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Schweizer Filmregisseur Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Franz Schnyder (* 5. März 1910 in Burgdorf; † 8. Februar 1993 in Münsingen) war ein Schweizer Schauspieler und Filmregisseur. Neben Leopold Lindtberg und Kurt Früh gilt er als wichtigster Regisseur des alten Schweizer Films.
Franz Schnyder war Sohn des Ingenieurs Max Schnyder und Zwillingsbruder des Schweizer Diplomaten Felix Schnyder. Er durchlief nach der Matura eine Schauspielausbildung in Deutschland, zuerst bei Gustav Lindemann und Louise Dumont in Düsseldorf, danach bei Ilka Grüning und Lucie Höflich in Berlin. Sein erstes Engagement erhielt er 1932 in Mainz, nach 1933 arbeitete er als Schauspieler und Regisseur an Theatern in Breslau, Münster und St. Gallen. Ab der Spielzeit 1937/38 wirkte Schnyder am Deutschen Theater Berlin unter Heinz Hilpert und 1938 an den Münchner Kammerspielen.
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 kehrte Schnyder in die Schweiz zurück, leistete Militärdienst und erhielt noch im selben Jahr einen Regievertrag am Schauspielhaus Zürich. Daneben inszenierte er auch am Stadttheater Bern sowie am Theater Basel, dessen Schauspielleiter er 1944 wurde. Schnyder bevorzugte politische Stücke wie Georg Kaisers Der Soldat Tanaka und Franz Werfels Jacobowsky und der Oberst.
1941 hatte er sein Filmdebüt mit der patriotischen Produktion Gilberte de Courgenay. Da sein nächster Spielfilm Wilder Urlaub ein Misserfolg wurde, erhielt Schnyder erst Jahre später wieder Regieaufträge. In den 50er Jahren machte er sich vor allem durch die Verfilmung von Werken Jeremias Gotthelfs einen Namen. Uli der Knecht (1954) und die Fortsetzung Uli der Pächter (1955), beide mit Hannes Schmidhauser und Liselotte Pulver in den Hauptrollen, wurden grosse Erfolge. Schnyders Filmstil wurde von Kritikern häufig als zu bieder und konservativ kritisiert. Die sechs Kummerbuben (1968) nach dem gleichnamigen Jugendbuch von Elisabeth Müller war sein letzter Kinofilm.
Danach arbeitete er jahrelang an seinem Filmprojekt über den Schweizer Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi. 1978 konnte er das Drehbuch abschliessen, fand aber keine Geldgeber für die Produktion. Er verlor zunehmend den Bezug zur Realität und verbrachte seine letzten Lebensjahre im Psychiatriezentrum Münsingen. 1984 drehte der Schweizer Regisseur Christoph Kühn ein Filmporträt über Franz Schnyder. Das Schweizer Fernsehen hat zu seinem 100. Geburtstag sein Werk digital restauriert.
Ein Teilnachlass von Franz Schnyder befindet sich in der Burgerbibliothek Bern.[1]
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