Medicus studierte in Tübingen, Straßburg und Heidelberg. Er arbeitete als Arzt in Mannheim. Herzog Christian von Pfalz-Zweibrücken ernannte ihn 1764 zum Hofrat und Hof-Medicus. 1766 war er bei der Anlegung des botanischen Gartens beteiligt. 1769 wurde er Garnisonsphysikus in Mannheim.
Schon 1761 war Medicus zum Mitglied der Kurbayerischen Akademie der Wissenschaften in München ernannt worden. Um 1760 wurde er Mitglied der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt; seit 1762 war er Mitglied der Leopoldina[2] und der Kaiserlichen Akademie der Naturforscher in Wien, 1763 der Kurpfälzischen Akademie der Wissenschaften in Mannheim. 1769 wurde er Ehrenmitglied der physikalisch-ökonomischen Gesellschaft in Kaiserslautern und ein Jahr später deren Direktor. Als solcher gehörte er auch zu den Mitgründern der 1774 in staatliche Obhut überführten Hohen Kameral-Schule in Kaiserslautern. Er übernahm auch dort die Leitung und blieb in dieser Funktion auch nach der Verlegung der Hochschule nach Heidelberg.
Medicus war Gartendirektor in Schwetzingen und in Mannheim. Sein botanischer Garten wurde bei Beschießungen Mannheims 1795 und 1799 schwer beschädigt; kurz nach seinem Tode 1808 wurde er aufgelöst. Als Botaniker wurde er ein Gegner von Carl von Linnés biologischer Systematik und unterstützte vielmehr die botanische Systematik von Joseph Pitton de Tournefort, die jedoch letztlich von Linnés System verdrängt wurde.
Friedrich Casimir Medicus war freundschaftlich verbunden mit dem kurpfälzischen Minister Peter Emanuel von Zedtwitz, als dessen Hausarzt er auch fungierte.[3]
Lettre de M. Medicus […] à M. de la Méthérie […]. Mannheim 1790 (Digitalisat).
Pflanzen-Gattungen nach dem Inbegriffe sämtlicher Fruktifikations-Theile gebildet, und nach dem Sexual-Pflanzen-Register geordnet; mit kritischen Bemerkungen. Mannheim 1792 (Digitalisat, Digitalisat).
Beschreibung der kornblume. In: Historia et commentationes academiae electoralis scientiarum et elegantiorum literarum Theodoro-Palatinae. Band 1, 1766, S. 491–505 (Digitalisat).
Vorlesung Ueber die unverweslichkeit menschlicher koerper. In: Historia et commentationes academiae electoralis scientiarum et elegantiorum literarum Theodoro-Palatinae. Band 2, 1770, S. 309–402 (Digitalisat).
Von der Neigung der Pflanzen sich zu begatten. In: Historia et commentationes academiae electoralis scientiarum et elegantiorum literarum Theodoro-Palatinae. Band 3, 1775, S. 116–192 (Digitalisat).
Observationes Botanicae. In: Historia et commentationes academiae electoralis scientiarum et elegantiorum literarum Theodoro-Palatinae. Band 3, 1775, S. 193–274 (Digitalisat).
Botanische Beobachtungen. In: Historia et commentationes academiae electoralis scientiarum et elegantiorum literarum Theodoro-Palatinae. Band 4, 1780, S. 180–208 (Digitalisat).
Beschreibung der Lagerstroemia Indica. In: Historia et commentationes academiae electoralis scientiarum et elegantiorum literarum Theodoro-Palatinae. Band 4, 1780, S. 252–258 (Digitalisat).
Botanische Beobachtungen über die Musa mensaria Rumph. In: Historia et commentationes academiae electoralis scientiarum et elegantiorum literarum Theodoro-Palatinae. Band 6, 1790, S. 347–368 (Digitalisat).
Von zwei neuen Pflanzen-Geschlechtern, deren haupt-charaktere in dem wurzel-baue liegen. In: Historia et commentationes academiae electoralis scientiarum et elegantiorum literarum Theodoro-Palatinae. Band 6, 1790, S. 369–373 (Digitalisat).
Über den gynandrischen Situs der staubfäden und Pistille einiger pflanzen. In: Historia et commentationes academiae electoralis scientiarum et elegantiorum literarum Theodoro-Palatinae. Band 6, 1790, S. 374–414 (Digitalisat).
Ueber den verschiedenen Blüthenbau, vorzüglich in rücksicht der blumen. In: Historia et commentationes academiae electoralis scientiarum et elegantiorum literarum Theodoro-Palatinae. Band 6, 1790, S. 414–443 (Digitalisat).
Ueber das Vermögen der Pflanzen, sich noch durch andere wege, als den saamen zu vervielfältigen, und fortzupflanzen. In: Historia et commentationes academiae electoralis scientiarum et elegantiorum literarum Theodoro-Palatinae. Band 6, 1790, S. 444–515 (Digitalisat).
Max Brosi: Der Autorname Medikus. In: Bulletin de la Société botanique Suisse. Band 68, 1958, S. 397–398 (doi:10.5169/seals-47927).
Ilona Knoll: Der Mannheimer Botaniker Friedrich Casimir Medicus (1736–1808): Leben und Werk. (= Monographien zur Geschichte der Pharmazie, Band 3) Palatina, Heidelberg 2003, ISBN 3-932608-31-3.
Ilona Knoll: Der Mannheimer Botaniker Friedrich Casimir Medicus (1736–1808) Leben und Werk: Monographien zur Geschichte der Pharmazie. Palatina Verlag, Heidelberg 2003, ISBN 3-932608-31-3