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deutscher Drehbuchautor, Filmregisseur, Filmproduzent und Sozialwissenschaftler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Klaus Gietinger (* 28. Februar 1955 in Lindenberg im Allgäu) ist ein deutscher Buchautor, Drehbuchautor, Filmregisseur und Sozialwissenschaftler.
Gietinger absolvierte ein Studium der Sozialwissenschaft an der Georg-August-Universität Göttingen mit dem Abschluss Diplom-Sozialwirt.
Nach Abitur und Zivildienst überzeugte er seine Freunde Leo Hiemer, Georg Veit und Fritz Günthner, bei Splatterversionen von Kinoklassikern mitzuwirken (so ‚Tarzan sieht rot‘ und ‚Der Meineidbauer‘, der 1977 beim Fest der jungen Filmer in Werl den ersten Preis gewann). Schließlich schlossen sich die Vier zur Westallgäuer Filmproduktion (WAF) zusammen.
Ein langer Spielfilm über den Allgäuer Bauernkrieg entstand (Lond it luck <lasst nicht locker>, 1979), der auf einer Tour durchs Allgäu Tausende von Zuschauern in Mehrzweckhallen und Hinterzimmer lockte, aber auch zu heftigen Diskussionen über die Nachwirkungen auf heutige Zustände führte.
Es folgten zwei radikale Kleine Fernsehspiele für das ZDF (Land der Räuber und Gendarmen, 1982 und Schwestern, 1983, zusammen mit Susanne Lob).
1984 entstand zusammen mit Leo Hiemer sein bekanntester Film Daheim sterben die Leut’, der, obwohl in westallgäuerischem Dialekt gedreht, mit Untertiteln versehen in der gesamten Republik ein Erfolg wurde und in seiner Heimatregion als „Kultfilm“ gilt. Nach 30 Jahren (2015) und kompletter Digitalisierung fand eine sehr erfolgreiche Wiederaufführung statt.
Er führte bei mehreren Folgen der Fernsehreihe Tatort Regie, für die er, wie auch für diverse andere Filme, das Drehbuch selbst verfasste.
Gietinger hat als Eisenbahnfan seit langem kein Auto mehr und nimmt seine Termine meist per Bahn wahr. Die Sanierungspläne und Stilllegungen der Deutschen Bahn betrachtet er auch in seinem Film Heinrich der Säger kritisch.
Er recherchierte zu den Hintergründen der Ermordung von Rosa Luxemburg. Seine These ist dabei, dass dieser politische Mord, wie auch der an Karl Liebknecht, mit Billigung des Oberbefehlshabers Gustav Noske (SPD) erfolgte. Gietinger stützt sich dabei auf Aussagen von Waldemar Pabst. In weiteren politischen Texten arbeitete er das Thema des Aufstands und der Niederschlagung des Kronstädter Matrosenaufstands durch die russischen Bolschewiki auf. Sein Buch Totalschaden. Das Autohasserbuch führte zu diversen Auftritten in Talkshows. Sein Buch 99 Crashes erzählt vom Unfalltod berühmter Persönlichkeiten und ist eine Absage an diverse Verschwörungstheorien.
2008–2012 verfasste er mit dem Drehbuchautor und Regisseur Bernd Fischerauer zehn historische Fernsehspiele für BR-alpha, produziert von der Tellux-Film München. Außerdem führt Gietinger seit zehn Jahren auch Regie bei zahlreichen Folgen der Kinderserie Löwenzahn (ZDF). 2016 war die TV-Premiere seines langen Dokumentarfilms über Hitlers Mein Kampf (mit Douglas Wolfsperger, Produktion Tellux/ARD-Alpha).
Infolge seines 2017 ausgestrahlten Films Wie starb Benno Ohnesorg äußerte der Berliner Justizsenator Dirk Behrendt im TAZ-Interview, dass die darin aufgeführten Beweise darauf schließen lassen, dass die Erschießung von Benno Ohnesorg am 2. Juni 1967 Mord war.[1]
Anlässlich des 100. Jahrestages der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht am 15. Januar 2019 hat er sein Buch Eine Leiche im Landwehrkanal – Die Ermordung der Rosa Luxemburg überarbeitet und hält dazu im gesamten Bundesgebiet Vorträge.[2]
Gietinger schrieb auch in den Tageszeitungen Der Westallgäuer, Frankfurter Rundschau, junge Welt, Neues Deutschland, sowie für Lunapark21, Welt am Sonntag und Die Zeit.
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