Französische Straße (Berlin)
Straße in Berlin-Mitte Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Französische Straße ist eine in West-Ost-Richtung verlaufende Straße im Berliner Ortsteil Mitte des gleichnamigen Bezirks. Sie verbindet die Hannah-Arendt-Straße mit dem Werderschen Markt, der sich jenseits der Spreeinsel als Rathausstraße fortsetzt. Ihr Name geht auf die hier nach dem Edikt von Potsdam Ende des 17. Jahrhunderts angesiedelten französischen Glaubensflüchtlinge (Hugenotten) zurück, die unter anderem die Französische Friedrichstadtkirche errichteten.
Französische Straße | |
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Straße in Berlin | |
Ehemaliges Hauptpostamt Berlin W 8 | |
Basisdaten | |
Ort | Berlin |
Ortsteil | Mitte |
Angelegt | 17. Jahrhundert |
Anschlussstraßen | Hannah-Arendt-Straße, Werderscher Markt |
Querstraßen | Mauerstraße, Glinkastraße, Friedrichstraße, Charlottenstraße, Markgrafenstraße, Hedwigskirchgasse, Hinter der Katholischen Kirche, Oberwallstraße |
Plätze | Gendarmenmarkt |
Bauwerke | Bauwerke und Sehenswürdigkeiten |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV |
Technische Daten | |
Straßenlänge | rund 900 Meter |
Eine bis 2009 namenlose Verlängerung zur Kreuzung Hannah-Arendt-Straße / Wilhelmstraße wurde am 15. Dezember 2009 mit der Verkehrsfreigabe in die Französische Straße einbezogen.
Die Straße, bereits im Alt-Berliner Stadtkern westlich der Bastion im Bereich Friedrichsvorstadt verzeichnet,[1] wurde um 1706 offiziell benannt. Die Namensgebung Französische Straße bezieht sich auf „die französischen Réfugiés, die in dieser Straße großen Besitz hatten“.[2] Um das Jahr 1700 war fast jeder fünfte Berliner ein Franzose. Die französischen Réfugiés hatten sich vor allem in der Dorotheenstadt angesiedelt.[3] Um 1740 wurden benachbarte Straßenabschnitte wie Beim Französischen Kirchhof und Nach dem Französischen Kirchhof in den Verlauf einbezogen.
Die Straße endete in jenen Jahren östlich an einem Gebäude, das seit 1849 der Sitz der Ersten Kammer des Preußischen Herrenhauses war. Nachdem dieses im Jahr 1851 einem Brand zum Opfer gefallen war, wurde die Ruine abgetragen und die Französische Straße bis zur Oberwallstraße verlängert.[4]
Das innerstädtische Straßensystem der Französischen, Mauer-, Jäger-, Friedrich- und Charlottenstraße war 1848 das Zentrum der Barrikadenkämpfe der Märzrevolution. Daran erinnert eine im Jahr 1998 enthüllte Bronze-Gedenktafel am Eckhaus Französische Straße/Oberwallstraße mit folgender Inschrift: „An diesem Standort befand sich die erste der von den preußischen Gardetruppen auf Befehl des Generals Karl Ludwig von Prittwitz angegriffenen Barrikaden. Sie musste nach kurzem Kampf aufgegeben werden und nur wenige Verteidiger entkamen über die Dächer.“
In den 1980er Jahren ließ die DDR-Regierung zahlreiche Neubauten anstelle der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Gebäude errichten. Der Baustil orientierte sich an den erhaltenen Schinkelschen Bauten und der früheren Geschosshöhe, als Material wurden jedoch Betonfertigteile zum Einsatz gebracht, die eine reiche Profilierung erhielten. Sie führten wieder zu einem geschlossenen Straßenbild und sind erst bei genauerem Hinsehen als Neubauten zu erkennen.[5]
An der Französischen Straße Ecke Friedrichstraße befand sich die Galeries Lafayette Berlin und die Straße war namensgebend für den seit 4. Dezember 2020 geschlossenen U-Bahnhof Französische Straße. Seit September 2023 weist an einem ehemaligen Eingang das Schild Nord-Süd auf den ursprünglichen Namen der hier verlaufenden U-Bahn-Linie U6 hin.[6] In unmittelbarer Nähe der Französischen Straße liegt der Gendarmenmarkt mit dem Schauspielhaus.
Weitere historische und teilweise unter Denkmalschutz gestellte Gebäude sind:
Nicht mehr erhaltene Gewerbebauten (Auswahl, Stand: 1943)[2]
In den Jahren 2014 und 2015 waren entlang des Ostbereichs dieser Straße Betonklötze mit Sinnsprüchen zu sehen. Diese stammten von dem Künstler Wolfgang Nieblich und zierten Baustellenabsperrungen der Firma Brechtel.[14]
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