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Faltkraftrad ist eine Sammelbezeichnung für leichte, kompakt transportable Motorräder und Motorroller sowie Varianten von Motorfahrrädern, die konstruktiv mit dem Faltrad verwandt sind.
Faltkrafträder entstanden wie das Faltrad, um Fahrzeuge mit möglichst geringem Stauraumbedarf transportieren zu können. In der Regel wird dazu ein zweites Transportmittel genutzt, wenn sie als Traglast für eine Person zu schwer sind. Die Bauweise von Faltkrafträdern ist meist für den Kurzstreckengebrauch ausgelegt und leicht gehalten. Nicht faltbare Modelle wie Pocket Bikes und andere nicht faltbare Krafträder gehören nicht dazu.
1914 entstand bei der Autoped Company of America ein faltbarer Motorroller, der auch in Deutschland von Krupp als Lizenzprodukt gebaut wurde. Der Ungar Endre Zolnay entwarf 1929 ein Faltmotorrad, das er bei einer Rennveranstaltung einsetzte und patentieren ließ.[1] Im Zweiten Weltkrieg wurden unterschiedliche Fahrzeuge erprobt, um Fallschirmspringer im Einsatz mit abgeworfenen Fahrzeugen zu unterstützen. Das britische Welbike von 1942 war eines der erfolgreich eingesetzten Modelle, das später teilweise durch das Corgi-Modell ersetzt wurde.[2] In Italien entstand 1942 das Volugrafo Aermoto 125, das später italienische und deutsche Fallschirmspringer nutzten. Cushman Modell 53 Airborne war das Modell amerikanischer Fallschirmspringer.[3]
In den 1950er und 1960er Jahren wurden motorisierte, faltbare Fahrzeuge für den Privat- und Freizeitbereich entworfen, die auch beim Camping genutzt wurden. Victor Bouffort, ein französischer Flugzeugbauingenier ließ sich vom Welbike inspirieren und entwarf einen Koffer, der als Faltmotorrad benutzt werden konnte und mit der Nummer GB706835A patentiert wurde. Martin-Moulet begann 1955 unter dem Markennamen Valmobile mit der Fertigung des Fahrzeugs, das sich allerdings schlecht verkaufte.[4] Der japanische Hersteller Hirano Motorcycle übernahm die Produktion und verkaufte zwischen 1956 und 1961 rund 100.000 Stück der Fahrzeuge, die auch „suitcase scooter“ genannt wurden.[5]
In den 1960er-Jahren wurde mit der Honda Z 100 und der Honda Monkey die Entwicklung der Faltkrafträder fortgesetzt. Die Fahrzeuge wurden ursprünglich in Vergnügungsparks eingesetzt, fanden aber bald Absatz als Zweitfahrzeug für Wohnmobile. Honda nutzte diese Marktnische und entwickelte weitere Modelle wie das 1969 vorgestellte Modell Honda Dax. Diese Fahrzeuge blieben bis ins 21. Jahrhundert beliebt und wurden zahlreich nachgeahmt.[3]
In der Tradition des Motorradbaus in Zschopau wurde der faltbare Elektroroller Charly von der MuZ Motorrad- und Zweiradwerk GmbH entwickelt. In den 2020er-Jahren sind auch elektrisch betriebene Faltkrafträder bekannt, die gering motorisiert sind und den E-Bikes zugerechnet werden.
Merkmale von Faltmotorrädern sind konstruktive Vorrichtungen wie Scharniere, Kupplungen und/oder Schnellspanner, die es erlauben, das Fahrzeug schnell und einfach auf ein so geringes Packmaß zusammenzufalten oder zu zerlegen, dass es als Gepäckstück in einem anderen Verkehrsmittel mitgenommen werden kann. Mit dem Faltmotorrad kann der Benutzer also Mobilitätslücken auf dem Weg von und zu öffentlichen Verkehrsmitteln (wie beispielsweise der Bahn) überbrücken. Beim Militär sind auch Modelle bekannt, die in Behältern aus Flugzeugen abgeworfen werden können.
Für den Faltvorgang kommen wie beim Faltrad verschiedene Verfahren in Frage:
Es können mehrere dieser Verfahren bei einem Modell kombiniert werden. Für den Transport müssen die Behälter für Betriebsflüssigkeiten geeignete Vorkehrungen bieten, damit unkontrollierte Verluste ausgeschlossen werden.
Patente zu Faltmotorrädern und ähnlichen Fahrzeugen:
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