Solidago-Arten sind ausdauernde, krautige Pflanzen, die Wuchshöhen von 5 bis 100, selten bis 200 Zentimetern erreichen. Viele Arten bilden Rhizome als Überdauerungsorgane. Die Stängel sind meist aufrecht, seltener niederliegend. Manchmal sind sie verzweigt. Die Stängel sind meist glatt oder manchmal behaart (beispielsweise Solidago canadensis). Die wechselständigen, gestielten oder ungestielten Laubblätter sind einfach und glatt oder behaart. Die Blattränder sind oft gesägt.
Generative Merkmale
In ganz unterschiedlich aufgebauten, oft auch verzweigten Blütenständen stehen meist viele (zwei bis 1500) kleine körbchenförmige Teilblütenstände; sehr selten stehen die Blütenkörbchen einzeln. Die Blütenkörbchen sind glockenförmig bis zylindrisch und weisen Durchmesser von 1,7 bis 10 Millimetern auf. Der Körbchenboden ist von zehn bis 35 Hüllblättern in drei bis fünf Reihen umgeben. Im Blütenkörbchen stehen am Rand meist zwei bis 15 (selten fehlen sie oder es sind bis zu 24) Zungenblüten und im Zentrum meist zwei bis 35 (selten bis zu 60) Röhrenblüten. Die Zungenblüten, auch Strahlenblüten genannt, sind zygomorph, weiblich, fertil, meist ungehaart und meist gelb oder selten weiß. Die radiärsymmetrischen Röhrenblüten, auch Scheibenblüten genannt, sind gelb, zwittrig, fertil und fünfzähnig.
Die Achänen weisen meist acht bis zehn Rippen auf. Der Pappus besteht aus 25 bis 45 Borsten in zwei Reihen; manchmal sind die Borsten zusätzlich von 0,25 bis 0,5 Millimeter langen Schuppen umgeben.
Die Ausbreitung der Diasporen, es handelt sich um die Achänen, erfolgt durch den Wind.
Die Gattung Solidago wurde durch Carl von Linné aufgestellt. Synonyme für SolidagoL. sind: ActipsisRaf., Aster L. subg. Solidago(L.) Kuntze, LeioligoRafinesque, OligoneuronSmall, BrachychaetaTorr. & A.Gray.[4]
Solidago-Arten sind hauptsächlich in Nordamerika verbreitet. Wenige Arten haben ihre Heimat in Südamerika (vier) und einige in Eurasien (sechs bis zehn).
Einige Arten wurden vor etwa 250 Jahren in Europa eingeführt (Neophyten). In Mitteleuropa gedeihen sie vor allem auf Wiesen und Weiden und entlang von Straßen und Bächen. In Mitteleuropa ist nur die Gewöhnliche Goldrute (Solidago virgaureaL.) einheimisch. Verbreitet eingebürgert sind die Kanadische Goldrute (Solidago canadensisL.) und die Riesen-Goldrute (Solidago giganteaAit. var. serotina(Kuntze) Cronquist). Die Unterscheidung vieler Arten ist schwierig.
Solidago odoraAit.: Sie ist von den USA bis Mexiko verbreitet.[5]
Solidago ouachitensisC.& J.Taylor: Die Heimat ist nur Oklahoma und Arkansas.[5]
Solidago patulaMuhl. ex Willd.: Sie ist in den USA weitverbreitet.[5]
Solidago petiolarisAit.: Sie ist in den Vereinigten Staaten und im nördlichen Mexiko verbreitet.[5]
Solidago pinetorumSmall: Sie kommt in North Carolina, South Carolina und in Virginia vor.[5]
Solidago plumosaSmall: Sie kommt in North Carolina vor.[5]
Solidago puberulaNutt.: Sie kommt in zwei Unterarten im östlichen Nordamerika vor.[5]
Solidago pulchraSmall: Sie kommt in North Carolina vor.[5]
Solidago radulaNutt.: Sie kommt in Arkansas, Georgia, Illinois, Kansas, Kentucky, Louisiana, Missouri, North Carolina, South Carolina, Oklahoma und Texas vor.[5]
Solidago ×raymondiiRouss.
Solidago roanensisPorter: Sie kommt in Alabama, Georgia, Maryland, North Carolina, South Carolina, Tennessee, Virginia und in West Virginia vor.[5]
Solidago rugosaP.Mill.: Sie kommt in zwei Unterarten und fünf Varietäten im östlichen Nordamerika weitverbreitet vor.[5]
Solidago rupestrisRaf.: Sie kommt in Indiana, Kentucky, Maryland, Pennsylvania, Tennessee und Virginia vor.[5]
Solidago sciaphilaSteele: Sie kommt in Illinois, Iowa, Minnesota und Wisconsin vor.[5]
Solidago sempervirensL.: Sie ist in Nordamerika von Kanada über die USA bis Mexiko und auf den Bahamas verbreitet.[5]
Solidago shortiiTorr. & Gray: Die Heimat ist nur Indiana und Kentucky.[5]
Solidago simplexKunth: Sie ist in zwei Unterarten und sieben Varietäten in Nordamerika weitverbreitet.[4][5]
Solidago speciosaNutt.: Sie ist in Nordamerika weitverbreitet.[5]
Solidago spectabilis(D.C.Eat.) Gray: Sie ist in den westlichen US-Bundesstaaten Idaho, Oregon, nordwestliches Arizona, Kalifornien, Nevada sowie Utah verbreitet.[5]
Solidago sphacelataRaf.: Sie kommt in Alabama, Georgia, Illinois, Indiana, Kentucky, Mississippi, North Carolina, Ohio, Tennessee, Virginia und West Virginia vor.[5]
Solidago spithameaM.A.Curtis: Die Heimat ist nur North Carolina und Tennessee.[5]
Solidago squarrosaNutt.: Sie ist in Nordamerika weitverbreitet.[5]
Solidago strictaAit.: Sie kommt in zwei Unterarten in Nordamerika, Mexiko, Belize und Guatemala vor.[5]
Solidago tortifoliaEll.: Sie kommt in Alabama, Arkansas, Florida, Georgia, Louisiana, Mississippi, North Carolina, South Carolina, Texas und Virginia vor.[5]
Solidago uliginosaNutt.: Sie ist in Kanada und in den Vereinigten Staaten weitverbreitet.[5]
Solidago ×ulmicaesiaFriesner: Diese Hybride kommt in Indiana vor.[6]
Solidago ulmifoliaMuhl.: Sie ist in zwei Varietäten in Nordamerika weitverbreitet.[5]
Solidago velutinaDC.: Sie ist von den USA bis Mexiko verbreitet.[5]
Solidago vernaM.A.Curtis: Die Heimat ist nur North Carolina und South Carolina.[5]
Solidago wrightiiGray: Sie ist von den USA bis Mexiko verbreitet.[4][5]
Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg könnten demnächst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst.
Nicht mehr zur Gattung gehört:
Ausgegliedert wurde die Gattung ChrysomaNuttall mit der einzigen Art:
Grasblättrige Goldrute (Euthamia graminifolia(L.) Nuttall, Syn.: Chrysocoma graminifoliaL., Euthamia fastigiataBush, Euthamia floribundaGreene, Euthamia graminifolia var. major(Michaux) Moldenke, Euthamia graminifolia var. nuttallii(Greene) Sieren, Euthamia hirtipes(Fernald) Sieren, Solidago camporum var. tricostataLunell, Solidago graminifolia(L.) Salisbury, Solidago hirtipesFernald, Solidago lanceolataL.), Neophyt aus Nordamerika, der eine Wuchshöhe von 50 bis 80 Zentimetern erreicht.
Euthamia gymnospermoidesGreene: Sie ist in Nordamerika weitverbreitet.[4]
Euthamia leptocephala(Torrey & A.Gray) Greene ex Porter & Britton: Sie ist in den USA verbreitet.[4]
Euthamia occidentalisNuttall: Sie ist von Kanada über die USA bis Mexiko verbreitet.[4]
Ausgegliedert wurde die Gattung PetradoriaGreene mit der einzigen Art:
Petradoria pumila(Nuttall) Greene: Die zwei Varietäten sind in den US-Bundesstaaten Colorado, Idaho, Wyoming, New Mexico, Arizona, Kalifornien, Nevada sowie Utah verbreitet.
In der Phytotherapie wird die Droge der blühenden Pflanze der Gewöhnlichen Goldrute (Solidago virgaurea) als Aquaretikum zur (vorbeugenden) Behandlung von Harnsteinen und Nierengrieß, bei Reizblase sowie zur Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege eingesetzt.[7] Adjuvant wird die Droge bei rheumatischen Beschwerden genutzt. Wirksamkeitsbestimmende Inhaltsstoffe sind Flavonoide, Saponine, Phenylglykoside, Gerbstoffe sowie ätherisches Öl. Als Leitsubstanzen gelten Leiocarposid und Virgaureosid. Solidaginis virgaurea herba hat diuretische, schwach spasmolytische, antiphlogistische, antibakterielle sowie antioxidative Wirkungen und hemmt die Glutathion-S-Transferase. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wird auch das Kraut der Riesengoldrute (Solidaginis giganteae herba) eingesetzt, es ist jedoch klinisch weniger erforscht.[8]
Aus Stängeln und Blättern kann ein Farbstoff gewonnen werden, je nach Konzentration und Beize erhält man goldene bis braunrote Färbungen.[10]
In England werden Goldruten als Gartenpflanzen verwendet, seit den 1980er Jahren auch in den USA. In Deutschland und der Schweiz sind sie als Neophyten eher ungeliebt, da sie heimische Pflanzenarten zu verdrängen drohen.[11]
Die Goldrute ist die „Nationalblume“ der US-Bundesstaaten Nebraska (seit dem 4. April 1895) und Kentucky (seit dem 16. März 1926).[12][13]
In der Überlieferung des Christentums gilt die gelbblütige Goldrute wegen ihrer medizinischen Bedeutung als „Laurenzilorbeer“ in Erinnerung an den Heiligen Laurentius von Rom.[14]
Goldruten stehen im Verdacht, allergische Reaktionen wie Heuschnupfen auszulösen,[15] obwohl die Pollen der Goldruten schwer und klebrig sind und nicht weit fliegen können. Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Insekten.
John C. Semple, Rachel E. Cook: Solidago. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.):Flora of North America North of Mexico. Volume 20: Magnoliophyta: Asteridae, part 7: Asteraceae, part 2 (Astereae, Senecioneae). Oxford University Press, New York / Oxford u.a. 2006, ISBN 0-19-530564-7, S.107 (englisch)., textgleich online wie gedrucktes Werk. (Abschnitte Beschreibung und Systematik)
„Goldrute, Echte- Solidago virgaurea L.“, in: Caroline Rivolier, René Schweitzer u.a.: Geheimnisse und Heilkräfte der Pflanzen (Übersetz. aus dem Französischen), Verlag Das Beste, Stuttgart, 1978 / 2. verbesserte Auflage 1980, S. 116
Solidagoim Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.Abgerufen am 25. April 2014.
John C. Semple, Rachel E. Cook: Solidago Linnaaeus. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 20, New York und Oxford: – textgleich online wie gedrucktes Werk.