚mein‘ 1. Person Plural: hamārā ‚unser‘
2. Person Singular: terā ‚dein‘ 2. Person Plural: tumhārā ‚euer‘
Sie werden wie ein Adjektiv an das nachfolgende Substantiv angepasst:
Maskulin Singular: merā kamrā ‚mein Zimmer‘ Maskulin Plural: mere kamre ‚meine Zimmer‘
Feminin Singular: merī gāṛī ‚mein Auto‘ (im Hindi ‚die Auto‘) Feminin Plural: merī gāṛiỹā ‚meine Autos‘
Bei den übrigen Personalpronomen wird der Genitiv genau wie bei Nomen durch die Obliquusform + die veränderliche Postposition kā gebildet, die wie merā und so weiter dekliniert wird:
yah (Singular) > is kā / is kī / is ke vah (Singular) > us kā / us kī / us ke
ye (Plural) > in kā / in kī / in ke ve (Plural) > un kā / un kī / un ke
āp > āp kā / āp kī / āp ke
jo ist das einzige Relativpronomen. Es wird ähnlich wie yah dekliniert:
Singular Plural Rectus jo Obliquus jis... jin... Dativ jise... jinhẽ Genitiv jis kā jin kā Ergativ jis ne jinhõ ne
Das Interrogativpronomen kaun/kyā kommt in allen Kasus und auch im Plural vor. Im Rectus wird zwischen kaun ‚wer‘ (belebt) und kyā ‚was‘ (unbelebt) unterschieden, in den übrigen Kasus, die genauso wie beim Relativpronomen gebildet werden, gibt es keinen Genus-Unterschied mehr:
Singular Plural Rectus kaun/kyā Obliquus kis... kin... Dativ kise... kinhẽ Genitiv kis kā kin kā Ergativ kis ne kinhõ ne
Adjektiv steht kaunā ‚welcher‘, das wie ein Adjektiv dekliniert wird.
koī (Rectus), kisī (Obliquus) ‚jemand, irgendwer‘ (Singular) kuch ‚etwas‘ (Singular) kaī ‚irgendwelche, einige‘ (Plural)
Viele Indefinitpronomen können auch als Negativpronomen verwendet werden, wenn sie zusammen mit einer Verneinung (in Aussagesätzen nahī̃ ‚nein, nicht‘, in Befehlssätzen auch na, mat) stehen:
kuch ‚etwas‘ kuch nah̃ī/na/mat ‚nichts‘ koī (bhī) ‚jemand, irgendwer‘ koī nah̃ī/na/mat ‚niemand‘ kah̃ī (bhī) ‚irgendwo‘ kah̃ī nah̃ī/na/mat ‚nirgendwo‘ kabhī bhī ‚irgendwann‘ kabhī nah̃ī/na/mat ‚nie‘
kyā am Satzanfang hat die Funktion, den Satz als Entscheidungsfrage (ja/nein) zu kennzeichnen. Dies kann aber auch nur durch bloße Intonation geschehen.
Weitere Indefinitpronomen sind:
koī bhī ‚irgendeine(r,s), irgendwer, wer auch immer‘ kuch aur ‚etwas anderes‘ sab kuch ‚alles‘ kaise bhī ‚irgendwie‘ kabhī na kabhī ‚irgendwann einmal‘
Interrogativ Relativ Demonstrativ hier / dort Zeit kab ‚wann‘ jab ab / tab Ort kah̃ā ‚wo(hin)‘ jah̃ā yah̃ā / vah̃ā kidhar ‚wo(hin)‘ jidhar idhar / udhar Quantität kitnā ‚wie viel‘ jitnā itnā / utnā Qualität kaisā ‚wie beschaffen‘ jaisā aisā / vaisā Art und Weise kaise ‚wie‘ jaise aise / vaise Grund kyõ/kỹū ‚warum‘
kitnā / jitnā / itnā / utnā werden wie Adjektive dekliniert: kitnā (m) / kitnī (f) ‚wie viel?‘ – kitne (m) / kitnī (f) ‚wie viele?‘ und so weiter.
Auch kaisā ‚wie (beschaffen), was für ein‘ (jaisā, aisā und vaisā natürlich auch) wird wie ein Adjektiv dekliniert und muss folglich zusammen mit honā ‚sein‘ an das Subjekt angepasst werden:
kaisā hai? ‚Wie geht's?‘ (zu einer männlichen Person) kaisī hai? ‚Wie geht's?‘ (zu einer weiblichen Person)
tum kaise ho? ‚Wie geht es euch/dir?‘ (zu einer männlichen Person) tum kaisī ho? ‚Wie geht es euch/dir?‘ (zu einer weiblichen Person)
āp kaise hãi? ‚Wie geht es Ihnen?‘ (zu einer männlichen Person) āp kaisī hãi? ‚Wie geht es Ihnen?‘ (zu einer weiblichen Person)
Den Stamm eines Verbs erhält man durch Weglassen der Infinitivendung -nā. Einige Verben haben neben diesem Stamm noch weitere, unregelmäßige Stammformen; dies betrifft vor allem die Verben denā ‚geben‘, lenā "nehmen" und jānā ‚gehen‘.
Der bloße Stamm wird vor den Hilfsverben zur Bildung von Verlaufsform und Perfekt verwendet, außerdem noch zur Bildung des tū-Imperativs (siehe Abschnitt Imperativ).
Infinite Formen unterscheiden nicht nach Person und Modus.
Der Infinitiv hat die Endung -nā (z. B. bolnā ‚sprechen‘). Der Infinitiv dient auch als Gerundium. Er kann demnach wie ein Substantiv in den Obliquus gesetzt werden, wie bolne ke liye – wörtlich: ‚für das Sprechen‘ – ‚um zu sprechen‘.
Das Partizip Präsens hat die Endung -tā (wie boltā ‚sprechend‘), das Partizip Perfekt die Endung -ā (wie. bolā ‚gesprochen habend‘).
Das Verbaladverb hat die Endung -(kar)(ke) (wie bol / bolkar / bolke / bolkarke). Es hat keine direkte deutsche Entsprechung; es könnte je nach Zusammenhang etwa übersetzt werden als ‚als/nachdem … gesprochen hat‘ und so weiter.
Das Verb honā "sein" hat seine Personalflexion im Präsens Indikativ erhalten (zum Beispiel: ṭhīk hũ ‚mir geht es gut‘, yah kyā hai? ‚Was ist das?‘). (Es ist aus der Sanskritwurzel bhū- ‚werden‘ entstanden; vergleiche Pali: homi > Hindi hũ ‚ich bin‘.) Es dient als Kopula und hat darüber hinaus die Bedeutung ‚es gibt‘ (wie hoṭel hai? ‚Gibt es ein Hotel?‘):
Singular Plural mãi hũ ‚ich bin‘ ham hãi ‚wir sind‘ tū hai ‚du bist‘ tum ho ‚ihr seid‘ yah hai ‚er/es ist‘ ye hãi ‚sie sind‘
Die übrigen Verben werden im habituellen Präsens folgendermaßen konjugiert: Vor die jeweilige Form von honā wird das Partizip Präsens eines beliebigen Verbs gestellt, das an das Subjekt angepasst werden muss. Für ein männliches Subjekt hat es die Endungen -tā im Singular (wie kartā ‚ein machender‘), -te im Plural (wie karte ‚mehrere machende‘), für ein weibliches Subjekt ist die Endung immer -tī. Daraus ergibt sich beispielsweise mãi kartī hum (‚ich machende bin‘) ‚ich mache‘ – von einer Frau gesagt.
Maskulines Subjekt Feminines Subjekt mãi kartā hũ ‚ich mache‘ mãi kartī hũ ‚ich mache‘ tū kartā hai ‚du machst‘ tū kartī hai ‚du machst‘ yah kartā hai ‚er macht‘ yah kartī hai ‚sie macht‘ ham karte hãi ‚wir machen‘ ham kartī hãi ‚wir machen‘ tum karte ho ‚ihr macht‘ tum kartī ho ‚ihr macht‘ ye karte hãi ‚sie machen‘ ye kartī hãi ‚sie machen‘
Wie alle Verben kann auch das Verb honā den Konjunktiv bilden. Dabei hat es allerdings noch zahlreiche Nebenformen, die in Klammern hinzugefügt sind:
Singular Plural mãi hũ (hoū) ham hõ (hoẽ, hovẽ, hõy) tū ho (hoe, hove, hoy) tum ho (hoo) yah ho (hoe, hove, hoy) ye hõ (hoẽ, hovẽ, hõy)
Hindi kennt 3 Imperative, deren Verwendung derjenigen der Personalpronomen tū, tum und āp entspricht – die tum- und āp-Imperative können also für eine oder mehrere Personen verwendet werden. Der tū-Imperativ entspricht dem bloßen Stamm eines Verbes, die übrigen Formen werden durch Suffixe gebildet:
tū-Imperativ: bolnā ‚sprechen‘ → bol ‚sprich!‘ tum-Imperativ: bolnā ‚sprechen‘ → bolo ‚sprecht!‘ āp-Imperativ: bolnā ‚sprechen‘ → boliye ‚sprechen Sie!‘
Das habituelle Präteritum wird durch das Partizip Präsens des Hauptverbs + thā gebildet. Beide passen sich dem Subjekt in Numerus und Genus an; dabei hat die weibliche Form thī den unregelmäßigen Plural thī̃:
Maskulines Subjekt Feminines Subjekt mãi kartā thā ‚ich machte‘ mãi kartī thī ‚ich machte‘ tū kartā thā ‚du machtest‘ tū kartī thī ‚du machtest‘ yah kartā thā ‚er machte‘ yah kartī thī ‚sie machte‘ ham karte the ‚wir machten‘ ham kartī thī̃ ‚wir machten‘ tum karte the ‚ihr machtet‘ tum kartī thī̃ ‚ihr machtet‘ ye karte the ‚sie machten‘ ye kartī thī̃ ‚sie machten‘
Das definite Futur wird gebildet, indem das Suffix gā / ge / gī den Formen des Konjunktiv nachgestellt wird. (Es ist eine Kontraktion aus *gaā < gayā, dem Partizip Perfekt von jānā ‚gehen‘). Es wird im Hindi als gebundenes Morphem, im Urdu als eigenes Wort betrachtet.
Maskulines Subjekt Feminines Subjekt mãi karū~.gā ‚ich werde machen‘ mãi karū~.gī ‚ich werde machen‘ tū kare.gā ‚du wirst machen‘ tū kare.gī ‚du wirst machen‘ yah kare.gā ‚er wird machen‘ yah kare.gī ‚sie wird machen‘ ham karẽ.ge ‚wir werden machen‘ ham karẽ.gī ‚wir werden machen‘ tum karo.ge ‚ihr werdet machen‘ tum karo.gī ‚ihr werdet machen‘ ye karẽ.ge ‚sie werden machen‘ ye karẽ.gī ‚sie werden machen‘
Es gibt drei imperfektive Verlaufsformen für Präsens, Präteritum und Futur. Zu ihrer Bildung nimmt man den bloßen Stamm des Hauptverbs (wie kar- ‚mach-‘), hinter dem das Hilfsverb rahnā, ‚bleiben‘ wie jedes andere Verb auch im Präsens Indikativ, Präteritum und Futur konjugiert wird:
Maskulines Subjekt Feminines Subjekt mãi kar rahā hũ ‚ich mache gerade‘ mãi kar rahī hũ ‚ich mache gerade‘ tū kar rahā hai ‚du machst gerade‘ tū kar rahī hai ‚du machst gerade‘ yah kar rahā hai ‚er macht gerade‘ yah kar rahī hai ‚sie macht gerade‘ ham kar rahe hãi ‚wir machen gerade‘ ham kar rahī hãi ‚wir machen gerade‘ tum kar rahe ho ‚ihr macht gerade‘ tum kar rahī ho ‚ihr macht gerade‘ ye kar rahe hãi ‚sie machen gerade‘ ye kar rahī hãi ‚sie machen gerade‘
Maskulines Subjekt Feminines Subjekt mãi kar rahā thā ‚ich machte gerade‘ mãi kar rahī thī ‚ich machte gerade‘ tū kar rahā thā ‚du machtest gerade‘ tū kar rahī thī ‚du machtest gerade‘ yah kar rahā thā ‚er machte gerade‘ yah kar rahī thī ‚sie machte gerade‘ ham kar rahe the ‚wir machten gerade‘ ham kar rahī thī~ ‚wir machten gerade‘ tum kar rahe the ‚ihr machtet gerade‘ tum kar rahī thī~ ‚ihr machtet gerade‘ ye kar rahe the ‚sie machten gerade‘ ye kar rahī thī~ ‚sie machten gerade‘
Maskulines Subjekt Feminines Subjekt mãi kartā rahū~.gā ‚ich werde gerade machen‘ mãi kartī rahū~.gī ‚ich werde gerade machen‘ tū kartā rahe.gā ‚du wirst gerade machen‘ tū kartī rahe.gī ‚du wirst gerade machen‘ yah kartā rahe.gā ‚er wird gerade machen‘ yah kartī rahe.gī ‚sie wird gerade machen‘ ham karte rahẽ.ge ‚wir werden gerade machen‘ ham kartī rahẽ.gī ‚wir werden gerade machen‘ tum karte raho.ge ‚ihr werdet gerade machen‘ tum kartī raho.gī ‚ihr werdet gerade machen‘ ye karte rahẽ.ge ‚sie werden gerade machen‘ ye kartī rahẽ.gī ‚sie werden gerade machen‘
Es gibt drei perfektive Formen (Perfekt für das Präsens, Plusquamperfekt für das Präteritum und Futur II für das Futur). Zu ihrer Bildung nimmt man den bloßen Stamm des Hauptverbs (wie kar- ‚mach-‘), hinter dem das Hilfsverb liyā oder cukā wie jedes andere Verb auch im Präsens Indikativ, Präteritum und Futur konjugiert wird. Hierbei ist zu beachten, dass die "-ī"-Form von liyā verkürzt worden ist (lī statt liyī):
Maskulines Subjekt Feminines Subjekt mãi kar liyā hũ ‚ich habe gemacht‘ mãi kar lī hũ ‚ich habe gemacht‘ tū kar liyā hai ‚du hast gemacht‘ tū kar lī hai ‚du hast gemacht‘ yah kar liyā hai ‚er hat gemacht‘ yah kar lī hai ‚sie hat gemacht‘ ham kar liye hãi ‚wir haben gemacht‘ ham kar lī hãi ‚wir haben gemacht‘ tum kar liye ho ‚ihr habt gemacht‘ tum kar lī ho ‚ihr habt gemacht‘ ye kar liye hãi ‚sie haben gemacht‘ ye kar lī hãi ‚sie haben gemacht‘
Mit dem Plusquamperfekt muss man die Postposition ‚ne‘ verwenden.
Maskulines Subjekt Feminines Subjekt mãine kar liyā thā ‚ich hatte gemacht‘ mãine kar lī thī ‚ich hatte gemacht‘ tūne kar liyā thā ‚du hattest gemacht‘ tūne kar lī thī ‚du hattest gemacht‘ isne kar liyā thā ‚er hatte gemacht‘ isne kar lī thī ‚sie hatte gemacht‘ hamne kar liya tha ‚wir hatten gemacht‘ hamne kar lī thī~ ‚wir hatten gemacht‘ tumne kar liya tha ‚ihr hattet gemacht‘ tumne kar lī thī~ ‚ihr hattet gemacht‘ unhõne kar liya tha ‚sie hatten gemacht‘ inhõne kar lī thī~ ‚sie hatten gemacht‘
Maskulines Subjekt Feminines Subjekt mãi kartā liyū~.gā ‚ich werde gemacht haben‘ mãi kartī liyū~.gī ‚ich werde gemacht haben‘ tū kartā liye.gā ‚du wirst gemacht haben‘ tū kartī liye.gī ‚du wirst gemacht haben‘ yah kartā liye.gā ‚er wird gemacht haben‘ yah kartī liye.gī ‚sie wird gemacht haben‘ ham karte liyẽ.ge ‚wir werden gemacht haben‘ ham kartī liyẽ.gī ‚wir werden gemacht haben‘ tum karte liyo.ge ‚ihr werdet gemacht haben‘ tum kartī liyo.gī ‚ihr werdet gemacht haben‘ ye karte liyẽ.ge ‚sie werden gemacht haben‘ ye kartī liyẽ.gī ‚sie werden gemacht haben‘
Das Passiv wird aus dem Partizip Perfekt und dem Hilfsverb jānā ‚gehen‘ gebildet (wie likhnā ‚schreiben‘ > likhā jānā ‚geschrieben werden‘). Der Agens hat die Postposition se.
Intransitive und transitive Verben können grammatikalisch passiviert werden, um körperliches oder geistiges Unvermögen (gewöhnlich in negativem Sinne) anzuzeigen. Intransitive Verben haben darüber hinaus oft passivischen Sinn oder drücken unabsichtliche Handlungen aus.
Die Zahlwörter im Hindi sind unveränderlich. Die Zahlen 11 bis 99 sind allesamt unregelmäßig und müssen einzeln gelernt werden. Zwar reichen die Ähnlichkeiten bei den Zehner- und Einerstellen aus, um die Zahl zu verstehen, aber nicht für eine aktive Beherrschung. Den Zahlen 19, 29, 39, 49, 59, 69 und 79 (aber nicht 89 und 99) liegt die Form "1 von 20, 1 von 30" usw. zugrunde.
0 śūnya 10 das 20 bīs 30 tīs 1 ek 11 gyārah 21 ikkīs 31 iktīs 2 do 12 bārah 22 bāīs 32 battīs 3 tīn 13 terah 23 teīs 33 tãitīs 4 cār 14 caudah 24 caubīs 34 cautīs 5 pā͂c 15 pãdrah 25 paccīs 35 pãitīs 6 chaḥ 16 solah 26 chabbīs 36 chattīs 7 sāt 17 sattrah 27 sattāīs 37 sãitīs 8 āṭh 18 aṭ(ṭ)hārah 28 aṭ(ṭ)hāīs 38 aŗtīs 9 nau 19 unnīs 29 untīs 39 untālīs
40 cālīs 50 pacās 60 sāṭh 70 sattar 41 iktālīs 51 ikyāvan 61 iksaṭh 71 ikahattar 42 bayālīs 52 bāvan 62 bāsaṭh 72 bahattar 43 tãitālīs 53 tirpan 63 tirsaṭh 73 tihattar 44 cauvālīs 54 cauvan 64 cãusaṭh 74 cauhattar 45 pãitālīs 55 pacpan 65 pãisaṭh 75 pacahattar 46 chiyālīs 56 chappan 66 chiyāsaṭh 76 chihattar 47 sãitālīs 57 sattāvan 67 saŗsaṭh 77 satahattar 48 aŗtālīs 58 aṭṭhāvan 68 aŗsaṭh 78 aţhahattar 49 uncās 59 unsaţh 69 unhattar 79 unāsī
80 assī 90 nabbe 100 (ek) sau 81 ikyāsī 91 ikyānave 101 ek sau ek 82 bayāsī 92 bānave 110 ek sau das 83 tirāsī 93 tirānave … 84 caurāsī 94 caurānave 1.000 (ek) hazār 85 pacāsī 95 pacānave 2.000 do hazār 86 chiyāsī 96 chiyānave … 87 satāsī 97 sattānave 100.000 ek lākh 88 aṭhāsī 98 aṭṭhānave 10 Mio. ek kroŗ 89 navāsī 99 ninyānave 100 Mio. ek arab
einmal ek bār zweimal do bār usw.
Für die Zahlen „hunderttausend“, „zehn Millionen“ und „hundert Millionen“ gibt es spezielle Begriffe. Statt 20 Mio. sagt man also do kroŗ, für fünfhunderttausend oder eine halbe Million pā͂c lākh. Die Zahlwörter Lakh und Crore (= kroŗ) sind auch im indischen Englisch geläufig.
½ ādhā 1¼ savā (ek) 1½ ḍeŗh 2¼ savā do 2½ (a)ḍhāī 3¼ savā tīn 3½ sāŗhe tīn 4¼ savā cār 4½ sāŗhe cār usw. usw.
paune … bedeutet ‚… minus ein Viertel‘, also paune do = 1¾, paune tīn = 2¾ und so weiter.
Hindi-Urdu hat wenig unabgeleitete Formen. Adverbien können auf folgende Arten gebildet werden:
‚und‘ aur, ewam, tathā ‚oder‘ yā; athvā (formell) ‚aber‘ magar, kintu, lekin, par(antu) ‚und wenn nicht; sonst‘ varnā
‚dass‘ ki ‚weil‘ kyõki, kyũki ‚obwohl‘ agar(a)ce, yadyapi ‚wenn‘ (temporal) jab ‚wenn, falls‘ agar, yadi ‚wenn doch nur‘ kāsh ki ‚als ob, wie wenn‘ mānõ ‚ob … oder‘ chāhe ... chāhe/yā" ‚um … zu‘ (siehe Abschnitt Infinitiv)
Zu den mit j- anlautenden Relativpronomen siehe Abschnitt Relativpronomen.
Abweichend vom Deutschen gilt:
Hindi/Urdu ist also eine im Wesentlichen agglutinierende SOV-Sprache mit gespaltener Ergativität, die in Bezug auf die beiden Genuskategorien (maskulin und feminin), unterschiedliche Pluralbildungen und unregelmäßige Verbformen Überreste eines einstmals flektierenden Charakters bewahrt hat. Ein polysynthetischer Zug entsteht aus der Tendenz zur Verwendung attributiver Wortgruppen statt der Ausnutzung der vorhandenen Relativpronomen. Hindi kennt sowohl rechts- als auch links-verzweigende Phänomene, häufig kommen Abweichungen von der Normalwortstellung vor.
उस आदमी का बेटा विद्यार्थी है |
/us ādmī kā beţā vidyārthī hai/
[ ]
(wörtlich: dieserOBL MannOBL von Sohn Student ist)
Der Sohn dieses Mannes ist Student.
बच्चे को दूध दीजिए |
/bacce ko dūdh dījiye/
[ ]
(wörtlich: KindOBL dem Milch geben-Sie.)
Geben Sie dem Kind Milch!
मकान में सात कमरे हैं |
/makān mẽ sāt kamre hãi/
[ ]
(wörtlich: HausOBL in sieben Zimmer sind.)
Im Haus sind sieben Zimmer.
लड़के बग़ीचे में खेल रहे हैं |
/laŗke baġīce mẽ khel rahe hãi/
[ ]
(wörtlich: Jungen GartenOBL in spiel gerade-dabei-seiende sind.)
Die Jungen spielen gerade im Garten.
namaste (Allgemeine Begrüßung und Verabschiedung) āp kaise hãi? ‚Wie geht es Ihnen?‘ mãi ţhīk hũ ‚Mir geht es gut.‘ ... kahã hai? ‚Wo ist …?, Wo gibt es …?‘ sab kuch ţhīk hai! ‚Alles ist in Ordnung!‘
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