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Gemeinde im Bezirk Landeck, Tirol Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Galtür (Betonung auf der zweiten Silbe; rätoromanisch ) ist eine Gemeinde mit 780 Einwohnern (Stand: 1. Jänner 2024) im Bezirk Landeck, Tirol (Österreich). Haupterwerbszweig ist aufgrund der Lage in den Alpen der Tourismus. Seit dem 22. April 1997 gilt Galtür als der erste offizielle Luftkurort in ganz Tirol.
Galtür | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Landeck | |
Kfz-Kennzeichen: | LA | |
Fläche: | 121,23 km² | |
Koordinaten: | 46° 58′ N, 10° 11′ O | |
Höhe: | 1584 m ü. A. | |
Einwohner: | 780 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 6,4 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6563 | |
Vorwahl: | 05443 | |
Gemeindekennziffer: | 7 06 06 | |
NUTS-Region | AT334 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Galtür 39 6563 Galtür | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Hermann Huber (Aktives Galtür) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022) (11 Mitglieder) |
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Lage von Galtür im Bezirk Landeck | ||
Galtür von Südosten | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Galtür liegt im hinteren Paznaun in einer Talweitung zwischen der Silvretta im Süden und der Verwallgruppe im Norden, an der Grenze zu Vorarlberg. Im Ort fließen der Vermuntbach und der Jambach zur Trisanna zusammen. Der Augstenberg mit 3228 m ü. A. markiert den höchsten Punkt der Gemeinde.
Die Gemeinde Galtür besteht aus einer einzigen, gleichnamigen Katastralgemeinde und Ortschaft.
Zur Gemeinde gehören neben dem Dorf Galtür die Rotten Aussertschafein, Gampele, Mais, Maißle, Tschafein, Unterrain und Wirl, der Weiler Lenzenhäuser, die zerstreuten Häuser Jamtal sowie zahlreiche Einzelhöfe und Alpen.
Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Landeck.
St. Anton am Arlberg | Ischgl | |
Gaschurn (BZ) | Valsot | |
Scuol |
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Galtür
Quelle: ZAMG Klimamittelwerte 1981–2010 |
In Galtür überschneiden sich der rätoromanische, der alemannische und der bairisch-tiroler Kulturkreis. So wurde es von den Engadinern aus dem Süden, den Walsern und Vorarlbergern aus dem Westen und von Tirolern aus dem Osten besiedelt.
Die romanischen Siedler, die die Almen rings um den damals noch versumpften Talboden am Zusammenfluss von Vermunt- und Jambach besetzten, hatten – wie aus den Gründungsaufzeichnungen von Kloster Schuls von 1089/96 hervorgeht[1] – Zinsverpflichtungen (Käse-Zinse) gegenüber Grundherren im Unterengadin und im Vinschgau, die über 700 Jahre anhielten. An die Kultivierungsarbeit der Engadiner wird noch heute mit dem Namen Galtür (Cultura) erinnert. Es bestand eine enge Verbindung mit dem Engadin. So wurden teilweise in 2500 m bis 2800 m Höhe Saumpfade und Karrenwege über die Silvretta-Pässe angelegt, die von einem lebhaften Handelsverkehr zeugen.
Um 1300 erfolgte die Zuwanderung durch eingewanderte Walser aus dem Montafon, die bei den rätoromanischen Grundherren gern gesehen waren[2]. Noch im 19. Jahrhundert sollen die churrätisch-bünderischen, walserischen und oberlandtirolischen Einschläge in der Sprechweise und Physiognomie der Einheimischen erkennbar gewesen sein.[3]
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Galtür geplündert. Die Kirche und viele Häuser gingen in Flammen auf. Das Dorf hat sich lange nicht von diesen Schäden erholt, und die aufgelaufenen Steuerschulden wurden erst im Jahre 1645 erlassen.
Im 18. Jahrhundert wurde Galtür von „weitblickenden“ Pfarrern zu einem bekannten Wallfahrtsort gemacht. In den Jahren 1776 bis 1778 konnte die Kirche mit Hilfe privater Spenden zum noch heute bestehenden Barockbau umgestaltet werden. Wesentlich dazu beigetragen hat ein 1722 gegründeter „Seelenbund“, der bis heute existiert.
Die ersten durch das Paznaun führenden Straßen wurden im 19. Jahrhundert gebaut. Dadurch wurde Galtür von vielen Reisenden entdeckt. Galtür bestand zu der Zeit noch aus einer Kirche, einem Gasthaus und 7 bis 8 Hütten und konnte als sehr ärmlich bezeichnet werden. Mit der neuen Anbindung wurden billige Lebensmittel verfügbar, die Preise verfielen und die Bergbauern verarmten weiter. Zeitweise wurden die uralten Wege und hohen Pässe als Schmugglerpfade verwendet, um das nackte Überleben zu sichern.
Mit den von der Silvretta begeisterten Bergsteigern ging es wieder aufwärts. Dem Bau der Jamtalhütte folgte bald das erste Hotel. Mit den Touristen kam erneut Leben und Wohlstand in das Tal. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Gemeinde von einer landwirtschaftlich geprägten zu einer Tourismusgemeinde mit Schwerpunkt im Wintertourismus. Ein früher Skitourist war Ernest Hemingway, in dessen Kurzgeschichte An Alpine Idyll Galtür der Schauplatz ist.
Das Paznaun ist schon seit alters her hochgradig lawinengefährdet. Jüngste Ereignisse sind:
Männer | Alterstufe | Frauen |
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4 |
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11 |
16 | |
10 |
16 | |
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38 | |
40 |
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25 | |
25 |
20 | |
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Aktuell wohnen in Galtür 780 Einwohner (Stand: 1. Jänner 2024).[6]
Das Skigebiet Galtür verfügt über 8 Liftanlagen und 40 km präparierte Pisten. Das Skigebiet geht von 1635 m bis zu 2297 m über dem Meeresspiegel. Es gibt 2 Seilbahnen, 2 Sesselbahnen, 5 Schlepplifte, Förderbänder, 40 km präparierte Pisten (davon 4 km blaue, 24 km rote und 12 km schwarze Piste), 20 km Tiefschneevarianten, Ski- und Snowboardschule, 74 km Langlaufloipen (Loipen und Skiwanderwege), Nachtskilauf (2,2 km beleuchtete Piste) und einen beleuchteten Eislaufplatz.
Eine Besonderheit ist die Möglichkeit, im Rahmen einer fachlich begleiteten Skisafari das Paznauntal über die Bielerhöhe zu verlassen und ins Montafon abzufahren. Als Aufstiegshilfe auf Paznauner Seite dient eine Pistenraupe mit angehängtem Schleppseil. Die Rückkehr ist mit einer Standseilbahn in Partenen (Vermuntbahn) und anschließendem Bustransfer zurück zum Silvretta-Stausee möglich. Dies ist im Winter die einzige kurze Verbindung zur Bielerhöhe ohne Tourenski.
Über 250 km Wander-, Spazier- und Nordic-Walking-Wege; 5 Schutzhütten, 4 Almen und 2 Gasthöfe. 36 markierte Mountainbike-Wege in der Silvretta-Mountainbike-Arena. Natursteinkletterwand; 2 Tennisfreiplätze, Beach-Volleyball-Platz, Street-Soccer, Kinderspielplatz
Auf der Bielerhöhe am (Vorarlberger) Silvretta-Stausee verkehrt Europas höchstgelegenes Linienschiff.
Die Gemeinderat hat insgesamt 11 Mitglieder.
Im Jahr 1983 wurde der Gemeinde folgendes Wappen verliehen: In Blau eine goldene Madonna mit Kind.[11]
Das Wappen zeigt das Gnadenbild Madonna mit Kind der Pfarr- und Wallfahrtskirche in Galtür.
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