Hermann Pfanner Getränke
österreichisches Unternehmen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Hermann Pfanner Getränke GmbH ist ein international tätiger österreichischer Getränkeproduzent und wird als Familienunternehmen in 5. Generation geführt. Nach eigenen Angaben werden von der über 420 Millionen Liter umfassenden Produktion rund 80 Prozent in über 80 Länder verkauft. Die Hauptmärkte des in Lauterach in Vorarlberg seinen Stammsitz führenden Unternehmens sind Deutschland, Italien, Österreich und Tschechien.
Hermann Pfanner Getränke GmbH | |
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Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
Gründung | 1856 |
Sitz | Lauterach, Österreich |
Leitung | Peter Pfanner (geschäftsführender Gesellschafter) |
Mitarbeiterzahl | 430 in Österreich, 900 in ganz Europa (2019)[1] |
Umsatz | 295 Mio. EUR (2019)[1] |
Branche | Getränkeherstellung |
Website | www.pfanner.com |
Pfanner war 2019 nach Eigenangaben Marktführer bei Eistee in Deutschland.[2]
1856 kaufte Max Hermann Pfanner den „Gasthof Hirschen“ in Lauterach und gründete eine Gasthaus-Bierbrauerei. 1919 übernahm sein Enkel Hermann Pfanner den Betrieb und erweiterte ihn in den folgenden zehn Jahren um den Handel mit landwirtschaftlichen Produkten, u. a. Wein und Spirituosen.
1933 stellte er erstmals Fruchtsaft her. Nach dem Tod von Hermann Pfanner im Jahre 1944 führte dessen Frau Ferdinanda den Betrieb gemeinsam mit ihren Kindern weiter. Durch geschicktes Wirtschaften und technische Neuerungen konnte sie den Betrieb der neuen Generation (Hedwig, Hans, Erwin und Egon Pfanner) übergeben. Diese expandierten mit dem Fruchtsafthandel über die Grenzen Europas und übergaben den Betrieb 1988 an die nächste Generation. Die Hermann Pfanner Getränke GmbH wurde gegründet. Im Jahr 1984 erhielt das Unternehmen die Staatliche Auszeichnung und darf seither im Geschäftsverkehr das Bundeswappen verwenden.
2001 begann die Fruchtsaftproduktion in Deutschland (Reinbek bei Hamburg).
Pfanner ist nach wie vor ein Familienunternehmen – die Familien Pfanner, Schneider und Dietrich leiten die Firma.[3]
Der Lauteracher Fruchtsafthersteller steigerte 2007 seinen Umsatz um 11,3 Prozent auf 228 Millionen Euro.[4] Auch in den darauffolgenden Jahren konnte Pfanner den Umsatz stetig steigern. 2021 wurde mit 329 Millionen Euro der höchste Umsatz in der Firmengeschichte erzielt.
Das Sortiment umfasst rund 210 Produkte, die bekanntesten sind die seit Jahrzehnten hergestellten Fruchtsäfte. Daneben stellt das Unternehmen aber auch andere Produkte im Bereich der Erfrischungsgetränke her. Abgefüllt werden hierbei die Verpackungsvarianten Tetra Pak, Elopak, SIG combidome, PET-Flaschen, Glasflaschen sowie Dosen. Unter den Eistee-Marken Europas ist Pfanner die „Nummer 2“ – lt. Canadean U.K., einem englischen Marktforschungsinstitut für die Getränke-Branche.[5]
Im Hauptmarkt Deutschland liegt Pfanner seit 2001 bei Eistee auf Platz eins. Neben der Produktion für die eigenen Marken betätigt sich Pfanner zusätzlich als Lohnabfüller für Partner-Unternehmen. Ebenfalls werden seit der Übernahme der Produktionsstätte in Policoro verstärkt Fruchtsaftkonzentrate und -pürees vertrieben.
Pfanner ist seit 2001 Fairtrade-Partner. Heute ist Pfanner laut eigenen Angaben weltweit der volumenstärkste Partner von Fairtrade im Fruchtsaftbereich und bietet das mit Abstand umfangreichste Sortiment an. 2014 wurde erstmals ein Eistee aus Fairtrade-Zutaten auf den Markt gebracht. Während der knapp 20-jährigen Partnerschaft wurden rund 150 Millionen Liter FAIRTRADE-Getränke verkauft. Im Oktober 2018 gewann Pfanner den 1. Platz des FAIRTRADE-Awards.[6]
Standorte des Unternehmens sind in Österreich, Deutschland, Italien und in der Ukraine. Neben der Zentrale in Lauterach befindet sich die größte Produktionsstätte in Enns (Oberösterreich) sowie weitere in Reinbek (Deutschland)[7], Valluhn (Deutschland)[8], Policoro (Italien) und in Bar (Ukraine).
Im Winter 2009/10 richteten sich die Aktivitäten der deutschen Verbraucherschutzorganisation Foodwatch gegen die in ihren Augen irreführenden Marketingaktivitäten der Hermann Pfanner Getränke GmbH hinsichtlich deren Eisteeproduktes „Der Gelbe Zitrone-Physalis“. Es wurde vorgehalten, Pfanner bezeichne Physalisfrucht und gelben Tee als Hauptbestandteile der Rezeptur des Getränkes und erwähne zudem nicht den hohen Zuckeranteil pro Packung.[9] Nach Angaben von Foodwatch fand sich im Jänner 2010 in dem Eisteegetränk keine echte Physalis, sondern ein Aroma, das den Geschmack imitierte.[9]
Die Hermann Pfanner Getränke GmbH hingegen vertrat den Standpunkt, es handle sich bei dem Getränk um keine „Mogelpackung“, da der Teegehalt (15 Prozent Gelber Tee, 85 Prozent Kräutertee-Ergänzung) insgesamt tatsächlich 100 Prozent betrage und der Zuckergehalt um rund 30 Prozent unter dem anderer Softdrinks liege.[10] Pfanner reagierte auf die Vorwürfe, indem die neue Variante des Getränks neben Aroma nun mit Physalissaft „fein abgerundet“ wird und zudem der Zuckergehalt reduziert wurde.[9] Darüber hinaus vertrat das Unternehmen aber den Standpunkt, dass bei Teegetränken der Fruchtgehalt keine wertbestimmende Rolle spiele.[11] Außerdem legte Pfanner Gutachten vor, die belegen, dass die Deklarationsangaben den lebensmittelrechtlichen Vorgaben entsprechen.[12][13] Laut Gesetz müsse der Gehalt einer beworbenen oder namengebenden Zutat nicht angegeben werden, wenn sie nur in geringer Menge zur Geschmackgebung eingesetzt wird.[14]
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