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deutscher Althistoriker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Friedrich Vittinghoff (* 19. Mai 1910 in Essen; † 11. Juni 1999 in Nürnberg) war ein deutscher Althistoriker.
Friedrich Vittinghoff studierte in Bonn und Berlin Geschichte, klassische Philologie und evangelische Theologie. Seit Mai 1933 gehörte er der SA an und war seit 1937 Mitglied der NSDAP.[1] Er wurde 1934/35 in Bonn promoviert mit der 1936 publizierten Arbeit Der Staatsfeind in der römischen Kaiserzeit. Untersuchungen zur damnatio memoriae. 1939 erfolgte seine Habilitation an der Universität Kiel mit einer von Paul L. Strack begutachteten Arbeit. Sie hatte den Aufstieg der unterworfenen Völker in Roms Bürgertum und Herrenschicht zum Thema. Er arbeitete zunächst als Privatdozent. 1943 wurde er als außerordentlicher Professor an die Reichsuniversität Posen berufen, lehrte dort aber nicht, da er seinen Wehrdienst ableisten musste. Nach fünf Jahren als Soldat der Wehrmacht geriet er zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Kriegsgefangenschaft. 1950 erhielt er einen Lehrauftrag an der Universität Marburg und wurde 1955 als Nachfolger von Alfred Heuß auf eine Professur für Alte Geschichte an der Universität zu Kiel berufen. Im Jahr 1962 erhielt er einen Ruf an die Universität Erlangen-Nürnberg. Dort war er auch Pressereferent und Herausgeber der Zeitschrift Das Neue Erlangen. 1966 wechselte er an die Universität zu Köln, wo er Direktor in der Abteilung Alte Geschichte des Instituts für Altertumskunde bis zu seiner Emeritierung 1978 war. Zu Vittinghoffs Schülern zählen Werner Eck, Hartmut Galsterer und Hartmut Wolff.
Vittinghoff forschte vor allem über die römische Kaiserzeit und befasste sich besonders mit den grundsätzlichen Problemen des römischen Städtwesens, so erstellte er eine Dokumentation sämtlicher römischer und lateinischer Städtegründungen im Imperium Romanum. Wichtige Themen in seinem Werk sind auch das Frühchristentum, die antike Stadt, der Übergang von der Spätantike zum Mittelalter sowie der Sklavenhalterstaat. Er war Mitherausgeber des Handbuchs der europäischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte.
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