Goldbaldrian (Patrinia) ist eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Baldriangewächse (Valerianoideae) innerhalb der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Die 14 sommergrünen Arten der Gattung sind im gemäßigten Zentralasien, Himalaya bis Ostasien verbreitet.[1]

Schnelle Fakten Systematik, Wissenschaftlicher Name ...
Goldbaldrian

Skabiosenblättriger Goldbaldrian (Patrinia scabiosifolia)

Systematik
Asteriden
Euasteriden II
Ordnung: Kardenartige (Dipsacales)
Familie: Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)
Unterfamilie: Baldriangewächse (Valerianoideae)
Gattung: Goldbaldrian
Wissenschaftlicher Name
Patrinia
Juss.
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Beschreibung

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Höckriger Goldbaldrian (Patrinia gibbosa)
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Patrinia heterophylla
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Lappenblättriger Goldbaldrian (Patrinia triloba)
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Behaarter Goldbaldrian (Patrinia villosa)

Vegetative Merkmale

Goldbaldriane sind ausdauernde, selten zweijährige, krautige Pflanzen, die Wuchshöhen zwischen 20 und 100 Zentimeter erreichen und stark riechende Überdauerungsorgane in Form von Pfahlwurzeln oder unterirdischen Rhizomen bilden. Die Stängel sind manchmal an der Basis verholzt. Die grundständigen Laubblätter sind rosettenförmig, einfach bis fiederspaltig oder fiederteilig. Sie sind zur Blütezeit oft schon verwelkt. Die Stängelblätter sind gegenständig, einfach bis fiederspaltig oder fiederteilig, am Rand gesägt oder gezähnt, selten ganzrandig.[2] Das Laub einiger Arten riecht in Herbst intensiv nach Valeriansäure.[3]

Generative Merkmale

Goldbaldriane bilden rispenartige, reich verzweigte Blütenstände mit vielen 3 bis 6 Millimeter großen Blüten. Die fünflappige, unten zu einer kurzen Kronröhre verwachsene Blütenkrone ist meist gelb oder hellgelb, selten weiß (Patrinia villosa). Die Blüten besitzen vier, gewöhnlich vorstehende Staubblätter in Form von zwei ungleich langen Paaren. Es werden meist geflügelte Achänen mit zusammengedrückten, ellipsenförmigen Samen gebildet.[2]

Systematik und Verbreitung

Die Gattung Patrinia wurde 1807 von Antoine-Laurent de Jussieu in Annales du Museum d’Histoire Naturelle, Band 10, Seite 311, aufgestellt. Die Gattung ist nach dem französischen Naturforscher Eugène Patrin (1742–1815) benannt.[4] Synonyme für Patrinia sind Clarkeifedia Kuntze, Gytonanthus Raf. und Mouffetta Neck..[1] Das Verbreitungsgebiet der Gattung Patrinia reicht von den gemäßigten Gebieten Zentralasiens und Sibiriens bis Ostasien. Die Arten besiedeln insbesondere Gebirgswälder, Wiesen und steinige Hänge in halbschattigen Lagen.[5]

In der Gattung Patrinia gibt es 14 Arten:[1]

Eine natürliche Hybride ist bekannt:

  • Patrinia × hybrida Makino: Sie kommt in Japan vor und ist eine Hybride aus Patrinia scabiosifolia × Patrinia villosa.

Verwendung

Einige Arten werden als Zierpflanzen verwendet, insbesondere Patrinia gibbosa, Patrinia scabiosifolia und Patrinia triloba. Die Arten bevorzugen einen lehmig-humosen Boden und können im Frühjahr leicht durch Teilung oder Aussaat vermehrt werden.[3] Sie blühen im Hoch- und Spätsommer und eignen sich eher für kühle Schattenplätze als für sonnige Rabatten.[5]

Arten der Gattung Patrinia werden in der traditionellen chinesischen Medizin mit dem Ziel einer hitzelösenden und entgiftenden Wirkung zur Behandlung von rheumatoider Arthritis, Durchfall, Hepatitis, Unterleibsentzündung und Colitis ulcerosa eingesetzt. Die pharmazeutische Industrie interessiert sich vor allem für die beiden Arten Patrinia scabiosifolia und Patrinia villosa, die entzündungshemmende, antimikrobielle und sedierende Substanzen enthalten, deren pharmazeutische Wirksamkeit aber noch unzureichend erforscht ist. Unter anderem wurden verschiedene triterpenoide Saponine, Flavonoide, Iridoide und ätherische Öle nachgewiesen.[6]

Literatur

  • Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Springer Spektrum, Berlin 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8, S. 419.
  • Hans Simon (Hrsg.): Die Freiland-Schmuckstauden. Begründet von Leo Jelitto und Wilhelm Schacht. 5., völlig neu bearbeitete Auflage, Band 2: I–Z. Ulmer, Stuttgart 2002, ISBN 3-8001-3265-6, S. 693.

Einzelnachweise

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