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deutsch-US-amerikanische Ärztin und Autorin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hiltgunt Margret Zassenhaus (nach ihrer Emigration in die USA meist: H. Margret Zassenhaus, * 10. Juli 1916 in Hamburg; † 20. November 2004 in Baltimore) war eine amerikanische Ärztin und Autorin deutscher Herkunft. Durch ihre Unterstützung skandinavischer Gefangener im Zweiten Weltkrieg galt sie als der Engel von Fuhlsbüttel.
Hiltgunt Zassenhaus wuchs auf in einer Familie des Hamburger Bildungsbürgertums. Sie war die Schwester des Mathematikers Hans Julius Zassenhaus. Nach dem Abitur 1935 auf dem Gymnasium Allee ging sie für 18 Monate nach Dänemark. Anschließend studierte sie Skandinavistik an der Universität Hamburg und wurde 1938 Diplom-Übersetzerin.
Nach der deutschen Invasion in Dänemark und Norwegen 1940 wurden zahlreiche Gefangene in die Hamburger Strafanstalt Fuhlsbüttel verbracht. Im Oktober 1942 war ein Höchststand von 469 norwegischen Häftlingen zu verzeichnen. Die Justizverwaltung stellte am 17. Okt 1942 Hiltgunt Zassenhaus als Dolmetscherin und zur Briefzensur ein, die sie jedoch unterlief. 1943 begann sie mit einem Medizinstudium. Ab Mai 1943 wurde sie zur Überwachung bei den Besuchen der norwegischen und dänischen Seemannspastoren eingesetzt. Tatsächlich beteiligte sie sich jedoch – zusammen mit den Pastoren Conrad Vogt-Svendsen und Arne Berge von der norwegischen Seemannsmission in Hamburg – am Einschmuggeln von Tabak, Lebensmitteln, Medikamenten und Schreibmaterial. Nach der Verlegung von Häftlingen reiste sie auch nach Mecklenburg, um die im Zuchthaus Dreibergen bei Bützow einsitzenden Gefangenen zu besuchen.
Aus den so erhaltenen Kenntnissen erarbeitete sie eine Geheimkartei, die Namen und Informationen von dänischen und norwegischen Gefangenen enthielt. Anfang 1945 erwies sich diese Kartei als unentbehrliche Grundlage der Rettungsaktion der Weißen Busse, als Hiltgunt Zassenhaus sie dem schwedischen Roten Kreuz zukommen lassen konnte. Dadurch konnten 735 Häftlinge in die Rettungsaktion einbezogen werden.[1]
Nach Kriegsende setzte Hiltgunt Zassenhaus ihr Medizinstudium zunächst in Hamburg fort. Zugleich engagierte sie sich für deutsche Waisenkinder und gründete ein Hilfswerk dazu. Sie studierte weiter in Kopenhagen. 1947 erschien eine erste Fassung ihrer Erinnerungen unter dem Titel „Halt Wacht im Dunkel“.
1952 wanderte sie in die USA aus und eröffnete eine Praxis in Baltimore, in der sie bis ins hohe Alter tätig war. Sie war Mitglied der ärztlichen Ethik-Kommission von Baltimore.
1974 erschien unter dem Titel Walls eine neue Fassung ihrer Erinnerungen, die in den USA und Skandinavien sehr erfolgreich war. Im selben Jahr nominierte sie das norwegische Parlament für den Friedensnobelpreis. Die amerikanische Bücherei-Vereinigung listete das Buch als eins der 25 besten Bücher für Jugendliche. Die deutsche Fassung Ein Baum blüht im November erhielt 1981 den Evangelischen Buchpreis. Dieses Buch trägt romanhafte Züge, enthält fiktive Personen und Handlungen, weicht in vielen Details von ihrer früheren Darstellung ab und kann deshalb kaum als historische Quelle dienen.[2]
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