Haiterbach
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Haiterbach ist eine Kleinstadt im Landkreis Calw in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Nordschwarzwald.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 31′ N, 8° 39′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe | |
Landkreis: | Calw | |
Höhe: | 506 m ü. NHN | |
Fläche: | 28,92 km2 | |
Einwohner: | 6029 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 208 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 72221 | |
Vorwahl: | 07456 | |
Kfz-Kennzeichen: | CW | |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 35 032 | |
Stadtgliederung: | 4 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 1 72221 Haiterbach | |
Website: | www.haiterbach.de | |
Bürgermeister: | Andreas Hölzlberger (CDU) | |
Lage der Stadt Haiterbach im Landkreis Calw | ||
Die Markung von Haiterbach liegt am Westrand des Heckengäus zum Nordschwarzwald und wird vom Tal der Waldach durchzogen, der aus dem namengebenden Hauptort von rechts der Heiterbach zufließt.
Zur Stadt Haiterbach gehören die ehemaligen, bis in die 1970er Jahre selbständigen Gemeinden Beihingen, Oberschwandorf und Unterschwandorf. Das Dorf Beihingen und das Gehöft Gründelhof bildeten früher die Gemeinde Beihingen. Zur Stadt Haiterbach in den Grenzen von 1971 gehört neben der Stadt der Weiler Altnuifra. Die ehemalige Gemeinde Oberschwandorf bestand einzig aus dem gleichnamigen Dorf, zur ehemaligen Gemeinde Unterschwandorf gehörte neben dem Dorf auch das Schloss Unterschwandorf.
In der Stadt Haiterbach im Gebietsstand von 1971 liegt die Wüstung Utenweiler.[2]
Die ehemaligen Gemeinden Beihingen, Oberschwandorf und Unterschwandorf sind Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzendem eingerichtet.
Haiterbach wurde 1099 erstmals urkundlich erwähnt. Im 13. Jahrhundert gehörte es zur Pfalzgrafschaft Tübingen, die es gegen Ende des Jahrhunderts an die Grafen von Hohenberg verlor. Die Stadtrechte wurden Haiterbach 1349 verliehen. Bis zu ihrem Aussterben 1384 war die dortige mittelalterliche Burg Sitz der Herren von Haiterbach. Diese waren Lehnsmannen der Grafen von Hohenberg. 1363 verkaufte Otto II. von Hohenberg seine Grafschaft mitsamt Nagold und Haiterbach an Graf Eberhard den Greiner von Württemberg.
Verwaltungstechnisch gehörte die Stadt nun zum württembergischen Amt Nagold, das 1758 zum Oberamt Nagold wurde. Auch bei der neuen Verwaltungsgliederung im 1806 gegründeten Königreich Württemberg blieb die Zuordnung Haiterbachs zum Oberamt Nagold erhalten.
1807 zerstörte ein Stadtbrand den Gebäudebestand derart flächendeckend, dass der ursprüngliche mittelalterliche Grundriss der Stadt somit verloren ging. Auch die mittelalterliche Burg wurde infolgedessen abgebrochen.
Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Haiterbach 1938 zum Landkreis Calw. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Haiterbach am 16. April 1945 bombardiert.[3]
Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel Haiterbach in die Französische Besatzungszone und kam somit 1947 zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern. 1952 ging das provisorische Nachkriegsland im Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern auf und gehört seither zum neuen Bundeslandes Baden-Württemberg.
Mit der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Calw Teil der neu gegründeten Region Nordschwarzwald, die dem Regierungsbezirk Karlsruhe zugeordnet wurde. Somit wird seither über die Angelegenheiten Haiterbachs auch aus Pforzheim und Karlsruhe mitentschieden.
Einwohnerzahlen, Stand: 1. Januar 2015
Gesamt | 5709 |
Haiterbach | 3351 |
Altnuifra | 43 |
Beihingen | 874 |
Unterschwandorf | 273 |
Oberschwandorf | 1168 |
Die katholische Kirche in Haiterbach ist dem hl. Pierre Julien Eymard geweiht.[9] Die Katholische Kirchengemeinde in Haiterbach ist eine Teilgemeinde der Pfarrei Heilig Geist in Altensteig. Vor 1963 gehörten die Haiterbacher Katholiken zur Pfarrei Gündringen. Als 1963 die Stadtpfarrei Heilig Geist errichtet wurde, kamen Haiterbach und Unterschwandorf nach einer Anhörung der politischen Gemeinden zur Pfarrei Heilig Geist Altensteig. Da die Haiterbacher Katholiken noch keine Kirche hatten, stellte die evangelische Gemeinde ihren Pfarrsaal für Gottesdienste zur Verfügung, was nicht selbstverständlich war.
Bereits 1964 wurde mit den Planungen begonnen. Schließlich entstand eine Kirche mit freistehendem Turm, die am 16. Oktober 1966 durch den Bischof Carl Joseph Leiprecht eingeweiht wurde und den Namen des im 19. Jahrhundert in Frankreich lebenden Peter Julian-Eymard erhielt, der 1962 von Papst Johannes XXIII. heiliggesprochen wurde.
1967 erhielt der Turm zwei Glocken und die Haiterbacher Partnergemeinde Metnitz aus Österreich überreichte der katholischen Gemeinde eine Marienstatue. 1975 konnte eine dritte, gestiftete Glocke aufgehängt werden.
Der katholische Frauenkreis finanzierte das Kreuz über dem Altar sowie den Kreuzweg über Spenden, die durch Feste und Tombolas zusammenkamen.
Die Liebenzeller Gemeinschaft ist Teil der evangelischen Kirchengemeinde. Viele Mitglieder arbeiten ehrenamtlich; ihre Aufgabe sieht die Liebenzeller Gemeinschaft insbesondere in der Unterstützung der Liebenzeller Mission, einem Werk innerhalb der Landeskirche.
Trotz ihrer Insolvenz führt die Spätregenmission, nun mit dem Latter Rain Mission Germany e. V. als Rechtsträger, eine im Stadtteil Haiterbach beheimatete Gemeinde auf.[10] Diese ist als christliche Freikirche pfingstlicher Prägung anzusehen.[11]
In Haiterbach wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. 2024 hat der Gemeinderat in Haiterbach 19 Mitglieder, 2019 waren es 18. Er besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis.[12]
Von 1949 bis 1986 war Hugo Meroth Bürgermeister[13], von 1987 bis 1989 Volker Schaible, von 1990 bis 1997 Karl-Heinz Schmid (Chronik Stadt Haiterbach), von 1997 bis 2008 dann Hans-Jörg Henle[14]. Seit 2008 ist es Andreas Hölzlberger (CDU). Er wurde 2016 mit 82,2 % der gültigen Stimmen bei 35,1 % Wahlbeteiligung wiedergewählt. Bei der Bürgermeisterwahl 2024 trat er nicht erneut an. Am 20. Oktober 2024 wurde Kerstin Brenner mit 51,9 Prozent der Stimmen zur Bürgermeisterin gewählt. Sie tritt das Amt im Januar 2025 an.[15]
Blasonierung: „In geteiltem Schild oben in Silber ein roter Adlerfuß, unten von Rot und Silber gerautet.“ | |
Seit 1967 besteht eine Partnerschaft mit der Marktgemeinde Metnitz in Kärnten, Österreich.
Mit der Burgschule verfügt Haiterbach über eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. In Oberschwandorf befindet sich eine weitere Grundschule.
Ein Schmuckstück ist das Heimatmuseum Beihingen: ein Bauernhaus, das 1994 vom damaligen Ortsvorsteher Heinz Urbschat für die Bevölkerung zugänglich gemacht wurde. Unzählige Leihgaben vermitteln Einblicke in das frühere bäuerliche Leben.[20]
Der Verein unterhält das Heimatmuseum und lässt mit vielen Aktionen alte Gebräuche und Handwerke wieder lebendig werden.[20]
Im Turn- und Sportverein Haiterbach sind derzeit über 1.000 Mitglieder gemeldet. Von ehrenamtlichen Übungsleitern und Teilnehmern werden rund 500 Jugendliche in Turnen, Fußball und Leichtathletik trainiert sowie bei Spielen und Wettkämpfen betreut. Neu ins Programm aufgenommen wurde unter der Leitung der Turnabteilung auch Gymnastik für ältere Teilnehmer unter dem Motto „Fit und Gesund“.
Im Sommer 2000 stand die Einweihung des neuen Sportgeländes auf dem „Bus“ an. Mit diesem Gelände, bestehend aus zwei Rasenspielfeldern, einem Kunstrasen-Trainingsplatz (40 m × 20 m), Leichtathletik-Laufbahnen sowie Einrichtungen für alle Wurf- und Laufdisziplinen, eröffneten sich für viele Turn- und Sportfreunde neue und bessere Möglichkeiten.
Das internationale U14-Turnier, das alljährlich im Frühjahr stattfindet, ist einer der Höhepunkte im Vereinsleben des TSV Haiterbach.
Der Hobby Club Haiterbach hat sich auf Walking und Lauftreff, Fitnessgymnastik und eine Theaterabteilung spezialisiert. Letztere veranstaltet jährlich an zwei Terminen eine Aufführung. Seit Sommer 2006 ist die Abteilung Badminton neu hinzugekommen.
Die Fun Skater sind Haiterbachs jüngster Verein. Mit 50 Mitgliedern bieten sie einen wöchentlichen Inlinerlauftreff an und veranstalten mehrmals im Jahr Inliner Nights mit bis zu 400 Teilnehmern. Das Fun-Skater-Sport-Team und das Fun-Skater-Hockey-Team konnten bereits nationale Erfolge erzielen. Vier ausgebildete Instruktoren bieten in den Frühlingsmonaten Inlinerkurse an.
Der Tennisclub Haiterbach besteht seit 1980 und zählt über 180 Mitglieder. Seine vier Kunstrasenplätze befinden sich auf dem Sportareal der Stadt auf dem Bus. Das privat geführte Vereinsheim bietet für Feierlichkeiten ca. 50 Sitzplätze.
Die Spielvereinigung Oberschwandorf bietet mit Fahrradausflügen, Grillfesten, Tennis, Wanderungen, Kinderturnen, Schwimmbadbesuche und Fußball ein breites Programm. Der Verein besitzt zwei Fußballplätze mit einem Sportheim und eine Tennisanlage mit drei Sandplätzen.
Der Verein für Rasenspiele Beihingen hat derzeit etwas mehr als 300 Mitglieder, wobei ein Großteil der Mitglieder der Abteilung Fußball angehört. Weitere Angebote bieten die Damengymnastik- und die Mädchenturnabteilung. Darüber hinaus verfügt der Verein über eine Theatergruppe, die ihr Können bereits seit 1963 in der Weihnachtszeit auf der Bühne darstellt.
Der kroatische Kultur- und Sportverein Komušina Haiterbach ist ein im Zuge der Arbeitsmigration in den 1960er Jahren gegründeter Sportverein, der vornehmlich aus Gastarbeitern aus der Gemeinde Komušina (heute Bosnien-Herzegowina) bestand. Neben der Erweiterung auf kulturelle Aktivitäten spielt heute eine aus fünf Nationalitäten bestehende Mannschaft erfolgreich Basketball in der Regionalliga Südwest.
In Haiterbach hat das 1970 gegründete Unternehmen MEVA Schalungs-Systeme seinen Sitz.
Etwa 2 km nordöstlich des Zentrums liegt das Segelfluggelände Haiterbach-Nagold.
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