Der Sohn eines Küfers besuchte das Gymnasium und ließ sich anschließend bei Arnold Rosé, Carl Flesch und Hugo Kaun künstlerisch ausbilden. Anschließend wirkte Friedl als Konzertmeister in Dortmund und in Dresden. Von 1923 bis 1926 war Franz Friedl Solobratschist am Teatro Colón in Buenos Aires, seit 1927 arbeitete der Oberösterreicher, der mehrfach auch das Pseudonym Jacques Renée benutzte, als freischaffender Komponist und komponierte Kammermusiken, Ouvertüren, Unterhaltungs- und seit 1933 auch Filmmusiken.
Im Dritten Reich war Friedl einer der bestbeschäftigten Kinokomponisten Deutschlands und stellte sich auch mehrfach propagandistischen und antisemitischen Hetzfilmen wie der Pseudo-Dokumentation Der ewige Jude zur Verfügung.[2][3] Zwischen 1942 und 1945 sorgte Friedl überdies für die Untermalungen von propagandistischen Beiträgen der deutschen Wochenschau. Darüber hinaus verfasste Friedl auch eine Reihe von Partituren zu Kultur- und Dokumentarfilmen. Er stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[4]
In den Anfangsjahren der DEFA war Friedl auch für die kommunistische Staatsfirma tätig. 1951 beendete der Komponist weitgehend seine Arbeit für den Kinospielfilm. Hermann Friedl ist sein Cousin.[5]
Herbert A. Frenzel, Hans Joachim Moser (Hrsg.): Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel, Oper, Film, Rundfunk. Deutschland, Österreich, Schweiz. De Gruyter, Berlin 1956, DNB010075518, S. 188.
Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 1: A–Heck. Prominent-Filmverlag, Bad Münder 1960, DNB451560736, S. 447.
Jürgen Wölfer, Roland Löper: Das große Lexikon der Filmkomponisten, Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2003, S. 175
Konrad Vogelsang: Filmmusik im Dritten Reich: Die Dokumentation (Reihe Musikwissenschaft). FACTA Oblita Verlag GmbH, Hamburg 1990, S. 267, 313, 253, 163, 157, 154, 150, 144, 145, 113, 111, 99, 96, 89, 85, 76. ISBN 9783926827289
Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. CD-ROM-Lexikon, Kiel 2009, 2. Auflage, S. 1790f. online
Flachowsky, S., Stoecker, H. Vom Amazonas an die Ostfront. Der Expeditionsreisende und Geograph Otto Schulz-Kampfhenkel (1910–1989). Wien: Böhlau Verlag: 2011, S. 51. ISBN 978-3-412-20765-6 (Franz R. Friedl, lange in Südamerika gelebt, komponierte im UFA Tonatelier für Rätsel der Urwaldhölle 1938)
Stefan Schweizer:"Unserer Weltanschauung sichtbaren Ausdruck geben": nationalsozialistische Geschichtsbilder in historischen Festzügen zum "Tag der Deutschen Kunst". Wallstein Verlag, 2007, ISBN 978-3-8353-0107-8 (google.de[abgerufen am 12.Januar 2018]).