Durchstreichen
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Mit Durchstreichen ist üblicherweise das Überschreiben oder Überdrucken eines Zeichens, Wortes oder einer Textpassage mit einer durchgehenden Linie gemeint. Sie soll das Durchgestrichene für ungültig erklären. Diese Linie kann im weiteren Sinne als eine besondere Form der Textauszeichnung begriffen werden, da es den Text selbst nicht verändert, sondern die Ergänzung mit einer Linie lediglich seine Bedeutung beeinflusst. Verwendet wird diese Form der Auszeichnung hauptsächlich für nicht nachträglich veränderbare Texte, insbesondere auf Papier. In der Regel versucht man das Durchstreichen durch Verwendung anderer Korrekturmöglichkeiten zu vermeiden, beispielsweise durch Radieren, Löschen oder Überdrucken von Deckfarbe. Durchgestrichener Text wird aber auch als erwünschtes Stilmittel gezielt verwendet, beispielsweise in der Werbung für Angebotspreise, denen ein durchgestrichener höherer Betrag zur Vermittlung eines (tatsächlichen oder nur suggerierten) Preisvorteils vorangestellt wird.
Im übertragenen Sinn spricht man auch in der mündlichen Rede vom Streichen einer unerwünschten Aussage oder eines falschen Gedankens, z. B.: „Dieses Projekt kannst du streichen, es wird nicht funktionieren.“
Die Bedeutung des Durchstreichens wird insbesondere durch den Vergleich mit alternativen Verfahren zur Ungültig- oder Unkenntlichmachung deutlich. Durchstreichen gilt oft als letzte Möglichkeit, wenn andere Möglichkeiten, Text zu korrigieren oder zu entfernen, nicht oder nicht mehr möglich sind:
In der Textverarbeitung ist das Durchstreichen von Text in der Regel obsolet, da sich Fehler einfach nachträglich korrigieren lassen. Ungültigmachen durch Streichen beschränkt sich deshalb meistens auf handschriftliche Texte. Wenn fehlerhaft getippte Texte bereits gedruckt sind, wird dem Neuausdruck eines korrigierten Textes meist der Vorzug vor dem Durchstreichen eines Fehlers gegeben. Soll als Stilmittel dennoch durchgestrichener Text verwendet werden, steht diese Funktion zur Textauszeichnung zur Verfügung. Jeder Buchstabe wird dann mit einer durchgestrichenen waagerechten Linie ausgegeben.
Verwendet werden kann das Durchstreichen in Textdateien auch beim Korrekturlesen. Kennt sich der Benutzer mit Notizfunktionen oder anderen Funktionen zur Teamarbeit nicht aus, kann der Adressat eines Textdokuments den Text mit durchgestrichenen Stellen an den Absender zurückzusenden, um gezielt auf Stellen hinzuweisen, die seiner Meinung nach gelöscht werden sollten.
Auch in Auszeichnungssprachen wird das Durchstreichen unterstützt. Im klassischen HTML wird mit <s>durchgestrichen</s>
der Text „durchgestrichen“ ausgegeben, in CSS kann das Attribut text-decoration:line-through
verwendet werden. In LaTeX steht hierfür das Paket Soul (z. B. \st{durchgestrichen}
) zur Verfügung.
In verschiedenen durch Gremien empfohlenen oder branchenüblichen Formularverträgen ist die Streichung des vorgedruckten, und damit grundsätzlich als Basis vereinbarten, Textes üblich oder sogar vorgeschrieben. Eine Entfernung oder Überschreibung mit einem anderen Text ist dann unzulässig. Das The Baltic and International Maritime Council schreibt beispielsweise die vollständige Lesbarkeit des Textes in ihren Lizenzbedingungen der einzelnen Charter-Partien ausdrücklich vor.
Im Öffentlichen Personennahverkehr weist eine durchgestrichene Linienbezeichnung auf einen – von der nicht durchgestrichenen Stammlinie abweichenden – Laufweg des Verkehrsmittels hin. Eine weniger weit verbreitete Variante war das durchgestrichene Zielschild.
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